Freitag, 12. Februar 2010

Hopp und weg!

Haben Sie auch schon mal drüber nachgedacht? Also ich denke ständig daran, seit ich das neulich sah.

Es gibt doch wirklich jede Menge strunzdumme, unverschämte, freche und übergriffige Leute, gegen die unsereiner verloren da steht. Weil man blöderweise noch gelernt hat, was sich gehört und was nicht. Weil man in der Generation der Gutmenschen (man mag sie mögen oder nicht) groß geworden ist. Weil man mehr auf Verständigung setzt als auf verbale oder körperliche Übergriffe.
Und wenn man so gebaut ist, wird man irgendwann zornig. Über prügelnde Jugendliche in U-Bahnen. Über sich zusammen rottende Nazis, Terroristen, Kriminelle oder allein agierende Kinderschänder, Tierf***** und gessetzesuntreue Politiker, die allesamt im Vertrauen auf unsere marode Rechtsprechung auf den Fortbestand ihrer Freiheit vertrauen können.

Da verliert man die Lust und die Zeit und das Vertrauen, sich auf den Weg durch die rechtlichen Instanzen zu machen und wünscht sich nur noch eine schnelle Eingreiftruppe, die aufräumt in diesem Sauhaufen. Ohne langes Brimborium. Schnell und effizient.


Die Tschechischen Stromversorger habens nun getan. Und eine im Nahkampf erfahrene Truppe ausgebildet.
Die fackeln nicht lange, sondern klären die Fronten. Sagen dem, ders noch nicht weiss, dass Stromdiebstahl oder eine schlechte Zahlungsmoral kein Kavaliersdelikt sind. Und dass hier und da Blut fließt, ist kein Zufall, sondern Resultat einer soliden Ausbildung.
Dem zuständigen Ministerium war die Sache zwar geringfügig unangenehm, aber man findet sie dem Grunde nach nur in Ordnung. Man sei schließlich nicht in der Ukraine, wo sich jeder ans Stromnetz hänge, wie es ihm gerade in den Sinn kommt.
Der guten Vorsicht halber jedoch hat man den Jungs ihre schwarzen Anzüge weg genommen und sie wieder ins unscheinbare Grau ihrer Kollegen gepackt.

Nun frage ich Sie: Ist es nicht völlig wurscht, wie so einer gekleidet ist, wenn er nur kann, was er kann, und es auch tut?

Donnerstag, 11. Februar 2010

Irrtum

Na, da sind wir jetzt aber wirklich beruhigt. Aber sowas von! Schließlich, wenn man es sich überlegt, wäre es andernfalls ja eine Heidenschweinerei gewesen. So jedoch ist alles in Ordnung, denn ein bisschen Dresche hat ja noch keinem geschadet.

Stattdessen eröffnete uns Jesuitenpater Wolfgang S. nun per Mail, dass keine seiner körperlichen Züchtigungen an den ihm anvertrauten Jungen sexuell motiviert gewesen sei.
Es sei ihm bewusst gewesen, dass die zum Teil körperlich schwersten Schläge und Demütigungen, die er den Kindern und Jugendlichen beigebracht habe, nicht richtig seien. Aber er hätte auf Grund einer eigenen psychischen Störung irgendwie nicht anders gekonnt. Und schließlich sei auch die Kirche schuld, die ihn zwar beispielhaft bei seiner Therapie unterstützt, ihn jedoch zu keiner Zeit aus der Jugendarbeit heraus genommen habe.

Da haben wir doch allervollstes Verständnis dafür. Denn immerhin ... wenn ES stärker war als Wolfgang - was kann man da schon machen?

Vermutlich wird es, wie gerade eben dieser Woche für die Opfer der Jugendgewalt in den Vierziger bis Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts geschehen, irgendwann in sechzig Jahren einen Kongress geben, bei dem man blumig die Furchtbarkeit der Sache beklagt und einhellig feststellt, dass die Sache zwar traurig, aber nun nicht mehr zu ändern ist.

Und das wird die jungen Menschen, die dann keine mehr sind, ganz enorm über ihr verpatztes Leben hin weg trösten. Schon jetzt sind sie ja ganz riesig froh, dass Pater Wolfgang keine sexuellen Gedanken hegte, wenn er sie grün und blau gedroschen hat.

