Ich soll über Optimismus schreiben, wurde mir gesagt. Nicht optimistisch, sondern über Optimismus. Am besten den in unserer Gesellschaft oder so.
Als ob ich für so was der richtige Ansprechpartner wäre!
Ja, Himmel! Worüber denn soll man da schreiben? Gerade heutzutage!
Über Bad Banks, die Steuergelder auffressen?
(Die sind gut; da räumen sie den Müll hin.)
Über steigende Inflationsraten?
(Das ist gut, dadurch normalisiert sich das Ganze.)
Über sinkende Zinsen?
(Das ist gut, das kurbelt die Investititonsfreude an.)
Über irgendwann wieder steigende Zinsen?
(Je später, desto besser!)
Über steigende Arbeitslosigkeit, sinkende Sozialleistungen, gesellschaftlichen Rückschritt???
(All das ist gut, weil es hernach wieder aufwärts gehen kann.)
Vielleicht sollte ich wirklich über halb volle Gläser schreiben, die dann wieder ganz und übervoll werden, wenn die Eisberge schmelzen?
Vielleicht sollte ich darüber schreiben, dass die schädliche Wirkung von Videospielen bekämpft wird, sobald auf der Erde das letzte Licht ausgeht?
Vielleicht sollte ich darüber schreiben, dass am Ende irgendwer (Ratten? Insekten?) überlebt, wenn die Menschheit nicht mehr ist?
Dass der Mensch die Erde, die Erde aber nicht den Menschen braucht?
Oh ja! Lasst mich über Optimismus schreiben und dann für ewig schweigen!
erphschwester - 30. Apr, 17:17
erphschwester - 30. Apr, 07:56
Manchmal gibt ein Thema das andere. Und manchmal passt alles zusammen.
Sprach ich doch heute mit einer Freundin über das nicht mehr ganz so neue Recht zur Vaterschaftsfeststellung. Sie wusste von mehreren Fällen zu berichten, in denen Männer von ihrem neuen Recht Gebrauch gemacht und sich selbst damit als Scheinväter identifiziert hatten.
Sie fand es ausnehmend gut, dass der deutsche Scheinvater nunmehr die Möglichkeit hat, seine finanziellen Verpflichtungen für die Kinder fremder Väter hinter sich zu lassen. Dass in dem einen oder anderen Fall die Frauen samt Fremdbrut plötzlich auf der Strasse standen, sei irgendwie nur gerecht und so fort.
Ich hingegen meldete meine Zweifel an hinsichtlich der Gerechtigkeit, weil zumindest die Kinder für den Mutwillen, Betrug oder was auch immer ihrer Mütter ja nichts können. Für die bricht eine Welt zusammen, indem sie nicht nur die finanzielle Basis, sondern auch allgemein den Menschen aus ihrem Leben verlieren, den sie bisher als ihren Vater ansahen.
So weit, so schlecht.
Resümmierend stellten wir fest, dass zumindest die finanzielle Not der Frauen und Kinder nicht so groß sein müsste, hätte man in den vergangenen Jahrzehnten die gesellschaftliche Basis geschaffen, Frauen mit Kindern auch ohne großartige private Netzwerke überlebensfähig zu machen. Denn angesichts einer nunmehr ziemlich genau 40 Jahre währenden umfassenden Frauenbewegung muten die "Erfolge" geradezu lächerlich an. Daran konnte auch Frau von der Leyens Elterngeld nichts ändern. Denn die Kinder in der zivilisierten Welt pflegen das erste Lebensjahr gemeinhin zu überleben. Wo aber "steckt" frau sie dann hin, wenn sie wieder arbeiten gehen will oder muss? Die Betreuungsmisere zieht sich übrigens hin bis zu einem Alter, in dem Kinder eben nicht mehr betreut werden müssen.
