oder :Farbwechsel
(Gerade eben entdecke ich die Vor- und Nachteile von Acryl.)

erphschwester - 8. Feb, 20:20
oder: Ich kann auch anders!
(Für alle die, die ständig sagen "Mach doch maln Rotes!")

erphschwester - 7. Feb, 20:00
... oder: der Tag, an dem ich mich nicht zwischen Manga und Picasso entscheiden konnte.

erphschwester - 6. Feb, 19:49
Nein, wir tun Frau Merkel und den anderen nicht den Gefallen, ein weiteres Mal über den Papst zu reden (nicht einmal, obwohl die Katholische Kirche sogar eine Hotline eingerichtet hat), sondern wir reden von
Lauter arme(n) Menschen
Ham Sie die gestern auch gesehen?
Mir blutete das Herz!
Da war 1. die arme Frau, die sich ein kleines bissel früher zur Ruhe gesetzt hatte, weil sie in ihrem Leben fleissig war und von ihren gesparten drei Millionen meinte, bei genug Sparsamkeit bis an ihr Lebensende auszukommen.
Da war 2. der arme Bankangestellte, der keine drei Millionen hatte und deswegen einen exklusiven Betreuungsvertrag mit der Frau machte und ihr versprach, aus den drei Millionen ein bißchen mehr zu machen.
Und da war 3. die arme Berliner Volksbank, die doch nichts dafür kann, wenn ihr Mitarbeiter ... also, man kann doch nich für alles verantwortlich gemacht werden!
Und nu sitzt 1. vollkommen verarmt in ihrem Reihenhaus und bärmelt vor sich hin, 2. sitzt im Gefängsnis und 3. sitzt beim Anwalt und bereitet die dritte Instanz vor; irgendwo muss man ja schließlich mal Recht kriegen.
Und ich saß vor meinem Fernseher und freute mich, dass es das öffentlich rechtliche Fernsehen gibt, denn die klären immer wieder brutalstmöglich auf.
erphschwester - 6. Feb, 06:08
erphschwester - 5. Feb, 17:28
Tatsächlich ist die Rechnung aufgegangen: Man redet drüber, mehr als über alles andere.
Stecken in Frau Merkel etwa antikatholische Vorbehalte? Steht es ihr zu, den Papst zu kritisieren? Wie kann man dem Papst antisemitisches Gedankengut vorwerfen? Darf man ihn, den Herrn über alle Katholiken in dieser Welt, überhaupt kritisieren?
Und - seit es in Mode gekommen ist, nicht-Italiener zu Päpsten zu machen - steht da auch die Frage im Raum, ob und wie sehr ein Papst noch Bürger eines Landes sein kann, wenn er doch inzwischen ein eigenes zur Verfügung hat. Kann sein Wirken für oder wider das Land sprechen, aus dem er kommt?
Bei so viel Stoff zum Nachdenken, so viel Empörung auf allen Seiten, ist es garantiert, dass wir noch ein paar Tage beschäftigt sind.
Da gehen die Berichte über die steigende Anzahl von Insolvenzen, Kurzarbeitsanträgen etc. glatt unter. Da denkt auch keiner darüber nach, welche möglicherweise folgenschweren Entscheidungen die Föderalismuskonferenz bezüglich der Neuverschuldung trifft und all der Dinge mehr.
Gut gemacht, Frau Merkel! Die Rechnung ist wieder mal aufgegangen.
Und beim nächsten Mal reden wir über die Berlinale, denn wir lieben die Schönen und Reichen, wie sie über den roten Teppich defilieren. Dabei vergessen wir doch glatt alles Mögliche.
erphschwester - 5. Feb, 06:56
Zuerst hat da son Kirchenmensch was gesagt. Dann hat der Papst gesagt, dass der das nich so gemeint hat und dass es ihm leid tut. Und nun hat die Kanzlerin gesagt, dass das, was der Papst gesagt hat, nich genug ist und sie um Klarstellung bittet.
Und bei all dem gehts um die Frage, ob nun 6 Millionen oder "nur" 300 000 Juden von den Nazis umgebracht wurden.
Während wir alle dachten, die Frage sei endgültig geklärt und nur noch alte Nazis streiten ab, was da passiert ist, ist die Frage offenbar noch immer - oder wieder? - strittig.
Die katholischen Christen sind sauer, denn der Papst is ihr Chef und sollte in solch wichtigen Fragen keine Nazigedanken verteidigen. Bei Radio Vatikan läuft das e-Mail-Postfach über, weil jeder wissen will, was das zu bedeuten hat. Die einen findens gut, die anderen nich, dass sich Frau Merkel nu auch noch einmischt.
Und mein Zeitungshändler sagt, der Papst hat seine Gehirnwäsche bei der Hitlerjugend offenbar noch nich so richtich überwunden.
Tatsache ist, dass der Papst anscheinend ein Problem mit den Juden hat. Das merkte man (wars im letzten Jahr?), als er irgend so ein Festtagsgebet wieder eingeführt hat; da waren die Juden auch schon verärgert.
Jedenfalls hat letzte Nacht im pästlichen Arbeitszimmer ganz lange das Licht gebrannt, was dafür spricht, dass man sich so seine Gedanken macht. Ob nun in dieser Sache? - Keiner weiss es, wie sehr sich so ein deutscher Papst von den Worten seiner Kanzlerin beeindrucken lässt. Schliesslich hat er ja jetzt einen eigenen Staat, auf Lebenszeit, und ist auf das Wohlwollen der Kanzlerin nich angewiesen.