Eines muss ich jetzt aber doch feststellen:
So ehrenhaft die Einsicht des Pater Wolfgang in seine Verfehlungen ist, er hat wichtige Dinge noch nicht gelernt. Hätte er behauptet, um die Schändlichkeit seiner Taten nicht gewusst zu haben (von Ackermann lernen, heisst siegen lernen), wäre das ein klassischer Verbotsirrtum gewesen.
Pater Wolfgang dürfte dann noch in Deutschland leben.
Nach Chile, wo er sich jetzt aufhält, müssen nur die ganz Unbelehrbaren.

Ist aber nicht schlimm: Bei einem Tässchen Tee mit Frau Honecker kann er bei Gelegenheit ja dann besprechen, dass die Welt noch nicht reif für ihn gewesen ist.

Mittwoch, 10. Februar 2010

Liebe Firma DaimlerChrysler!

Tief beeindruckt nahm ich zur Kenntnis, dass Sie sich für mich und meine Kunst interessieren. Vor meinem geistigen Auge sah ich schon einen Großauftrag und gar meinen künstlerisch-monetären Durchbruch, als mir klar wurde, dass das Interesse gar nicht meiner Kunst gilt.
Sondern meiner nicht minder interessanten Person, die die Aufmerksamkeit eines Ihrer Mitarbeiter so nachhaltig auf sich gezogen hat, dass dieser - vermutlich: wider besseres Wollen - sich ständig während der Arbeitszeit auf meiner Seite tummelt. Von seinem dienstlichen Computer aus (Mac! - das hat nicht jeder an seinem Arbeitsplatz).

Das wiederum (ich weiss nicht recht, wie ich es sagen soll) hat mich tief beeindruckt. Noch am wenigsten dieses Mitarbeiters wegen, der ein höchst unerfreulicher Vertreter der Spezies Autobauer ist.
Vielmehr sah ich all die vielen wackeren anderen Autobauer vor mir, die letzthin völlig unverdient ihren Arbeitsplatz verloren und jene, denen dieses Schicksal ebenso unverdient droht.

LIEBE FIRMA DAIMLERCHRYSLER,

ich frage Sie: Können wir uns das in dieser wirtschaftlich angespannten Zeit noch leisten, dass gut (in diesem Fall ZU GUT) bezahlte Mitarbeiter ihre Zeit - Arbeitszeit! - damit zubringen, rechtschaffene Künstler mit ihrer unerwünschten Aufmerksamkeit zu verfolgen? Wie denn sollen wir das denen erklären, die Tag für Tag für Tag ihre harte Arbeit verrichteten und nun doch ohne eine solche da stehen?

Das fragt sich Ihre, Ihren künstlerischen Großaufträgen immer offen gegenüber stehende

Erphschwester

Dienstag, 9. Februar 2010

Ich bin erschüttert

Jawohl!

Über all den Schweinkram, der im Netz so rumgereicht wird. Da gibt es nichts, aber auch gar nichts, was es nicht gibt. Und, Pardon!, bevor ich einiges davon gezwungenermaßen zur Kenntnis nehmen musste, ahnte ich nicht, wie verdorben die Welt ist.

Nein wirklich.

Da sind die, die´s mit Tieren treiben und dafür nicht einmal bestraft werden können oder die, die gern Vettern und Cousinen schon in sehr, sehr jungen Jahren miteinander verheiraten und das ganze Religion nennen.
Gar nicht zu reden von all jenen, die für ihre Lust gar keinen echten Menschen mehr brauchen, weil ihre Wonnen irgendwelchen Gegenständen entspringen.

Lack, Leder, Kugeln und ... und ... und.

Ich fühle mich schrecklich altmodisch. Aus mancherlei Gründen. Am meisten jedoch deswegen, weil ich doch tatsächlich noch zu jenen gehöre, die meinen, dass Sex eine höchst private Angelegenheit ist.

Meinetwegen soll ja jeder machen, was er für richtig hält. Auf meine alten Tage bin ich nämlich durchaus großzügig.
Aber warum müssen die Leute neuerdings damit hausieren gehen?

Ich will nicht wissen, wer es im Bigbrother-Haus mit wem treibt! (Nagut, ich weiss es nicht, weil ich den Krams nicht gucke. Aber spätestens am nächsten Tag auf Arbeit erfahr ichs ungewollt ja doch.) Und es interessiert mich nicht, wer seinen Hund oder sein Fohlen so sehr "liebt".