Nicht ohne Grund, will mir scheinen, erfuhren die deutschen Scheinväter deshalb so späte Gerechtigkeit. Denn die Manki der Gesellschaft wurden bis dato auf eben deren Rücken ausgetragen. Nun, da im Angesicht der europäischen Rechtssprechung in diesem Zusammenhang und auch der wissenschaftlichen Möglichkeiten eine Rechtsänderung unumgänglich schien, sieht man sich in der Situation, dass - wie so oft - die gesellschaftenlichen den wissenschaftlichen Möglichkeiten hinterherrennen und die Allgemeinheit hierfür aufkommen muss.
So müssen wir jetzt tun, was längst schon fällig war: Die Frauen stärker, unabhängiger und selbständiger machen, damit sie im immer häufiger werdenden Ernstfall ihre Kinder allein durchbringen können.
Nicht, dass man das nicht wüsste. Man müht sich redlich, in kleinen Schritten und auch erst seit ein paar Jahren wirklich. Und eine der Maßnahmen ist der Girls-Day.
Sie wissen nicht, was das ist? Da befinden Sie sich, je nach politischer Grundausrichtung, in guter oder eben nicht so guter Gesellschaft. Ich erlaube mir, das Tagesschau-Blog vom 24.04. zu zitieren:
Ein Nachtrag zum “Girls’ Day” gestern: Linksparteichef Oskar Lafontaine ist zu Gast im Videochat von tagesschau.de im ARD-Hauptstadtstudio. Kommt die Frage von Userseite, ob er den Girls’ Day unterstütze. Antwort Lafontaine: Um antworten zu können, müsse er erst mal wissen, was das sei.
(Bewusst zitiere ich, statt zu verlinken, weil wir doch nicht vom Thema abkommen wollen.)
Der Girls-Day, für die Nichtwisser, wendet sich an die Mädchen in den höheren Schulklassen und stellt ihnen, fernab von den klassischen Geringverdiener-Frauenberufen, technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge und Berufe vor. (Für die Jungs, damit hier Geschrei erst gar nicht aufkommt, gibts inzwischen das Pendant "Wege für Jungs", in denen selbige sich für den Kindergärtner-Beruf o.ä. interessieren dürfen.) Den Girls-Day gibts alle Jahre wieder und das schon seit 2001, übrigens auch im Saarland, wie sich leicht ergoogeln lässt. Dass Herr Lafontaine den nicht kennt, mag daran liegen, dass seine Frau, Christa Müller, die nicht nur den Unterschied zwischen Genitalverstümmelung und Kinderkrippen nicht kennt, sondern auch nicht sonderlich Linken-förderlich in der Öffentlichkeit auftritt, genug Geld für ein Kindermädchen hat.
Auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (das mir zunehmend als Staatsfernsehen erscheint) müht man sich inzwischen redlich um einen Sinneswandel. Da gibt es neuerdings "Eine für alle", womit nicht der älteste Beruf der Welt gemeint ist, sondern eine offenbar wacker und aufrecht und emanzipiert schweißende Darstellerin, die sich krampfhafte bemüht, weg von ihrem bisherigen Kindchenimage zu kommen. Die soll uns wohl klar machen, dass Frauen allerhand können, nämlich zum Beispiel auch schweißen.
Mich kann sie damit nicht schrecken (nur ab-schrecken), denn Frauen in ölverschmierter Arbeitskluft haben die uns schon vor 40 Jahren in der DDR filmisch serviert, ohne dass wir auch nur mit der Wimper gezuckt hätten.
Da kann man mal wieder sehen, wie sehr der Westen doch in all der Zeit dem Osten hinterher gehinkt ist.
erphschwester - 29. Apr, 22:22
30.04.2005 um 08:38 Uhr
Schily ... die wievielte?... oder: Nur was sich ändert, bleibt sich gleich
von: erphschwester
Der Herr Schily (obwohl hier üblich, ist mir zu diesem Herrn noch nicht die allerkleinste Namensverniedlichung eingefallen; vielleicht, weil an ihm so ganz und gar nichts Niedliches ist?) ist ja nun ein wenig älter geworden. Weswegen er seine Meinung zu diesem und jenem ja im Laufe der letzten Jahrzehnte ganz grundlegend geändert hat. Aber - wer weiß? - vielleicht ist nie auch nur im Mindesten eine Meinung von ihm wichtig gewesen, sondern stets nur der Wunsch, Gegenstand der öffentlichen Wahrnehmung zu sein?
