Geschichten aus dem Lande und der Welt
Zuerst hat da son Kirchenmensch was gesagt. Dann hat der Papst gesagt, dass der das nich so gemeint hat und dass es ihm leid tut. Und nun hat die Kanzlerin gesagt, dass das, was der Papst gesagt hat, nich genug ist und sie um Klarstellung bittet.
Und bei all dem gehts um die Frage, ob nun 6 Millionen oder "nur" 300 000 Juden von den Nazis umgebracht wurden.
Während wir alle dachten, die Frage sei endgültig geklärt und nur noch alte Nazis streiten ab, was da passiert ist, ist die Frage offenbar noch immer - oder wieder? - strittig.
Die katholischen Christen sind sauer, denn der Papst is ihr Chef und sollte in solch wichtigen Fragen keine Nazigedanken verteidigen. Bei Radio Vatikan läuft das e-Mail-Postfach über, weil jeder wissen will, was das zu bedeuten hat. Die einen findens gut, die anderen nich, dass sich Frau Merkel nu auch noch einmischt.
Und mein Zeitungshändler sagt, der Papst hat seine Gehirnwäsche bei der Hitlerjugend offenbar noch nich so richtich überwunden.
Tatsache ist, dass der Papst anscheinend ein Problem mit den Juden hat. Das merkte man (wars im letzten Jahr?), als er irgend so ein Festtagsgebet wieder eingeführt hat; da waren die Juden auch schon verärgert.
Jedenfalls hat letzte Nacht im pästlichen Arbeitszimmer ganz lange das Licht gebrannt, was dafür spricht, dass man sich so seine Gedanken macht. Ob nun in dieser Sache? - Keiner weiss es, wie sehr sich so ein deutscher Papst von den Worten seiner Kanzlerin beeindrucken lässt. Schliesslich hat er ja jetzt einen eigenen Staat, auf Lebenszeit, und ist auf das Wohlwollen der Kanzlerin nich angewiesen.
Und Frau Merkel hat zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn für ein, zwei, vielleicht auch drei Tage steht diese ihre Äusserung ganz vorn in den Nachrichten. Über die Enteignung der Hypo Real Estate wird erst einmal unter "ferner liefen" berichtet.
erphschwester - 4. Feb, 06:38
Erinnern Sie sich, dass die Deutschen vor einem Jahr - wieder einmal - als Nazis verschrien wurden? Nein?
Denken Sie an Ludwigshafen: Sogar Herr Erdogan kam her und hielt eine seiner berühmten Reden, von denen man nie so recht weiss, ob sie beruhigen oder noch mehr anheizen sollen. Auch die Beiziehung türkischer Brandermittler konnte nicht gerade als vertrauensbildende Maßnahme angesehen werden.
Tatsächlich gilt auch heute, dass die Brandursache nicht klar ist, ein Anschlag jedoch seit langem ausgeschlossen wurde. Darüber hat man - ausser in der Feuerwehrzeitung - seither kaum gesprochen. Da allerdings bereits im Oktober. Und auch dort mit Verhaltenheit und Zurückhaltung, obwohl man sauer war, so viel stand fest. Denn keiner der Feuerwehrleute hatte die Anfeindung verdient, auf die er traf.
Heute sieht man in allen Kanälen einen Metin oder so, der seinen Neffen besucht und auf rührselig macht, denn der Neffe ist das Baby, das damals zu seiner Rettung aus dem Fenster geworfen wurde.
Alles scheint wieder gut. Keiner weht mehr mit Hakenkreuzfahnen.
Und um keinen Preis wollen wir daran noch denken, wie schnell die einen gegen die anderen in den Krieg zogen, nur weil solch ein übler Verdacht gegen den ewigen Schuldigen stets leichter zu händeln ist als die Idee von der eigenen Unachtsamkeit.
erphschwester - 3. Feb, 06:35
Die Schreiberin dieses Blogs befasste sich verschiedentlich bereits mit dem Befinden unserer Soldaten, die auf "Friedensmission" in Afghanistan und anderswo Dienst tun und häufig genug traumatisiert zurück kommen. Denn sie sind nicht darauf vorbereitet, in Kampfhandlungen verwickelt zu werden. Und man kann sich fragen, ob es überhaupt möglich ist, einen Menschen auf so etwas vorzubereiten. Noch weniger jedoch ist die Bundeswehr darauf vorbereitet, sich angemessen um diese traumatisierten Soldaten zu kümmern oder irgendwer anders in diesem unserem Land.