Das alles ist schon schlimm genug, finde ich, aber wenn noch die öffentliche Ordnung gefährdet ist, hört dann doch alles auf. So wie neulich in Orenburg. Da gabs einen Bombenalarm im Postamt.

Also bitte! Ich hätte nicht derjenige Mitarbeiter des Bombenräumkommandos sein wollen, der da den zappelnden Vibrator vom Transportband hebt.

Vermutlich muss man nächstens bei jeder Katastrophe erst prüfen, ob da SEX im Spiel war.

SIE DA IN HAITI, GEBEN SIE´S JETZT ABER ZU!

Sonntag, 7. Februar 2010

Mann mit Brille ... oder Herr Dr.P. sind das Sie? (Nr.173)

40600036

Nr.172

40600035

Samstag, 6. Februar 2010

Nr.171

40600030

Freitag, 5. Februar 2010

Nr.170

40600021

Donnerstag, 4. Februar 2010

Die Sache mit der Freiheit

Wissen Sie, was das Schöne an der Freiheit ist? (Und jetzt kommen Sie mir ja nicht damit, dass Sie nach Amerika fahren können. Denn wer von uns Freien allen kann und will das wirklich?)
Nene, das Schöne an der Freiheit ist, dass Sie Ihre Meinung sagen können und Ihnen - nach dem Gesetz der Freiheit - deswegen niemand etwas tun kann.

Das Problem dabei ist jedoch, dass die eigene Meinung zu sagen nicht nur ein Luxus ist, sondern zuweilen auch reichlich unangenehm. Nämlich dann, wenn jemand anderer Meinung ist oder kritisiert wird.
Dem Gesetz der Freiheit zufolge darf ( und ich versichere Ihnen, er wird ) der Angegriffene seine Meinung auch sagen. Vermutlich wird er seine Meinung überdies würzen mit einer Reihe von Angriffen gegen den Kritisierenden.

Er wird, um seinem eigenen Standpunkt (nämlich dem: "Ich habe Recht!" und "Ich bin der Bessere von uns beiden.") einen größeren Anschein von Wahrhaftigkeit zu vermitteln, den Kritisierenden als überhaupt nicht kritikfähig abstempeln, indem er seine - schriftliche - Äusserung als Pamphlet abtut und ihn selbst einen Sektierer , wenn nicht gar Fundamentalisten nennt.
Er wird dem mehr oder weniger geneigten Zuhörer auch die Erklärung mit liefern, dass Fundamentalismus keineswegs nur den islamistischen Eiferern vorbehalten ist, sondern allen, die sich irgendwie ereifern oder eben einfach nur eine Meinung haben, die sie auch sagen.
Was ja irgendwie aufs Gleiche rauskommt. Denn schließlich sind wir alle frei genug zur Meinungsäusserung; aber keiner hat uns beigebracht, solche - wenn sie denn uns betreffen - auch zu ertragen.

Da, im Gegenteil, schreien wir nach Rechtsmitteln, Auskünften und drohen was-auch-immer an.

Früher sind aus Fällen unterschiedlicher Meinung Scharmützel und Kriege entstanden. Ich schliesse nicht aus, dass das noch immer der Fall ist, wobei wir jedoch heutzutage klug genug sind, unseren kleinen und großen Meinungskämpfen Nachdruck zu verleihen, indem wir uns das Mäntelchen der Gerechtigkeit überstülpen. Stets ist nur unsere eigene Sache wahr und richtig. Ein Schwein Dummkopf, der etwas anderes meint.

Und so haben wir am Ende zu konstatieren, dass im Kampf der Meinungen nie der mit der gerechten Sache siegt, sondern der mit den besseren und meisten Waffen oder mindestens der größten Klappe.
(Womit, ganz nebenbei, auch erklärt wäre, warum die Leute bei den - unheimlich freien! - Wahlen sich immer für so merkwürdige Sachen entscheiden.)



Ich frage mich nur, wer auf den unheimlich blöden Gedanken gekommen ist, dass der Klügere nachgibt. Denn dann würde die Welt ja von den Dummen regiert.





Aber was rede ich da? ... würde ...???

Nr.169

40600011

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Meine Bilder kann man kaufen. Meine Texte und meine Meinung nicht. D-J

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war nicht auf Ihre Kartoffeln bezogen. Das war eine...
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fürchte: ja. (Gilt ja allgemein auch für die Dummheit....
pathologe - 15. Feb, 09:27
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