Wenn Kinder ihre Mütter nicht wieder erkennen, wenn Mütter -statt älter- immer jünger und schöner werden, schöner vielleicht als ihre Kinder es je sein können, dann kann das an Dr. Michael liegen.
Und wenn Kinder dann zu fragen beginnen, warum das so ist, nämlich warum Mammy nicht mehr aussieht wie die Mammy, die sie einst hatten, dann hilft Dr. Michael noch einmal.
Denn Dr. Michael weiss Bescheid, ist er doch derjenige, der diese Veränderungen nicht nur vornimmt, sondern sich dabei dumm und dusselig verdient. Und man ist ja nicht doof. Da, wo Mütter genug Geld für solcherart Geschichten haben, kann angenommen werden, dass dermaleinst auch die Kinder dieser Mütter vielleicht potentielle Kunden sind. Schliesslich gibt es keine besseren Repräsentanten, als Mütter, die ihren Kindern den Wert von optischer Vollkommenheit verklickern. Frau kommuniziert am Besten das, woran sie selbst glaubt.
Bei den ganz harten Fällen hilft jedoch Dr.Michael mit seinem hübschen Kinderbuch, das allen empfohlen sei, die nicht so wortgewaltig daher kommen.
Ein Trost für jene, die mit sich ganz zufrieden sind und auf Dr.Michaels Dienste verzichten zu müssen meinen: Man kann eine Menge Geld sparen! Das für die eigenen Operationen, das für die der Kinder und das für "My beautiful Mommy" auch.
erphschwester - 26. Apr, 09:09
... hab ich ihn ja nicht gemocht. Dies Zeugs, das er so gemacht hat, schien mir richtig affig. Mit den Jahren sind die Sachen jedoch schlimmer geworden, will sagen: andere machen noch schlimmere Sachen und zuweilen will es mir scheinen, als käme bei ihm langsam eine gewisse Altersweisheit daher, die sich mit kindlichem Spieltrieb paart und ... ja, das inzwischen auch, mit einem untrüglichen Gespür für das, was Geld einbringt.
Tatsächlich, inzwischen macht er richtig Geld mit dem, was ihm offensichtlich Spass macht. Und, ich geb´s zu, angesichts all der anderen Sachen, die das nicht tun, finde ich an seinem Zeugs mittlerweile auch Spass. Sogar an genau dem, was mir früher uninteressant erschien. Man kann ja schliesslich nicht immer nur in politischen Dimensionen denken. Wenn man das nicht will, also so überhaupt nicht, ist man bei ihm richtig. Er macht selbst aus der Grossen Kaiserin eine Komikfigur, und das nicht einmal schlecht.
Neuerdings castet er auch (ist das jetzt richtig geschrieben?), und zwar auf eine überaus sympathische Art angesichts all der anderen, die gleiches tun. Die, die anderen, ziehen den Lustgewinn aus der Verarsche und/oder Geringschätzung derer, die da irgendwelche Talente in sich vermuten.
ER hingegen verarscht niemanden, was ausserordentlich erfreulich wirkt in dieser insgesamt wenig erfreulichen Szenerie. Irgendwie haben er und seine Co-Caster eine weitaus freundlichere Art, mit den Leuten umzugehen. Noch kaum einer, den man nicht genommen hat, ist frustriert und schon gar nicht weinend aus dem Raum gekommen, wie man das z.B. vom Bohlen zu Hauf kennt. Irgendwie fühlen sie alle sich hinterher auch noch gut. Sie wissen, dass sie nicht verkehrt sind, sondern eben nicht in die Wunschrolle passen. So was kommt schliesslich alle Tage vor.
Nur so zwei, drei Mal ist man ins Schleudern gekommen. Weil der Zwerg ... äh, Kleinwüchsige dann doch irgendwie zuuu klein war. Oder ein negroider Wikinger ... also, Pardon! Das nun doch nicht. Beim Herrn Kaufmann, Günther kam man dann vollends ins Schleudern. Weil, der klingt zwar deutsch, spricht auch so, hat garantiert auch einen deutschen Pass, aber irgendwie sieht der nicht so aus! Und noch dazu ein Schauspieler, den man kennt! Lässt sich herab für solch eine Geschichte und wird nach Hause geschickt, zwangsläufig, weil ... siehe oben.