Was passiert, wenn diese Soldaten zurück kehren, beschreibt anschaulich der Film, den die ARD heute abend um 20.15h ausstrahlt.
Seine Ausstrahlung war bereits am 16.September letzten Jahres vorgesehen, ist dann jedoch wegen seiner Brisanz und eines UEFA-Cup-Spieles (da kann man denken drüber, was man will) verschoben worden auf den 21.1.09 und wird nun erst jetzt ausgestrahlt ... wenn nicht wieder etwas dazwischen kommt.
erphschwester - 2. Feb, 06:47
Das hab ich mir nicht ausgedacht. Steht im Videotext. Und ich kanns verstehen.
Wer jetzt noch Geld hat, will es selbst verbraten, ehe es ihm ein anderer wegnimmt für all jene, die sich - im Gegensatz zur Mehrheit - den Gürtel enger zu schnallen nie auf die Idee kamen.
Ich will das auch, einmal nur! Es so richtich krachen lassen. Mir endlich Wünsche erfüllen, die ich mir so lange schon, viel zuuu lange schon versage. Obwohl ich doch arbeite, jeden Tag den ganzen Tag. Und mein Arbeitgeber mehr und mehr über mich verfügt. Mir klar macht, wie sehr ich doch froh sein muss, noch einen Job zu haben. Denn künftig wirds noch weniger davon geben: Jobs.
Nicht, weil ich was falsch gemacht hab. Nein, das hätte man ja umgehend bestraft.
Die, die in den letzten Jahren so ziemlich alles falsch machten, wurden nich bestraft. Im Gegenteil: Sie trifft die Wucht allen Mitgefühls, das man sich so vorstellen kann. Die armen Kerle haben mit anderer Leute Geld gepokert, nur bis morgen gedacht und gehofft (ah, nein, sie wussten es!), es würde für sie keine negativen Konsequenzen geben.
Ich will auch so leben, einmal nur! Und wenn hinterher die ganze Welt zusammenbricht. (Das tut sie so oder so!) Ich will ein einziges Mal dabei gewesen sein!
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Ein Satz nur:
Die Kauflaune steigt.
Und so viel steckt drin.
Und keiner der Betroffenen denkt drüber nach.
Weil wir ja eigentlich Angst haben sollten, vor der Zukunft, die ungewisser ist als irgendwann zuvor.
Aber sie haben uns so viel Angst gemacht, die letzten Jahre.
Dass wir keine mehr kriegen können.
erphschwester - 29. Jan, 06:53
... sahen wir gestern, wie der erste Farbige zum Präsidenten der USA gemacht wurde. Es war fast so schön wie diese Oscar-Verleihung damals an die erste farbige Schauspielerin überhaupt. Und wir atmeten tüchtig auf, als es dann wirklich passiert war, denn Nostradamus hatte prophezeit, dass die Sache dann irgendwie doch nich klappen würde.
Nein, im Ernst: Mir war so gar nicht tränenreich zumute. Vielmehr gab es da einen Moment, in dem ich mir sicher war, dass auch künftige Präsidenten, welcher Hautfarbe auch immer, auf die Mitwirkung einer Dichterin verzichten sollten. Die nämlich, die Dichterin, hatte einen Moment der literarischen Ergießung, der einen so recht von Herzen lachen und das Schwergewicht der Situation gründlich vergessen ließ.
Aber nun ja, vielleicht lags ja auch nur an einer unglücklichen Formulierung des übersetzenden Kommentators. Das Gedicht für Obama jedenfalls begann so:
JEDEN TAG VERRICHTEN WIR UNSER GESCHÄFT ...
erphschwester - 21. Jan, 06:44
Als ich letzte Woche bei einer Wahlveranstaltung war, forderte Gregor Gysi, nachdem er die Anleihen der anderen Parteien am Programm der Linken eingängig dargelegt hatte, die Zuhörer auf, doch besser das Original zu wählen und nicht die billigen Kopien.
Tatsächlich sehen wir uns im Jahr des Wahlkampfes allüberall mit lauter linken Ideen konfrontiert. Die CDU will sich für Arbeitsplätze stark machen, wo doch der liebe Herrgott und auch der Wähler wissen, dass gerade der Herr Koch letzthin durch das Gegenteil in die Schlagzeilen gekommen ist. Die FDP kämpft neuerdings für Gerechtigkeit, obwohl sie Jahrzehnte lang eben die nur für ihr Klientel wollte. Und die Grünen haben sich durch ihre Teilnahme an allerhand nicht-sozialen Maßnahmen wie z.B. HartzIV von vornherein unglaubwürdig gemacht.