Jedenfalls hat er, so gesinnungsmäßig, den bemerkenswertesten Wandel vollzogen, der mir je untergekommen ist. Sein neuestes Bubenstück: ein weiteres Anti-Terror-Paket, das dem BKA und allen möglichen anderen Leuten noch ein bißchen mehr Befugnisse einräumt, wen auch immer ins Visir zu nehmen. Und damit das alles auch ganz schnell geht, gibt´s noch mehr Dateien und noch mehr Auskunftsrechte und -pflichten. Das Ganze paßt ganz wunderbar in die Rubrik von Bankgeheimnis (das es faktisch nicht mehr gibt) und Versammlungs-Wieauchimmer.
Schließlich und endlich: Ob einer ein Terrorist ist, weiß ich erst, wenn ich bewiesen habe, daß er (k)einer ist. Und vielleicht findet man ja bei der Suche nach Terroristen, die - nebenbei bemerkt - in den letzten Jahren irgendwie nicht so erfolgreich war (was ganz sicher nicht an den fehlenden Möglichkeiten liegt, denn man beachte: Es ist dies das dritte Paket dieser Art, das geschnürt wird) auch manch anderes Unkraut am Wegesrand, dem man gerne beikommen möchte.
erphschwester - 29. Apr, 21:42
... ist eine üble Sache, dachte ich immer. Und natürlich, dass ich nie eine erleben möchte. Also keine wirklich große, schon gar keine Wirtschaftskrise, also eine richtig , richtig große, weil ... durch kleine Krisen schlittern wir ja alleweil. Genau genommen wird die Krise uns ja schon seit Jahren suggeriert.
Da standen sie, die armen Unternehmer, und erzählten uns, auf was alles wir verzichten sollten, damit die Krise gnädig an uns vorbei zieht. Und wir verzichteten, aber nichts zog an uns vorbei. Eine Blase platzte nach der anderen, während wir verzichteten. Und wir fragten uns in aller Arglosigkeit, wie das sein kann, weil wir doch so brav verzichtet hatten. Wir verzichteten weiter, weil man uns sagte, es sei noch nicht genug. Und die Krise wurde größer, also ... so ganz richtig groß.
Schaue ich mich jetzt um, bin ich baß erstaunt: Die Leute kriegen Kinder, was sie sich Jahre lang verkniffen. Die Leute geben Geld aus. Und auch das hatten sie sich versagt. Man müsse doch sparen für schlechte Zeiten.
Jetzt, wo sie da sind, die schlechten Zeiten, hauen alle so richtig auf den Putz. Nicht etwa aus vernünftigen Erwägungen heraus, was ich ja noch verstehen könnte. Gab es doch eine Zeit, in der das in Jahren mühsam ersparte Geld binnen Kürze nurmehr für ein Brot reichte.
Ich glaube nicht, dass viele so weit denken. Ich glaube nicht, dass überhaupt viele noch davon wissen. Es scheint vielmehr in der menschlichen Natur zu liegen, das irgendwann die Langmut vorbei ist. Irgendwann, am besten vor dem ewigen Fegefeuer, wollen wirs noch einmal gut haben und uns fühlen wie einst und sein wie die Vöglein auf dem Feld.
Ich erinnere mich, dass wir damals, als wir uns vor der Neutronenbombe fürchteten, an die sich heute kaum noch jemand erinnert, selbst ein Kind in die Welt setzten und uns zwar sorgten, aber es dennoch taten.
Während wir kleinen, auch irgendwie dummen Leute, uns unser kleines Glück zurecht bauen, sogar sehr gewiss, dass es vielleicht, wahrscheinlich, ganz gewiss nun nicht mehr lange dauern kann, ehe alles zusammen bricht, sind andere zugange, die keinesfalls so klein-klein denken. Die haben das nie getan und lachen sich über unsereinen nicht gerade tot, aber es reicht für dies und jenes müde Grinsen.