Als dem Macher dann der Böse Swen einfiel, fiel allen ein Stein vom Herzen. So ein böser Swen kann auch im hohen Norden schon ein bisschen dunkler sein als so die üblichen Wikinger; das ist der sogar im Komic.
Und schon waren allen froh, weil sie politisch noch ganz korrekt die Kurve gekriegt hatten. Auch ich bin froh drum, denn es tat mir leid, sie sich winden zu sehen in ihrer Verlegenheit. Und schliesslich ist es mir noch lieber, politisch korrekte Verlegenheit zu erleben als solche Prols wie den Bohlen.
DANKE, B.!
erphschwester - 23. Apr, 22:18
Es waren in dieser Woche grosse Momenten für die amerikanischen Gläubigen, als der Papst ihr Land besuchte. Er rief zu Versöhnung auf und auch zur Reue. Und als Beleg seines eigenen guten Willens sprach er mit Missbrauchsopfern, die hernach im Fernsehen tränenreich von der Gnade dieses Gespräches berichteten. Auch das Gespräch mit den Juden suchte der Papst mit ebendieser Intention: Versöhnung.
Für mich, die ich nicht von gläubiger Verzückung gerüttelt werde, reiht sich dieser Besuch mit all seinen Aussagen ein in so vieles, was dieser Tage auch aus politischer Richtung kommt: Man sieht, dass es um diese Welt nicht gut bestellt ist, und fühlt sich zu Appellen an die Menschen bemüssigt.
Gleichwohl wird genauso weiter gemacht, auf religiöser wie weltlicher Seite, wie zuvor und irgendwann wird ein grosses Verwundern sein, dass sich nichts änderte.
Ich jedoch habe genug von all jenen, die mir auftragen wollen, dass ich mich ändern, bereuen, bescheiden und alles richtig machen solle, während die Vorbilder, weltliche wie religiöse, dergleichen nicht einmal denken.
Auch der Papst mag im Angesicht seiner Gläubigen eine reine Lichtgestalt sein. Das aber hat ihn nicht gehindert, die Karfreitagsfürbitte im alten Sinne erneut zuzulassen, wodurch der Graben zwischen Christen und Juden sich wieder vergrösserte, Besuch der Juden hin oder her. Was wohl hat ihn dazu bewogen, statt tolerant genug zu sein, ihnen ihren Glauben zu lassen, während er den seinen hat?
Und auch die Mißbrauchsopfer erhalten nichts anderes als späte Genugtuung; der Schmerz und die Leiden, die sich aus ihrer Geschichte ergaben und ihren Lebensweg nachhaltig prägten, werden dadurch nicht anders. Nicht einmal, dass künftige Opfer es leichter haben werden, Glauben bei den Eltern oder den Mitgliedern der Gemeinde zu finden, von allem anderen ganz zu schweigen.
Jedenfalls war nicht die Rede davon, warum gerade die katholische Kirche von derlei Missbrauch so massiv heimgesucht wird, übrigens in allen Erdteilen dieser Welt. Der Zölibat wird nicht in Frage gestellt, obschon man sich fragen darf, ob nicht gerade er der Grund für die allzu intensive Hinwendung zu wehrlosen Gemeindemitgliedern ist.
Nein, wer will, dass diese Welt sich ändert, muss allemal bei sich selber anfangen, statt den anderen schöne Dinge zu predigen.Die Diskrepanz zwischen Worten und Taten, Splittern und Balken, wurde bereits in der Bilbel beklagt.
Und schliesslich: Nicht nur, dass die Christenheit aus dem Judentum hervor gegangen ist, man einstens also im schönsten Einverständnis miteinander lebte, steht auch vom Zölibat kein Wort in der Bibel. Vielmehr warnte schon Jesus, dass das Talent zur Ehelosigkeit nicht jedem gegeben sei und Paulus fügte an, es sei nicht gut, zu "brennen".
Die Anlässe zur Reue sind nicht von Gott gegeben und auf die Schlechtigkeit des Menschen zurück zu führen, sondern von den Menschen, Menschen in der Kirche, gemacht.
erphschwester - 20. Apr, 09:53
DDR war Scheisse! D a s mal für die, die neuerdings unsinnigerweise in irgendwelchen Nostalgie-Schwachsinn verfallen und sogar die LINKEn wählen.
Jawohl! DDR war SED und SED war Stasi und Stasi war Psychoterror, Knast und all das. Und ... SED (die DDR, Stasi und all das war) ist Vorgänger von den Linken, die all das zurück wollen.