Gleichwohl: Der hessische Wähler, in seiner verbohrten Angst und Uninformiertheit, hat sich für die Kopien entschieden und ganz allein die SPD abgestraft, deren einstige Ankündigung, sich von den Linken dulden zu lassen, ihn ebenso ängstigte wie die Linken selbst.
Merkwürdig, dass die Linken einen solchen Angstfaktor in sich tragen, wo doch so viele wollen, was auch sie wollen. Man darf sich fragen, warum in Bezug auf sie das demokratische Prinzip nicht funktioniert.
Aber man muss sich das eigentlich nicht fragen, solange die Medien allüberall eine solche Treibjagd veranstalten. Irgendwas bleibt immer hängen. Vielmehr sollte man sich fragen, wann der Wähler in Hessen und anderswo selbst zu denken anfängt.
erphschwester - 19. Jan, 06:52
Dass die Presse sich an manchen Tagen einhellig auf den gleichen Knochen stürzt, ist so neu ja nicht. Wenn aber sich etliche Zeitungen auf den gleichen Knochen stürzen und das auch noch mit dem gleichen Titelbild, dann erinnert mich das sehr an damals, wo der Gang zum Zeitungskiosk zuweilen eine recht eintönige Sache war, weil Neues Deutschland, Junge Welt und wie sie alle hießen, nicht nur genau gleich aussahen, sondern mit den gleichen Texten aufwarteten. Die da sehr wohlgefällig anmerkten, dass dieses Land das Beste von allen ... und so fort.
Tatsache ist, dass dieses schöngeredete Konjunkturpaket nicht das Papier wert ist, auf dem es geschrieben steht. Denn ... es wird kaum bis gar nicht hinterfragt, wem es nützt, beim wem es "ankommt" und ob es geeignet ist, die gewünschten Effekte zu erzielen, nämlich die Wirtschaft anzukurbeln durch mehr Konsum.
Die Wirtschaft, so scheint es, eigentlich die Besserverdienenden, kriegen das Geld direkt in die Tasche geschoben, ob nun mehr konsumiert wird oder nicht. Weil Nutznießer von Steuerersparnissen nur der ist, der welche zahlt. Die armen Schweine im Minilohnsektor tun dies in aller Regel nicht und werden also auch künftig keinen Cent mehr in der Tasche haben. Und davon, ein Auto für 2500€ Prämie verschrotten und sich ein neues kaufen zu können, träumen ebendiese Leute nur. Gar nicht zu reden von den vorangegangenen vielfältigen Stützen für mancherlei Banken, die das Geld - natürlich - gern einkassiert haben, aber auch künftig (also dann, wenn sie wieder Gewinne schreiben) vollkommen frei in ihren Entscheidungen sind.
Usw.us.usf ...
Ich werd niemandem sagen, was er von diesem Paket zu halten hat. Aber ich stelle mal die Aufforderung in den Raum, dass jeder für sich mal drüber nachdenken sollte, an welcher Stelle ihm ein Nutzen entsteht oder auch nur eine vage Hoffnung, dass er´s künftig ein kleines bißchen besser haben könnte.
Und nach Abschluss dieser sehr persönlichen Betrachtungen mag jeder sich dann auch gleich noch fragen, wo sie denn geblieben ist, die große, große Verantwortung , die wir für unsere Kinder und Kindeskinder haben. Und auch: Mit wessen Geld unsere Regierung da so großmütig um sich schmeisst. Regierungsgeld? Na, doch eher nicht! Wars nicht das, was wir an jeder Kasse, bei jeder Überweisung mehr zahlen, damit alles besser wird?
Also ich, Pardon!, bin wohl zu sehr gebranntes Kind, um mich noch gleichschalten zu lassen, auch wenn mir etliche Leute immer wieder den Nutzen irgendwelcher fragwürdigen Entscheidungen eindringlich klar zu machen suchen. Ich denke lieber selber nach und brauche weder Abitur, noch Studium, um zu sehen, dass alles noch genauso ist wie immer schon in der besten aller kapitalistischen Welten:
Mein Staat ist nicht MEIN Staat, wenn er sich mit jeder seiner Entscheidung immer wieder aufs Neue gegen mich wendet. Mein Staat ist das, was schon vor allerhand Jahrzehnten geschrieben stand:
das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Wer immer DAS ist.
Ich bins jedenfalls nicht!
erphschwester - 14. Jan, 06:59
Hier wird nich gelacht!
Da ich ja nun neulich wegen meiner Kunst bereits gefragt wurde, ob ich der Berufstätigkeit entsagt hätte, tue ich hiermit allen, die es wissen wollen oder auch nicht, kund und zu wissen, dass Künstler sehr wohl ein Beruf ist. Und, wenn mich nicht alles täuscht, sogar eine unternehmerische Tätigkeit. Damit läge ich dann voll im Trend. Weil ... Unternehmer habens gut, heutzutage, entgegen allem anderen, was man so hört.
Frau Merkel will nämlich 100 Milliarden für sie locker machen. Und ich denk mir, dass ich, die ich ja nur an einen Vorlauf von nur ein paar Tausendern denke, mich in diesem Paket eher bescheiden ausmachen würde. Ich denke darüber hinaus, wenn Frau Merkel lauter so Leute wie mich fördert, dann reichen die 100 Millarden aber sehr viel weiter, als wenn sies den Großen milliardenweise in den Rachen schmeisst, die dann doch keine Arbeitsplätze schaffen oder wenigstens erhalten.
Schließlich ist das mühsam locker gemachte Geld von der Frau Merkel ja nich dafür da, die Schulden von durchgeknallten Größenwahnsinnigen zu bezahlen, die dermaleinst nach der Freiheit des Marktes riefen. Vielmehr soll dieses Geld, das ja auch irgendwie aus meiner Tasche kommt, jene unterstützen, die sich nie etwas haben zu Schulden kommen lassen, wobei man die Schulden ganz wörtlich nehmen kann. Und sowieso meine ich, dass jetzt nach all den Jahren der Entsagung und des Gürtelengerschnallens endlich auch einmal ich dran bin.
Schließlich und endlich schnallten wir in allerhand Jahren den Gürtel enger, damit unsere Kinder und deren Kinder dermaleinst nicht so viel Schulden auf dem Buckel haben sollten. Und wenn es nun damit ohnehin Essig ist, finde ich, kann ich mein mühsam Abgespartes auch wieder kriegen. So betrachtet, ist dieses Paket von der Merkel ja nicht einmal ein Geschenk, sondern quasi wie eine Rückgabe von Hochzeitsgeschenken, wenn das Paar schlussletztlich dann doch nicht geheiratet hat oder so.
Dass Frau Merkel sich an meinem Unternehmen nicht beteiligen möchte, wenn sie mir was von der Knete gibt, beruhigt mich ja eher. Weil ... der nächste Schritt wäre dann der gewesen, dass sie von mir verlangt, ich solle sie malen. Und das Resultat, Pardon!, hätte bestenfalls eine Karrikatur werden können, was ganz und gar nicht meine Richtung ist.
(etwa so)
Ich male mehr so ZEN-mäßig.
Ein ZEN-Bild von Frau Merkel ... können Sie sich das vorstellen???
erphschwester - 10. Jan, 08:43
Manchmal ist man ja so richtig blöd! Man kapiert nicht die einfachsten Sachen.
Zum Beispiel die mit Putin und dem Erdgas. Statt zu sagen: "Aha, so ist das also!", wendet man sich gelangweilt ab, weil ... irgendwem dreht der im Januar immer das Gas ab. Aus den verschiedensten wenig nachvollziehbaren Gründen. Aber immer mit dem Resultat, dass in Europa wenig bis gar nichts ankommt. Für eine gewisse Zeit. Woran die Europäer nicht schuld sind. Aber irgendwie denkt man trotzdem jedes Mal darüber nach, ob die Russen als Partner, der einen immer dann im Stich läßt, wenn man ihn am dringendsten braucht, so viel taugen.
Und dann fällt einem der Schröder ein. Und die Gazprom, bei der er sich noch zu seinen Zeiten als Bundeskanzler "eingekauft" hat. Was in sich schon nicht so ganz sauber war. Und dann fragt man sich, wo das noch hin führen soll. Denn die Geschichte mit der Leitung durch die Ostsee ist nicht nur für die Umwelt nicht gut, sondern auch teuer und beeinträchtigt so manche Beziehung innerhalb Europas.. Und das alles mit jemandem als Partner, der jedes Mal, wenn ihn die Laune ankommt, den Gashahn zudreht, nicht nur bildlich, sondern richtig. Nicht zufällig dann, wenn man das Gas am meisten braucht.
All das also fällt einem ein. Und neben der Feststellung, dass man sich wohl die falschen Partner aussuchte. (Aber uns hat ja wieder kein gefragt!), kommt so eine gewisse Vergeblichkeit auf. Denn daran lässt sich ja nu nix mehr ändern.
