Samstag, 4. April 2009

Nr.44

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Mittwoch, 1. April 2009

Nr.43

4060000211

Dienstag, 31. März 2009

Nr.42

Samstag, 28. März 2009

Nr.41 ... oder: Halbschlaf

Manchmal scheint alles ganz einfach. Worte reihen sich aneinander, klar und schön wie der Gebirgsbach der Kindheit, der so eisig war. Aus ihm schmeckte das Wasser so frisch und gut - bis man erfuhr, dass die Bewohner der Hütte ein paar hundert Meter weiter oben es machten wie man selbst: sie hatten einen Balken über den Bach gelegt, unterhalb der eigenen Hütte, nicht sehr bequem, aber ausreichend als Ersatz für die nicht vorhandene Toilette.
Du hast das Wasser dieses Baches nie wieder auch nur angerührt, auch wenn es die lauterste Reinheit verhieß. Du wusstest es besser.

Manchmal glaubst du, wenn du nur ein kleines bisschen wacher wärst, wach genug, um diese davonfliessenden Worte aufzuschreiben, wären nicht nur die Worte klar und schön, sondern würden die großartigsten Gedanken überhaupt offenbaren, vielleicht die Probleme der Welt lösen, mindestens aber dich selbst ein klein wenig besser machen.

Manchmal ist so ein Nachmittagsschlaf einfach eine großartige Sache. Er öffnet ein Fenster in unsere Seelen, die so verloren nicht sein können.

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Freitag, 27. März 2009

Darüber lacht die Welt

Sprachen wir doch neulich auf der Arbeit über unsere Ängste, die zuweilen reichlich merkwürdiger Natur sind. Dabei heraus kam, dass all diese Themen, die mich hier so im Blog umtreiben, ja nicht die allermindeste Rolle spielen angesichts der tiefen, tiefen Urangst vor Dingen, die wir nicht wissen, nicht kennen, aber für sehr gefährlich befinden.

Meine Chefin hatte die größte Angst vor dem "Phantom". Sie wissen schon: diese Frau, die alle möglichen schrecklichen, aber auch banalen Straftaten begangen haben soll und ums Verrecken nich zu greifen ist. Es gäbe sie quasi nicht, hätte man nicht an den verschiedensten Tatorten ihre DNA ausgemacht.
Je, nun, wer Nachrichten sieht, weiss, dass es diese Frau wohl gibt, sie aber mit all diesen Straftaten nichts zu tun zu haben scheint. Sie arbeitet offensichtlich, ganz ehrbar und ganz ungefährlich, in einer Fabrik, die die Wattestäbchen herstellt, mit denen die Tests gemacht werden.

So schnell wird man zur bekanntesten Person in Deutschland, die keiner kennt!

Abgesehen davon, dass Heerscharen von Polizisten jahrelang nach diesem nicht existierenden Phantom gesucht und Kriminalfälle miteinander in Verbindung gebracht haben, die offenbar nichts als die Wattestäbchen gemeinsam haben; abgesehen davon, dass eine Sonderkommission ins Leben gerufen wurde und sich sehr wichtig fühlte; abgesehen von all dem wirft die Erkenntnis, wie diffizil das Thema DNA-Test offenbar ist, die Kriminalistik um Jahre zurück. Hatte man doch in den vergangenen zwanzig Jahren begonnen, die Tests in schier unlösbaren Fällen - auch solchen aus der Vergangenheit - zur wesentlichen Grundlage der Tätersuche und Dingfestmachung zu gerieren.

Die Leichtigkeit, mit der nun ein Deutschland umspannender Irrtum die Polizei zu schwersten Fehlfolgerungen führte, dürfte eine Lachnummer für die Welt sein und Kriminalisten zittern lassen. Denn künftighin wird jeder solcherart identifizierte Täter alles daran setzen,
die DNA-Methode ansich in Zweifel zu ziehen.

Oder nicht?
Sind die bislang verzeichneten Erfolge so beeindruckend, dass so eine Schlappe verkraftet werden kann?

Meine Kollegin jedenfalls kann wieder beruhigt schlafen, weil es das Phantom ja nicht wirklich gibt. Was uns auch künftig nicht daran hindern wird, vor Dingen Angst zu haben, die nicht wirklich sind.