KAPIER DOCH ENDLICH!
Für die, die´s nicht kapieren, gibt es das Fernsehen, vornehmlich das öffentlich-rechtliche, über dessen Rolle wir uns gelegentlich Gedanken machen dürfen in dieser unserer Zeit und unserem schönen Land.
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Ich aber, die ich dreissig Jahre gelebt habe da, mit Stasi und SED und all dem, habe nie so viel Angst gehabt wie heute, da man mein Telefon belauschen, meinen PC "abhorchen", mich selbst zur Arbeitslosigkeit verurteilen, über meinem Kopf Flugzeuge abschiessen, mich selbst - trotz meines lebenslangen Fleisses - von heut´ auf morgen ins materielle Elend abschieben und meine Umwelt rettungslos zerstören kann.
All das um des lieben Profits Willen, den mir Marx als schlecht offenbarte, verordnet von den Schergen der SED.
ICH ARMES, DÄMLICHES, FEHLGELEITETES OSSI, ICH.
erphschwester - 16. Apr, 22:20
Heute Mittag hat jemand bei uns auf der Arbeit eine Runde Essen geschmissen. Aus welchem Grund auch immer. Nachmittags lag dann im Papierkorb eine halbe Stange Baguette. Der Kollege, der dies sah, merkte kritisch an, er fände das Sch... , nein, hat er nicht gesagt, weil so ´was sagt der nicht. Er fand´s also nicht korrekt und sprach damit aus, was ich dieser Tage gelegentlich schon dem Halbgaren gegenüber erwähnte: Während unsere netten Reklamesender sich nicht genug damit tun können, uns Koch- und Fressgelage en gros zu servieren, einschliesslich des grössten Schnitzels, der grössten Bratwurst etc. (inklusive Erbrechen, wenn beim Wettessen gar nichts mehr geht), wird anderswo gehungert. So sehr, dass Regierungen gestürzt werden und Völker rebellieren.
Und dann sah ich noch diese Reklame von irgendso einem Energieproduzenten, der es ausnehmend schick findet, Lebensmittel zu Biosprit zu verbraten, auf dass die Umwelt sauber sei.
Man kann sich streiten drüber, ob dies nun wirklich eine umweltschonende Methode ist. Aber jedenfalls schont es die Umwelt, wenn die Gattung Mensch dezimiert wird. Weil die´s doch ist, die den Dreck macht.
Schade nur, dass es - wie immer - die Falschen trifft. Denn die, die da verhungern, sind ja nicht die Gleichen, die den Dreck machen.
Vielleicht sollte man jene, die vermittels Biosprit die Lebensmittel noch knapper machen, den auch gleich saufen lassen und die Lebensmittel nach Bangladesh und sonstwohin exportieren???
erphschwester - 16. Apr, 19:33
Kennen Sie Tuvalu?
Nein? - Macht nichts! Kannte ich bis beinahe eben auch nicht. Aber jetzt!
Und ich habe sofort das Potential erkannt und Geld angelegt in Papieren, die vermutlich in nicht einmal zwanzig Jahren ihresgleichen an Wert suchen.
Wie ich mir da so sicher sein kann?
Na, die dussligen Hütten in Amerikas Vorstädten waren nie das wert, was man ihnen an Wert zubilligte. Ihresgleichen gibt es massenhaft und eine hässlicher und überbewerteter als die andere.
Mit den Papieren aus Tuvalu, die ich gerade eben erstanden habe, ist das etwas anderes. D a s nämlich ist eine Inselgruppe, die nurmehr zwischen eineinhalb und vier Metern über dem Meeresspiegel liegt.
Man lebt dort wie im Paradies. Komme ich heute nicht, komme ich morgen. Und komme ich gar nicht, ist es auch kein Problem. Denn was ich zum Leben brauche, schenkt mir das Meer oder es wächst unter Gottes einmaligem Erdenrund.
Tuvalu hat 11000 Einwohner und 26 qkm Land, verteilt auf neun Inseln, die ehemals britische Kolonie waren und auch allerhand Dreck von den Amerikanern (als sie noch gegen die Japaner Krieg führten) übrig behielten. Keiner fühlt sich bemüssigt, für den da gelassenen Dreck irgendwelche Entschädigungen zu zahlen. Aber in absehbarer Zeit hat sich das Problem sowieso erübrigt.
