Dilemma

Hier las ich eine Geschichte, die mich mehr aufgeregt hat, als mir zunächst bewusst war.

Zunächst fand ich nur die Fragestellung, wer denn da wohl am Verwerflichsten gehandelt hat, in sich einigermaßen fragwürdig. Dann, bei näherer Betrachtung, boten sich mir noch eine Vielzahl anderer Lösungsmöglichkeiten an, als es dort dargestellt war.

Warum hat Eva nicht ihre ganze Nachbarschaft mobilisiert, um Erik klar zu machen, dass jeder mal Hilfe braucht (er selbst eventuell auch) und dafür nicht immer, schon gar nicht so amoralische, Gegenleistungen fordern kann?

Warum hat Eva nicht Erik selbst geschickt, um ihrem Lover zu helfen?
(Mit der gleichen Begründung.)

Wie überhaupt kommen Krokodile in eine offenbar nordische Gegend? (Die Namen sind ja nun unverkennbar.)

Warum hat Eva nicht auf dem gleichen Weg, wie sie von Per über seine Krankheit informiert wurde, Sven - der ja auf der richtigen Flussseite schon war - informiert und zu ihm geschickt?

Warum überhaupt fand sie das Anliegen so dringlich, da ihr Per ja offenbar ein charakterloses Weichei ist?

usw. usf.

Aber am allermeisten hat mich an der Sache geärgert, dass Eva - wie so oft in der Geschichte - als hilfloses Weibchen dargestellt wurde, die völlig kopf- und hirnlos zu einem Kerl eilt, und zwar bei Entrichtung eines offenbar unverdienten hohen Preises, um sich eine Erkenntnis einzusammeln, die ihr schon vorher hätte klar sein müssen: Der Blödmann ist das nicht wert! Warum hat sie nicht hernach, als ihr diese Erkenntnis schmerzhaft eingehämmert worden ist, den Sven genommen, dem ganz klar etwas an ihr lag (Ein Kerl hätte das so gemacht.) und mit ihm zusammen den Mord vertuscht? (Per hätte ja einfach seiner "schweren" Krankheit erlegen gewesen sein können.)

Und warum überhaupt stellen wir Moralfragen in einer Welt, die bekanntermaßen aber auch nicht einen Hauch von moralisch ist? (Es sind immer die Unmoralischen selbst, die wollen, dass unsereiner die Moral wahrt, die sie selbst nicht einmal in Ansätzen beherzigen.)
wandlerin - 13. Mär, 13:06

Fragen über Fragen:

warum Eva Eriks Forderung nicht an die große Glocke hängte? Weil es ihr wahrscheinlich peinlich gewesen wäre, ober der Erik hätte es abgestritten.

Wieso sie nicht Erik selber geschickt hatte? Nun wieso sollte ausgerechnet er Per helfen?

Außerdem hatte ihr Verlobter sie gerufen, wahrscheinlich dachte sie, er würde sterben. (So wird er es dar gestellt haben, ihr kennt doch die Männer!)

Tja gute Frage wieso sie nicht direkt Sven informiert hatte, hab ich mich auch gefragt.Wahrscheinlich kam sie nicht auf darauf, weil sie kopflos vor Sorge um Per war. Oft kommt man dann nicht auf das Nächstliegende.

Und wieso sie Pers Charakter nicht kannte? Nun sie war verliebt und hatte die rosa rote Brille auf. Es ist ja bekannte, dass man sogar im Berufsleben, wenn man verliebt ist keine Geschäfte abschließen soll... blöde Hormone.

Den Mord vertuschen? Dann wäre Per an einer Messerallergie gestorben. Ja das wäre gegangen. Ich muss sagen die zwei waren dumm. Obwohl man nicht weiß, ob sie es nicht doch gemacht haben.

Die Sache mit den Krokos ist doch klar, Erik hat die heimlich als kleine Krokodilchen in dem Fluss ausgesetzt und da er das einzige (nehm ich jetzt mal so an) Boot besaß, hatte er wahrscheinlich schon andere Leute, die den Fluss überqueren wollten, unmoralische Forderungen gestellt.

Und zur letzten Frage, wie so man solche Frage stellt.
Weil ich ein Buch gelesen habe und mich diese Frage beschäftigt.

PS. liebe Erphschwester, aufregen wollte ich dich ganz gewiss nicht.

erphschwester - 13. Mär, 17:16

warum

sollte es ihr peinlich sein, wenn erik ein scheisskerl ist?
(auch fremdschämen hat seine grenzen.)

warum sollte man ihr nicht glauben? du selbst vermutest ja, er hätte auch anderswie schon "krumme dinger" veranstaltet.

warum sollte sie kopflos reagieren? (weil sie ne frau ist? BIIITTE! nich die nummer.)

die krokos, klar!, denen gefällt das im eiskalten wasser auch so gut.

aber mal was ganz anderes: wieso sollte frau sich mit jemandem verloben, zu dem man so schwer hin kommen kann? wie hat die den überhaupt kennen gelernt, wenn es keine brücke und nur ein schwer verfügbares boot gibt?
und: sie kennt ihn so schlecht, will ihn aber heiraten? denn das ist doch der sinn einer verlobung. (gut,gut, die letzte frage ziehe ich zurück: man will sich nur dann heiraten, wenn man sich eben nicht gut kennt. wer wollte schon jemanden heiraten, den er kennt?)
NoXxLynXx - 14. Mär, 19:57

ah!

und auch hierzu: GÄK??

sachmed - 15. Mär, 12:55

ich hab ja vorgeschlagen

erik ins wasser zu stoßen und, während die krokos was zum knabbern haben, kann frau...so sie noch will, hinüberpaddeln.

Aber auf mich hört ja keiner..... :' (

Die geschichte verzeiht, finde ich auch ein bisschen altbacken. Zu viele männer und die frau mal wieder als wehrloses opfer.
Wo lebt die autorin noch mal ????
Aufm mond...ach so !

erphschwester - 15. Mär, 13:43

ich wiederum schlage vor,

den gnädigen mantel des schweigens über die geschichte zu decken.

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