Und mir fiel schon gestern die alte Kriminalgeschichte aus dem letzten Jahrhundert ein, in der ein inhaftierter Krimineller dafür sorgte, dass eine Glasscherbe mit seinem Fingerabdruck unter vielen andere Scherben an einem Tatort gefunden wurde. Er hoffte, die noch neue Methode der Fingerabdruck-Tätersuche diskreditieren zu können.
DAS, so dürfen wir annehmen, hatte die Frau in der Wattestäbchenfabrik sicherlich nicht vor.

Dienstag, 24. März 2009

Nr.40

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Sonntag, 22. März 2009

Nr.39

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Freitag, 20. März 2009

"Die Worte veralten einem im Munde."

Dies, gesprochen von Hans-Werner Sinn, den wir immer wieder gern zitieren, erinnert natürlich nur zufällig an Altpolitiker Adenauer, der sehr viel unbeschwerter einst meinte: "Was schert mich mein Geschwätz von gestern."

Es handelt sich hierbei um den gleich Sinn, der die deutschen Manager als die Sündenböcke der Nation bezeichnete und sie mit den Juden gleichsetzte, die einstens diese Rolle inne gehabt hätten.
Diesen Vergleich nahm er noch selbigen Tags zurück, weil ihm ein allzu hoher Schmerzfaktor innewohnte. Und Herr Sinn will ja nicht den Unmut der ganzen Welt erregen, sondern Ordnung schaffen in den konfusen Hirnen, die schon seit eh und je alles verkehrt machen, was zu ändern sich Sinn seit langem schon bemüht.

Weshalb er uns immer mal wieder die Welt erklärte und sagte, wie wir die Dinge richtig zu machen hätten. Als Präsident des Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung scheint er für solche Ansprachen auch prädestiniert.
Zum Beispiel sei es vollkommen verkehrt, immer wieder Löhne zu erhöhen, um der Wirtschaft auf die Beine zu helfen. Das bringe den Wirtschaftsstandort Deutschland in Gefahr.
Und all der Ansagen mehr.

Die kürzere Vergangenheit jedoch hat uns gelehrt, dass es nicht steigende Löhne waren, die Deutschland in Gefahr brachten, sondern eben jene - vermeintlich zu Unrecht gescholtenen - Manager, gerne aus dem Bankenwesen, die es viel zu häufig an der erforderlichen Weitsicht mangeln lassen, weil der Blick zum eigenen Geldbeutel (wer denn auch wird sein Geld in heutig unsicheren Zeiten auf einem Konto anlegen?) natürlich viel näher liegt.

Darüber, wie gesagt, mag Sinn nun nicht mehr sprechen, denn ihm veralten die Worte im Munde. Da ist er ja nicht der Einzige, dem das so geht. Sehr viele möchte in diesen schweren Zeiten nicht oder nur ganz ungern an das erinnert werden, was sie einstens im Brustton der Überzeugung von sich gaben. Z.B. all jene, die früher behaupteten, der Markt solle sich selbst regulieren und Väterchen Staat sich aus diesen Dingen heraus halten. Weil das, welch Zufall!, die gleichen sind, die heute nach der finanziellen Unterstützung durch ebendieses Väterchen verlangen, mit aller Dringlichkeit.
Arbeitsplätze, die früher durch Einsparungsmaßnahmen verloren gingen, waren "gute" verlorene Arbeitsplätze. Wohingegen Insolvenzen, die Vater Staat heute im großen Stile zuzulassen sich anschickt, ungeachtet der wegbrechenden Profite, nun plötzlich ganz fürchterlich sind, weil ja Arbeitsplätze wegfallen.

Vermutlich ist es das, was Herr Sinn meint, wenn ihm die Worte im Mund verfaulen, oder so. Sinn ist übrigens im Aufsichtsrat der Hypovereinsbank. Dass wiederum die HRE, die letzthin in aller Munde ist, nicht mehr zur Hypovereinsbank gehört, ist reiner Zufall.
Wie so vieles in Sinns voraussagengeplagtem Leben.

Motto:

Meine Bilder kann man kaufen. Meine Texte und meine Meinung nicht. D-J

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