Und Frau Merkel hat zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn für ein, zwei, vielleicht auch drei Tage steht diese ihre Äusserung ganz vorn in den Nachrichten. Über die Enteignung der Hypo Real Estate wird erst einmal unter "ferner liefen" berichtet.
erphschwester - 4. Feb, 06:38
Erinnern Sie sich, dass die Deutschen vor einem Jahr - wieder einmal - als Nazis verschrien wurden? Nein?
Denken Sie an Ludwigshafen: Sogar Herr Erdogan kam her und hielt eine seiner berühmten Reden, von denen man nie so recht weiss, ob sie beruhigen oder noch mehr anheizen sollen. Auch die Beiziehung türkischer Brandermittler konnte nicht gerade als vertrauensbildende Maßnahme angesehen werden.
Tatsächlich gilt auch heute, dass die Brandursache nicht klar ist, ein Anschlag jedoch seit langem ausgeschlossen wurde. Darüber hat man - ausser in der Feuerwehrzeitung - seither kaum gesprochen. Da allerdings bereits im Oktober. Und auch dort mit Verhaltenheit und Zurückhaltung, obwohl man sauer war, so viel stand fest. Denn keiner der Feuerwehrleute hatte die Anfeindung verdient, auf die er traf.
Heute sieht man in allen Kanälen einen Metin oder so, der seinen Neffen besucht und auf rührselig macht, denn der Neffe ist das Baby, das damals zu seiner Rettung aus dem Fenster geworfen wurde.
Alles scheint wieder gut. Keiner weht mehr mit Hakenkreuzfahnen.
Und um keinen Preis wollen wir daran noch denken, wie schnell die einen gegen die anderen in den Krieg zogen, nur weil solch ein übler Verdacht gegen den ewigen Schuldigen stets leichter zu händeln ist als die Idee von der eigenen Unachtsamkeit.
erphschwester - 3. Feb, 06:35
Die Schreiberin dieses Blogs befasste sich verschiedentlich bereits mit dem Befinden unserer Soldaten, die auf "Friedensmission" in Afghanistan und anderswo Dienst tun und häufig genug traumatisiert zurück kommen. Denn sie sind nicht darauf vorbereitet, in Kampfhandlungen verwickelt zu werden. Und man kann sich fragen, ob es überhaupt möglich ist, einen Menschen auf so etwas vorzubereiten. Noch weniger jedoch ist die Bundeswehr darauf vorbereitet, sich angemessen um diese traumatisierten Soldaten zu kümmern oder irgendwer anders in diesem unserem Land.
Was passiert, wenn diese Soldaten zurück kehren, beschreibt anschaulich der Film, den die ARD heute abend um 20.15h ausstrahlt.
Seine Ausstrahlung war bereits am 16.September letzten Jahres vorgesehen, ist dann jedoch wegen seiner Brisanz und eines UEFA-Cup-Spieles (da kann man denken drüber, was man will) verschoben worden auf den 21.1.09 und wird nun erst jetzt ausgestrahlt ... wenn nicht wieder etwas dazwischen kommt.
erphschwester - 2. Feb, 06:47
Ja, gut, ich gebs zu, der Titel ist ein wenig plakativ und obendrein nicht einmal wahr.
Denn Wissenschaftler haben heraus gefunden, dass Milchkühe, denen man einen Namen gibt, viel mehr Ertrag bringen und sich sozusagen ihrem Besitzer viel verbundener fühlen.
Nicht, dass man das nicht früher bereits geahnt hatte - fragen Sie mal die Bergbauern vom alten Schlag -, aber jetzt, wo es wissenschaftlich bewiesen ist, bekommt die Sache natürlich eine vollkommen andere Wichtung.
Allerdings frage ich mich, ob diese Ergebnisse wirklich so fundiert sind, wie die betreffenden Wissenschaftler das meinen.
Ich stelle mir vor, dass so eine Namensgebung nur praktikabel ist in einem Stall, in dem eben nicht Hunderte von Kühen stehen. Andernfalls müsste man ja jedes Mal, wenn man eine Kuh "anspricht", erst einmal auf ihr Schild schauen, was ungefähr den gleichen Effekt hätte wie so ein Chefarzt bei der Visite:
"Also ... ääähh, Frau XYZ, wie geht´s uns denn heute?"
Verbundenheit schafft dieser Blick aufs Krankenblatt nun gerade nicht, abgesehen von der Verführung zu antworten: "Naja, Herr Doktor, wies Ihnen geht, weiss ich nicht, aber bei mir gehts von Tag zu Tag besser." (Aber, wer weiss, vielleicht haben diese Herrschaften das inzwischen so oft gehört, dass sie inzwischen gar nicht mehr "uns" sagen.)
Und also stimmt vielleicht der gesamte Versuchsaufbau nicht. Denn wenn man nur eine überschaubare Anzahl von Kühen, deren Namen man leicht merken kann, im Stall hat, gehts denen vielleicht sowieso viel besser als den anderen?
So kommt man vielleicht bei näherer Betrachtung da hin, wieder ein Experiment als gescheitert anzusehen, weil die Bedingungen von Anfang an verkehrt waren.
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Naja, so ein Zoologe macht am Ende auch nichts anderes als so ein Wirtschaftswissenschaftler: Er beweist immer das, was er von Anfang an beweisen wollte. Die Wahrheit spielt dabei nicht die allerallergeringste Rolle.
erphschwester - 1. Feb, 17:46