Zum Beispiel las ich, dass Herr Mehdorn einen Vertrag bis 2011 hat. Das sind zwei Jahre noch in krisengebeutelten Zeiten. Und weil er den hat, will er auch, dass der erfüllt wird. Komme, was da kommen mag. Da soll keiner fragen, wann und warum der Mehdorn seinen Job verlor. Da soll Recht sein, was auf dem Papier steht, sei es am Ende so unrecht wie auch immer. Und vorher, erinnere ich mich, war da auch schon der Gerster, an den sich vermutlich ausser mir kaum einer noch erinnert. Auch der, gescheiterter Chef aller Arbeitslosen , holte dermaleinst seinen Vertrag aus dem Schubfach und kassierte noch von der Agentur, als er schon lange durch die Lande zog, um gegen ebendie zu wettern. Gar nicht zu reden von Ackermann und Co., die einst dafür absahnten, dass sie die Anleger geschröpft hatten. So etwas solls künftig hin ja nicht mehr geben. (Von den Einschränkungen des Reglements reden wir ein anderes Mal.)
Ich sehe und staune. Aber ... staune ich wirklich?
Wusste ich nicht, dass in all der Zeit, in der man mich zum Maßhalten anhielt, die anderen Maßlosen unterwegs waren und mich belachten?
Wie ein Schaf lasse ich mich zur Schlachtbank führen und freue mich am Sonnenblitzen im Messer, das mir bald schon im Halse steckt.
erphschwester - 27. Apr, 17:12
erphschwester - 27. Apr, 15:40
Stellen Sie sich vor, es ist Kirchenpredigt und Sie müssen nicht mehr hingehen ... weil Sie sie frei Haus geliefert kriegen, ganz in echt.
So geschieht es derzeit in Saudiarabien, wo man nicht nur den Gebetsruf, sondern die ganze Predigt per Lautsprecher überträgt. Für die, die nicht hingehen können.
"Sehr löbliche Sache!", sagen Sie als tiefreligiöser Mensch?
Äääh, nunja, aber was sagt Ihr Nachbar, der vielleicht nicht oder zumindest nicht an diesen Gott glaubt?
Der muss da durch!, wenigstens in Saudiarabien. Denn die Lautsprecher dort haben eine Reichweite von bis zu 5 Kilometern. Im schlimmsten Fall hört man da, wenn man wirklich hingeht, nicht den echten Muezzin, sondern nur den Lautsprecher. Und wenn man, so wie ich, 200 Meter Luftlinie von der Kirche entfernt wohnt, wird man zwangsmissioniert.
Das geht zu weit, sagen nun auch die saudiarabischen Behörden und schicken Lautsprecherkontrolleure los, die das Ganze ein wenig dämpfen sollen.
Ich meine: Einen Dämpfer sollten wir auch hierzulande diesem und jenem nicht nur und noch am wenigsten den Kirchen verpassen.
erphschwester - 26. Apr, 08:38
erphschwester - 26. Apr, 08:20
Man möchte ja meinen, die Welt sei vielfältig und bunt. So sagen die das immer und haben sogar Lieder drüber gemacht. Aber in Wahrheit gibt es so viele Themen nicht, über die man sich auslassen könnte. (Nun gut, man könnte, aber irgendwie wird doch immer nur über das Gleiche geredet.)
Jedenfalls behauptete mein Zeitungshändler heute, dass irgendwann - und zwar bald - alles hier in chinesischer Hand sein würde. Was weder ihn, noch mich sonderlich zuversichtlich stimmte. Schließlich haben die armen gelben Kerlchen ja jetzt nun nicht mehr so dieses Riesenwachstum wie noch vor nicht allzu langer Zeit. Behaupten jedenfalls sie selbst. Sechs Prozent hauen die nicht vom Hocker, weil es ja letzthin noch dreißig Prozent gewesen sind. Bei sechs Prozent kriegt der gewöhnliche chinesische Unternehmer schon Existenzängste und schaut sich um, was anderswo "drin" ist.
