Donnerstag, 11. Februar 2010

Irrtum

Na, da sind wir jetzt aber wirklich beruhigt. Aber sowas von! Schließlich, wenn man es sich überlegt, wäre es andernfalls ja eine Heidenschweinerei gewesen. So jedoch ist alles in Ordnung, denn ein bisschen Dresche hat ja noch keinem geschadet.

Stattdessen eröffnete uns Jesuitenpater Wolfgang S. nun per Mail, dass keine seiner körperlichen Züchtigungen an den ihm anvertrauten Jungen sexuell motiviert gewesen sei.
Es sei ihm bewusst gewesen, dass die zum Teil körperlich schwersten Schläge und Demütigungen, die er den Kindern und Jugendlichen beigebracht habe, nicht richtig seien. Aber er hätte auf Grund einer eigenen psychischen Störung irgendwie nicht anders gekonnt. Und schließlich sei auch die Kirche schuld, die ihn zwar beispielhaft bei seiner Therapie unterstützt, ihn jedoch zu keiner Zeit aus der Jugendarbeit heraus genommen habe.

Da haben wir doch allervollstes Verständnis dafür. Denn immerhin ... wenn ES stärker war als Wolfgang - was kann man da schon machen?

Vermutlich wird es, wie gerade eben dieser Woche für die Opfer der Jugendgewalt in den Vierziger bis Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts geschehen, irgendwann in sechzig Jahren einen Kongress geben, bei dem man blumig die Furchtbarkeit der Sache beklagt und einhellig feststellt, dass die Sache zwar traurig, aber nun nicht mehr zu ändern ist.

Und das wird die jungen Menschen, die dann keine mehr sind, ganz enorm über ihr verpatztes Leben hin weg trösten. Schon jetzt sind sie ja ganz riesig froh, dass Pater Wolfgang keine sexuellen Gedanken hegte, wenn er sie grün und blau gedroschen hat.

Eines muss ich jetzt aber doch feststellen:
So ehrenhaft die Einsicht des Pater Wolfgang in seine Verfehlungen ist, er hat wichtige Dinge noch nicht gelernt. Hätte er behauptet, um die Schändlichkeit seiner Taten nicht gewusst zu haben (von Ackermann lernen, heisst siegen lernen), wäre das ein klassischer Verbotsirrtum gewesen.
Pater Wolfgang dürfte dann noch in Deutschland leben.
Nach Chile, wo er sich jetzt aufhält, müssen nur die ganz Unbelehrbaren.

Ist aber nicht schlimm: Bei einem Tässchen Tee mit Frau Honecker kann er bei Gelegenheit ja dann besprechen, dass die Welt noch nicht reif für ihn gewesen ist.

Motto:

Meine Bilder kann man kaufen. Meine Texte und meine Meinung nicht. D-J

Zufallsbild

406000331

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

20022015
hätte, hätte, fahrradkette kann schon sein, nein!,...
erphschwester - 20. Feb, 00:32
puhh!
nochma glück gehabt.
erphschwester - 15. Feb, 11:19
Das
war nicht auf Ihre Kartoffeln bezogen. Das war eine...
pathologe - 15. Feb, 11:11
womit sie jetzt ...
... hoffentlich nicht sagen wollen, dass ich nicht...
erphschwester - 15. Feb, 09:55
Ich
fürchte: ja. (Gilt ja allgemein auch für die Dummheit....
pathologe - 15. Feb, 09:27
Meine Bilder kann man kaufen. Die Texte und meine Meinung nicht. D-J

Suche

 

Status

Online seit 6476 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 20. Feb, 00:32

Credits

kostenloser Counter


Geschichten aus dem Drinnen
Geschichten aus dem Lande und der Welt
vollkommen sinnfrei
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren