Zugeschnitten
Gerade eben warf ich es fort, dieses Faltblatt, das als eines von wenigen Zugang zu meiner Wohnung fand. Da verhieß mir eine - wie wahr! - selbstbewusste Schneiderin, sie wolle mich zum Regisseur meines bekleidungsmäßigen Auftrittes machen. Oder so ähnlich. Ich habs ja schon weg geworfen und kann also nicht mehr nachschauen.
Naja, ich weiss nicht, was ich mir erhofft hatte, vermutlich etwas Unmögliches. Aber die Schneidervorschläge für die Damen weit jenseits der Größe XS sahen nicht anders verboten aus als anderswo auch. Und anderswo, nehme ich an, kriegte ich das Zeugs billiger, als wenn ich mir diese Häßlichkeit auf meinen höchstpersönlichen Körper schneidern ließe.
Dass ich in der letzten Woche aus unbekannten, jedoch höchst erfreulichen Gründen 5 kg angenommen habe, würde an diesem Effekt nicht wirklich etwas ändern, weil da noch immer ca. 15 kg Überschuss sind, die die Optik nicht minder ankratzen.
Zusammen mit den unerfreulichen Betrachtungen zum Alter, die mir heut ebenfalls schon unterkamen, ist das kein sonderlich gelungener Sonntagsbeginn. Eigentlich, hätte man sich nicht schon abgefunden, ist Alter sogar noch schlimmer, weil man es sich nicht - ob nun mit Absicht oder aus Versehen - von den Rippen hungern kann. Es ist da, nimmt ständig zu und verleitet einen schlimmstenfalls zu Betrachtungen über die eigene Endlichkeit.
Dieser Tage saß ein Bekannter gleichen Alters hier und jammerte, jetzt, da seine Patentante als letzte ältere Verwandte gestorben sei, wäre ihm dies erstmals bewusst geworden. Ohje, der Glückliche , dem all die trüben Gedanken bisher erspart blieben, die ich schon längst hinter mir habe.
Sonntag also, wiedermal, diesmal mit trüben Gedanken, einer Menge Vorhaben auf der Liste und dem wachsenden Wunsch nach Krastination. Warum jetzt, warum heute? Die Leute werden sich schon melden, wenn es Zeit wird. Und sowieso ist man unter Druck ja viel besser im Tun. Das erinnert einen so an früher, als man jung war und irgendwie immer unter Druck. Damals, so schien es, brauchte man nie mehr als fünf Stunden Schlaf. Und war man einmal müde, hatte das seinen guten Grund, was ja irgendwie beruhigend ist. Man knapste sich irgendwo in der Bahn eine halbe Stunde ab und erwachte danach frisch wie Dornröschen.
Heute hingegen kann ich nicht mehr im Sitzen, ja kaum noch in einem fremden Bett schlafen. Sogar das Balkonbett, das ich mir dieser Tage, knapp vor dem großen Unwetter, wieder eingerichtet hatte, ist nicht mehr das gleiche wie noch im vorvorigen Jahr. Also schon das gleiche Bett, aber offenbar bin ich nicht mehr gleiche.
Ach, pfeif auf Vogelgezwitscher, Sonnenstrahl und steigende Temperaturen. In meinem Bett ists fein und kuschelig. Da kann ich träumen von damals, als ich noch drei Kleidergrößer leichter war und so jung ...
Naja, ich weiss nicht, was ich mir erhofft hatte, vermutlich etwas Unmögliches. Aber die Schneidervorschläge für die Damen weit jenseits der Größe XS sahen nicht anders verboten aus als anderswo auch. Und anderswo, nehme ich an, kriegte ich das Zeugs billiger, als wenn ich mir diese Häßlichkeit auf meinen höchstpersönlichen Körper schneidern ließe.
Dass ich in der letzten Woche aus unbekannten, jedoch höchst erfreulichen Gründen 5 kg angenommen habe, würde an diesem Effekt nicht wirklich etwas ändern, weil da noch immer ca. 15 kg Überschuss sind, die die Optik nicht minder ankratzen.
Zusammen mit den unerfreulichen Betrachtungen zum Alter, die mir heut ebenfalls schon unterkamen, ist das kein sonderlich gelungener Sonntagsbeginn. Eigentlich, hätte man sich nicht schon abgefunden, ist Alter sogar noch schlimmer, weil man es sich nicht - ob nun mit Absicht oder aus Versehen - von den Rippen hungern kann. Es ist da, nimmt ständig zu und verleitet einen schlimmstenfalls zu Betrachtungen über die eigene Endlichkeit.
Dieser Tage saß ein Bekannter gleichen Alters hier und jammerte, jetzt, da seine Patentante als letzte ältere Verwandte gestorben sei, wäre ihm dies erstmals bewusst geworden. Ohje, der Glückliche , dem all die trüben Gedanken bisher erspart blieben, die ich schon längst hinter mir habe.
Sonntag also, wiedermal, diesmal mit trüben Gedanken, einer Menge Vorhaben auf der Liste und dem wachsenden Wunsch nach Krastination. Warum jetzt, warum heute? Die Leute werden sich schon melden, wenn es Zeit wird. Und sowieso ist man unter Druck ja viel besser im Tun. Das erinnert einen so an früher, als man jung war und irgendwie immer unter Druck. Damals, so schien es, brauchte man nie mehr als fünf Stunden Schlaf. Und war man einmal müde, hatte das seinen guten Grund, was ja irgendwie beruhigend ist. Man knapste sich irgendwo in der Bahn eine halbe Stunde ab und erwachte danach frisch wie Dornröschen.
Heute hingegen kann ich nicht mehr im Sitzen, ja kaum noch in einem fremden Bett schlafen. Sogar das Balkonbett, das ich mir dieser Tage, knapp vor dem großen Unwetter, wieder eingerichtet hatte, ist nicht mehr das gleiche wie noch im vorvorigen Jahr. Also schon das gleiche Bett, aber offenbar bin ich nicht mehr gleiche.
Ach, pfeif auf Vogelgezwitscher, Sonnenstrahl und steigende Temperaturen. In meinem Bett ists fein und kuschelig. Da kann ich träumen von damals, als ich noch drei Kleidergrößer leichter war und so jung ...
erphschwester - 13. Jun, 08:48
Dann
Jaja, das Alter. Irgendwann ist man selber in der ersten Reihe, wenn da keine Aelteren mehr, da sie alle weggestorben sind, sind. Da wird aus so einem Schneider schnell mal ein Schnitter.
entsetzt,
das is doch der vorteil in so einem männerleben. man träumt nicht nur vom neuanfang, man macht ihn auch. und schiebt die faden gedanken bei kindergeschrei und vollgeschissenen windeln noch einmal ganz, ganz weit von sich. wo so eine kleine brut ist, kann doch kein alter mann wohnen.
stattdessen tuten sie ins gleiche horn, als wüssten sie, wovon ich rede. ts!
Ich
Das mit den Schlafphasen kenne ich. In der Jugend noch naechtelang durchgemacht, befinde ich mich nun in einer Phase, in der mich nicht mal Babygeschrei wecken kann. Diese Phase wird aber bald abgeloest durch jene, in der man(n) nachts des Oefteren raus muss, um nicht in einer Wasserlache zu erwatten. Oder war das andersrum?
Legen Sie sich ruhig wieder hin an diesem Sonntag. Und traeumen Sie was Schoenes. Ich kann leider nicht, die Tastatur im Buero ist zu hart fuer mein babyweiches Antlitz...
DAS
ganz entschieden befinden sie sich in einer völlich anderen phase als ich, die ich zwar nachts raustappe, aber eigentlich zu jeder tages- und nachtzeit schlafen kann. wenn das so weiter geht, nehme ich an, dass ich dermaleinst einfach hinüber schlafe. das ist so ziemlich die idealste vorstellung, die ich mir von der sache machen kann. so übrigens obiger patentante geschehen, die ich ein wenig beneide.
trauer is eh nur selbstmitleid.
Solange
(o.t.: Sie haben BILD)
mein hirn
wie meinen? (aber auch im wachen zustand kann ich ihren gedankensprüngen nicht immer folgen.;)
Das
ja,
hab auch studiert (nich auf arzt) und brauch meine brust gar nich rausstrecken; das macht die ganz allein, hehe.
Da
laufen
Ach.
schleifenziehen?Oder eignet sich so eine Brust besser als Vortrag?