Anderswo, das ist sowohl Amerika, als auch Europa, wo man wiederum vor nicht allzu langer Zeit meinte, dass China die Zukunft ist. Die Amerikaner, die es ja mit allem so fürchterlich übertreiben müssen, schickten ihre Kinder schon vor Jahren in englisch-chinesische Kindergärten, damit die Kleinen mal weltmarktfähig sind. Abgesehen davon, dass Zweisprachigkeit nie wirklich schaden kann, fragt sich aber doch, ob sie nicht letztlich aufs falsche Pferd gesetzt haben.
Schließlich geht es ja nicht nur um sinkenden Wachstum (das nennt man wirklich so, auch wenn es ein Widerspruch in sich scheint), sondern um Kompatibilität in manch anderem Bereich. Wir erinnern uns, nicht gerne, aber gezwungenermaßen, an allerhand Firmen, die in China produzieren ließen, weils da so schön billig ist, das Produzieren. Rausgekommen sind: vergiftete Spielsachen und verdreckte Computerchips, um nur zwei Beispiele zu nennen. Womit ich jetzt nicht behaupte, in China seien Gift und Dreck Bestandteile
der Kultur. Aber um billig zu sein, muss man halt dieses oder jenes
Zugeständnis machen. Das war den Firmen, die angesichts der günstigen Produktionskosten Dollarzeichen in die Augen kriegten, nicht wirklich klar. Soll heißen: Gier macht entweder blind oder aber man sieht vor lauter Dollarzeichen nicht mehr die einfachsten Sachen.
Und übrigens wird alles nicht so heiss gegessen, wies gekocht wird. Darauf jedenfalls kamen mein Zeitungshändler und ich im Verlaufe unseres Gespräches. Weil ... vor zwanzig Jahren dachten wir schon mal, die Japaner kommen. Das haben die dann aber hübsch bleiben gelassen und nur ihre Waren her geschickt. Die aber in rauen Mengen. Es gab dann plötzlich Mazda-Vertretungen in allen Ortschaften über 1000 Einwohner oder so ähnlich. Worüber sich bis zur Abwrackprämie kein Mensch so wirklich Gedanken gemacht
hat. Die Leute kaufen ja doch keine deutschen Autos, wenn sie heute kaufen. Übrigens so oder so nicht. Denn Opel zum Bespiel ... aber das wissen Sie ja nun selbst.
Und was die Chinesen angeht: Wunder können die auch nicht vollbringen. Kann ja sein, dass Schröder, Hartz und Co. schon nett vorgearbeitet haben für eine globalisierte Welt. Es geht ja nun nicht an, dass so ein popliger Arbeiter sich einbildet, er müsste annähernd genau so leben wie seine Bosse. Aber man wird es dem deutschen Arbeiter nach allem, was er in den letzten Jahrzehnten erfahren durfte, nur noch schwer vermitteln können, dass er zum Schlafen nach einer Doppelschicht in eine Baracke auf dem Werksgelände kriechen und eine Gemeinschaftstoilette für hundert Leute benutzen soll.
Und solange das so ist, denke ich, werden die Chinesen da bleiben, wo sie sind.
Da können die Unternehmer so neidisch nach China gucken, wie sie wollen.
erphschwester - 25. Apr, 19:53
erphschwester - 25. Apr, 18:39
erphschwester - 25. Apr, 18:38
erphschwester - 9. Apr, 15:04
erphschwester - 8. Apr, 18:23
(mit Gruß an AiHua und ihr Schätzelchen)
erphschwester - 8. Apr, 10:46
Ich weiss ja nicht, wie das anderen Leuten so geht. Aber ich, wenn ich denn einen Vertreter der USA so ganz hochoffiziell vor irgendwen treten sehe (meist hat man dabei das Gefühl, er träte so quasi vor die ganze Welt), noch dazu in der Pose des Weltenretters ... dann merke ich, wie sich unversehens mein Kopf einzieht.
Von den USA gerettet zu werden, bedeutet nicht nur oft das Gegenteil, sondern verheisst auch hinterher jede Menge Kosten. (Noch heute werde ich nicht fertig darüber, dass das einstmals anders gewesen sein soll. Aber, das verspreche ich Ihnen, wenn man genauer hinguckt, wird man feststellen, dass wir auch damals für lange, lange Zeit unseren Preis bezahlt haben.)