Weil ... da ist ja der Klimawandel. Und der erwartete Anstieg des Meeresspiegels. Was für die in Tuvalu keine fiktive Geschichte ist. Die Hochwasser werden immer höher. Und Trinkwasser gibt´s nur, wenn es regnet. Was es - zum Glück! - neuerdings öfter tut.
Zum Glück hat man seit 1861 den christlichen Glauben, der immerhin Hoffnung verheisst. und, wenn alle Stricke reissen, ist da nebenan noch Australien, das nicht ganz so tief liegt.
Tuvalu bringt eigene Briefmarken heraus. Von denen habe ich soeben welche erstanden.
EINE BOMBENSICHERE GELDANLAGE!, sage ich Euch!
erphschwester - 14. Apr, 19:10
Thementag in 3sat: Die 68er
Und dann solche Fragen.
Erinnerungen, klar, auch wenn ich ein paar Jahre zu jung bin, um wirklich dazu gehört zu haben. Aber mit Geschwistern, die sieben bis dreizehn Jahre älter sind als ich, habe ich doch sehr viel mehr mitgekriegt, als man das im Alter von zehn Jahren wohl üblicherweise tut.
Die Sache wirkte ja auch nach, allerhand Jahre noch. Sie machte einen Steinewerfer zum Aussenminister, eine Bandmanagerin (die den Begriff damals nicht gemocht hätte, aber heute gerne mit dieser Geschichte durch die Talkshows tingelt) zur Parteivorsitzenden. Sie brachte Menschen zum sexuellen Bekenntnis, auf dass ein Herr Wowereit Jahrzehnte später offen sagen konnte: " ... Und das ist gut so!" Sie erlaubte Frauen, über ihren eigenen Körper und ihre Zukunft zu bestimmen und gab Männern die Möglichkeit, sich schneller vom Acker zu machen, weil auch sie nun - neben der Pflicht- ihren Drang zur Selbstverwirklichung entdeckten.
Die Achtundsechziger sind grosses Thema dieses Jahr, immer mal wieder. Und jeder gedenkt ihrer nach seiner Facon. Die Einen loben sie wegen allerhand Freiheiten, die sie auch denen gebracht haben, die nicht so mutig waren, sie sich zu nehmen. Die Anderen jedoch beklagen heute schon - und nicht zu Unrecht, wie ich glaube -, dass die Achtundsechziger eine Vielzahl von Werten in Frage gestellt und über Bord geworfen haben, ohne sie jedoch durch andere zu ersetzen.
Man hat sich darauf verlassen, dass der Mensch gut sei, was so vielleicht nicht stimmt.
Und auch heute war da Einer, der zu bedenken gab, dass Freiheit und Gerechtigkeit sich per sé auszuschliessen scheinen. Gesellschaftswissenschaftler wissen das schon lange. Sie reden von dem Ausschluss zwischen der sozialen und der freien Gesellschaft. Wer seine Freiheit einfordere, könne nicht gleichzeitig bei Bedarf die Fürsorge abverlangen, der er sich bislang zu erwehren suchte.
Der Heutige erklärte: Man solle sich vorstellen, die Chinesen hätten die Reisefreiheit und nur zehn Prozent von ihnen kämen nach Europa. Na, irgendwie sind sie ja schon da. Als global und damit allgegenwärtige Billigarbeiter, die uns die Preise und den Lebensstandard versauen. Es geht schon lange nicht mehr darum, was hier und heute gilt, sondern es geht um uns alle auf der Welt und darum, was künftig mit uns geschieht. Nie war die Zukunft so nahe wie heute.
Und? War der Minrock nun links?
Ich erinnere mich an den kalten Winter ´74/´75, in dem sich mir nicht erschliessen wollte, warum ich mir den Hintern abfrieren soll, nur um auszusehen wie alle anderen. Ich liess mir einen Maxirock nähen. Alle gafften und mein damaliger Freund weigerte sich um den Preis einer Beziehungskrise, mit mir SO unter die Leute zu gehen.
Es hat sich wieder eingerenkt mit dem Freund damals, bis es halt zu Ende war. Und ein paar Jahre später trugen sie alle Maxiröcke und -kleider.