Dabei sind wir so doof: Vermutlich hätte sich was ändern lassen. Ja, mittlerweile bin ich fest davon überzeugt. Aber wer will das schon? Und diese ganze Gasabdreherei dient auch nicht dem Zweck, uns zweifeln zu lassen, sondern vielmehr sollen wir, und zwar nachhaltig und ernsthaft daran erinnert, also geradezu mit der Nase drauf gestoßen werden, dass wir gerade eben diese Pipeline durch die Ostsee brauchen. Weil sie und nur sie allein den ungestörten Durchlauf des Gases bis zu uns gewährleistet, unabhängig von allen möglichen anderen Leuten, die auch noch Gas haben wollten und vielleicht nicht ausreichend zahlen, weil die Leitung ja sowieso durch ihr Land führt und leicht mal angezapft werden kann kann, auch ohne Bezahlung.
Nein, nein, das Gas, das durch die Ostsee käme, käme direkt zu uns. Und natürlich würde Putin, Medwejew oder wer dann immer zugange ist, nie auf die Idee kommen, diesen Hahn dann mal zuzudrehen. Never!
Und nur, um uns und sich selbst genau d a s zu versichern, haben sich jetzt die alten Freunde Schröder und Putin getroffen. Sollte da einer glauben, der Schröder wäre auf den Plan getreten, weil er den Putin zu etwas überreden will ... naja, so einer muss dann wirklich naiv sein.
Eher wurde ja er seinerzeit überredet zu einer Sache, die ein Aussenstehender vielleicht für unvernünftig halten mag. Aber so ein Außenstehender hat natürlich keine Ahnung.
Immerhin kann Schröder jederzeit sagen:
"Sie haben mich gezwungen!
... mit Geld!"
Und wozu uns so ein Putin, Medwejew oder wer auch immer zwingen kann, wenn wir ganz exklusiv an dieser Ostseepipeline hängen, darüber reden wir beim nächsten Mal.
erphschwester - 9. Jan, 06:37
Ich guck ja nicht mehr so oft Nachrichten. Aus gutem Grunde. Ebenso wie all die politischen Diskussionsrunden, die sich so neutral geben, versuchen uns die Nachrichtenmacher in eine ganz bestimmte Richtung zu drücken. Und wenn ich´s recht betrachte, war das schon immer so. Bildzeitungsniveau auf vermeintlich höherer Ebene, subtiler halt.
Aber mit Meinungsbildung hat das nichts zu tun. Weil ... so eine Meinung, noch dazu eine eigene, ist ja eine Sache, die man sich selbst erarbeiten muss. Die kommt nicht aus den Nachrichten geflogen oder aus der Zeitung.
Hört man aber allerhand Umfragen zu allerhand verschiedenen Themen, dann sagen die Leute:
"Nach meiner Meinung ...", und hintendran hängen sie original das, was sie irgendwo aufgeschnappt haben.
Zum Beispiel die Sache mit der Ypsilanti und der Lüge.
Klar ist es doof, eine Sache zu versprechen und hinter zu sagen: "Och, nee, ich hab´s mir anders überlegt."
Aber das ist wenigstens nur doof. Und, wie wir alle eigentlich wissen sollten, unsere Politiker brauchen alle einen Doofheitsbonus.
Sehr viel gefährlicher sind doch die. die wissentlich etwas Falsches versprechen, das sie gar nicht halten können oder wollen. Und von denen gibt´s ja doch so viel mehr als dumme Ypsilantis. Denken Sie nur an "Die Rente ist sischer!" oder die Sache mit der Mehrwertsteuererhöhung oder "Wir haben nicht die Absicht, eine Mauer zu errichten." oderoderoder. Und, glauben Sie mir, da nimmt sich die Politikerkaste, egal in welchem Land, gegenseitig gar nichts. Wenn´s nützt, wird gelogen, dass sich die Balken biegen.
Komischerweise fragt aber bei den anderen kein Mensch danach, also bei denen, bei denen es Absicht war. Ypsilanti, bißchen dumm, hat sich selbst auf einem Unsinn fest genagelt und wird nun dafür medial gesteinigt. Für eine Sache übrigens, die auch ihre Kollegen in anderen Bundesländern durchaus in Betracht ziehen. Nur, dass die nicht drüber reden und schon gar keine Versprechungen abgeben.
Und jetzt denken Sie mal ganz, ganz genau drüber nach, warum Frau Y. geteert und gefedert wird, während über all die anderen Lügner von Gestern und Heute kein Mensch redet. Könnt´s vielleicht an den so fuchtbar objektiven Berichterstattungen liegen?
erphschwester - 10. Nov, 11:52