Im Klartext heisst das: Die USA retten die Welt, stellen beim Retten fest, dass es dann doch nicht so einfach ist, wie sie sich das vom häuslichen Küchentisch aus vorstellten, und dann rufen sie nach der "anderen Welt", sprich: nach denen, die die USA-Vorstellung vom Weltenretten schon von Anfang an nicht gut fanden. Die sollen dann, weil Weltretten ja nicht Sache nur eines Landes ist (und sei es auch das größte, schönste, freieste, erfolgreichste und sonst superlativste der Welt) , den Dreck wegräumen, den die USA beim Weltretten so gemacht haben. Aus Versehen oder weil es schwieriger und der Feind böser war als gedacht.
Kurzum: Wenn Sie mal die Welt gerettet haben wollen, machen Sie´s am Besten gleich selbst und bitten Sie nicht die USA.
Nun haben die ja in den USA einen neuen Präsidenten, der die Welt ganz anders retten will. Nämlich nicht dadurch, dass er irgenwann irgendwohin geht und anderen erklärt, was und wie sie ... Nein, nein, DER trägt den Optimismus in die Welt, was ja auch so eine Art Rettung sein kann, weil allüberall die Leute nichts Gutes mehr sehen und an nichts mehr glauben (die Gründe dafür lassen wir jetzt mal aussen vor).
Vielleicht liegt es an dem, dass die neuen Rettungsvorschläge so gänzlich anderer Natur sind. Nämlich derart, dass ich nicht nur nicht mehr den Kopf einziehen, sondern herzlich lachen durfte. Jawoll: Rettung durch Fröhlichkeit, was ja nun wirklich mal etwas sehr, sehr anderes ist und auf jeden Fall zu begrüßen. Weil ... so ein Lachen (es darf bei den Wiederholungen gern auch ein zweites und drittes sein) stimmt einen ja insgesamt positiv und optimistisch. Und Optimismus können wir gut brauchen in Zeiten, die - auch positiv betrachtet - keine wirklich guten sind.
Jedenfalls stellte sich gestern Frau Clinton vor so eine Konferenz und und den Südpol. Ja, den Südpol!
Der durch die Touristen massiv geschädigt würde. Weshalb man die Grösse der Schiffe begrenzen müsste und auch die Anzahl derer, die dort an Land gingen (na, gut, da gibts keins, sondern nur Eis, aber sein wir jetzt mal nicht kleinlich).
Fragen Sie jetzt nicht, was Frau Clinton mit dem Südpol zu tun hat. Fragen Sie auch nicht, was der Südpol mit der Welt zu tun hat. (Er ist drauf, klar, und mindestens genauso wichtig für´s Ökosystem wie alles andere auch.) Fragen Sie jetzt auch nicht, warum sich - wenn schon - Frau Clinton nicht besser um den Nordpol kümmert, der ja viel näher dran ist an den USA. (Man könnte sonst darauf kommen, dass ein Abschmelzen des Pols durchweg nur Vorteile für die USA brächte, weil es da Erdöl und Erdgas die Menge gibt, an das man derzeit, des Eises wegen, bloß nicht ran kommt.) Und fragen Sie ja nicht, warum Frau Clinton nicht ganz vor der eigenen Haustür kehrt, denn es gibt nur wenige Länder auf der Welt, die weniger auf die Umwelt achten als die USA. Da kann auch Al Gore nichts dran ändern.
Behalten Sie all diese Fragen für sich und lehnen sich entspannt zurück: Dieser Versuch der Weltenrettung sorgt für Heiterkeit und kostet uns rein gar nichts.
Denn, Hand auf´s Herz: Wer von Ihnen hatte schon demnächst vor, den Südpol zu bereisen?
Und beim nächsten Mal sprechen wir darüber, wie geteilt doch die Meinungen in Sachen Klima sind. Dass der Nordpol abschmilzt, wissen wir von überall her. Aber wussten Sie, dass die Eisschicht des Südpols wächst?
erphschwester - 7. Apr, 09:40