Ein Kleidungsstück, denke ich, kann nicht Ausdruck einer Haltung sein, schon gar keiner politischen, auch wenn dem Minirock in seinen Anfängen derlei anhaftete. Wir tragen heute lange und kurze Hosen und Röcke, aber der Muff ist nicht heraus aus der Gesellschaft, sondern angereichert von jeder Menge anderem Mief, der so viel schlimmer stinkt als alles, was man damals bekämpfte. Zu den alten Nazis sind neue hinzu gekommen und die Pfaffen predigen noch immer wider die Abtreibung, statt etwas für die Kinder zu tun. Wir preisen die Freiheit des Einzelnen und meinen die Freiheit von Verantwortung für die anderen.
Die Achtundsechziger sind überkommen, und wir müssen aufpassen, dass wir´s dereinst nicht auch sein werden.
erphschwester - 6. Apr, 11:34
Nach der Kapitalismuskritik, die sich auch schon in andere Blätter verirrt hat, nun die Feststellung, dass im Bundestag 300 Lobbyisten arbeiten. Und die grosse Empörung von Vertretern aus allen Parteien, die jetzt so tun, als hätten sie eine ganz, ganz grosse Neuigkeit erfahren.
Sie alle rufen nach Offenlegung der Betroffenen, gar ihrem Rausschmiss und haben doch in den vergangenen Jahren fleissig zugeschaut, wenn Vertreter der Energiebranche oder ein Herr Hartz kräftig in der Politik mit mischten. Sie fanden es gar richtig gut, mit erfahrenen Menschen dieses Landes zusammen Entscheidungen zu treffen, die jene Erfahrenen vielleicht nicht aus lauter Altruismus, sondern mit einem bisschen mehr oder weniger Eigennutz forcierten.
Da steht er nun, der Steuer- und Beitragszahler und unterliegt leicht der Versuchung, die vermeintliche Neuigkeit als Ausdruck einer urdeutschen Glasnost aufzunehmen. Es kann ja so schlecht um dieses Land nicht bestellt sein, wenn die Probleme mit solcher Offenheit angepackt werden.
Dabei, manch einer erinnert sich vielleicht, erfuhren wir schon vor etlicher Zeit von den Tausenden Lobbyisten, die sich in Brüssel breit gemacht und ihre Finger ganz tief in europäische Angelegenheiten gepuhlt haben. Wen jucken da die 300 in Deutschland, da eine zunehmende Zahl von Entscheidungen nicht mehr hier, sondern in Brüssel für Gesamteuropa getroffen werden?
Wen juckt es überhaupt, wenn Bröckchen für Bröckchen eine Ungereimtheit nach der anderen ans Tageslicht tritt, die wir alle erahnten, nie aber hätten greifen können, wenn nicht bewusst ihre Offenlegung betrieben worden wäre.
Wir Kleinen, so viel sollte stets klar sein, erfahren immer nur das, was für die Erhaltung des gesellschaftlichen Friedens gerade für ausreichend befunden wird. Und allemal nur dann, wenn schon andere Fäden gesponnen sind, die den Erhalt des menschenfeindlichen Konstrukts am Ende immer sichern. Damit wir uns einbilden können, alles würde gut, und voller Hoffnung weiter machen.
Sowieso frage ich mich, ob sie mit der Zahl 300 nicht viel zu sehr untertrieben haben ... Aber das spielt auch keine Rolle, denn ändern wird sich durch diese Berichterstattung - wieder einmals - NICHTS.
erphschwester - 3. Apr, 07:03
Herr Koch, dessen "Erfolgsgeschichte" bundesweit mit Spannung verfolgt wird, weiss, was er wert ist. Nicht nur wegen dieser viel zu gering geschätzten Nullkommaund Prozentpunkte, die seinen Wahlsieg bezeichnen. Regierungsunfähigkeit hin oder her. Jedenfalls steht er vor der stärksten Kraft des Hessischen Landtages und meldete demzufolge schon mal langfristig seinen Regierungsanspruch an. Und wirklich wird er nächstens Chef sein, wenn auch keiner mit einer Mehrheit.
Gleichwohl hat ihn das nicht gehindert, für die Mitglieder seiner Fraktion den "Oppositionszuschlag" zu beantragen. Was es nicht alles gibt! Und das ist keine kleine Sache, sondern ein sechsstelliger Betrag.
Wir wollen mal zu seinen Gunsten annehmen, dass er das aus reiner Fürsorglichkeit gegenüber seinen Fraktionsmitgliedern getan hat, nicht etwa aus der Einsicht heraus, dass einer, der keine Mehrheit hat, eigentlich gar nicht wirklich regieren kann.
erphschwester - 2. Apr, 12:48