Ex und Hopp
Die Eltern heute habens nicht leicht. Schon in der Grundschule müssen sie für ihr Kind entscheiden, wie es weitergeht. Natürlich möchte jeder das Beste für sein Kind und deswegen wird schon früh über die Wichtigkeit des weiteren Fortgangs mit den lieben Kleinen gesprochen.
Neulich hörte ich, wie eines von ihnen in einem solchen Gespräch sehr ernsthaft auf die Frage der Mutter antwortete: "Wenn ich groß bin, will ich mal Experte werden."
Ich konnte nicht hören, was die erstaunt-erschrockene Mutter hierauf erwiderte und blieb meinen eigenen Gedanken überlassen, die - ich gebe es zu - die Überraschung der Mutter nicht nachvollziehen konnten. Eigentlich, so sollte man annehmen, hätte ihre ohnedies nicht kleine Brust vor Stolz noch mehr schwellen müssen.
Welch weitsichtiges Blag, das im zarten Alter von sagen wir mal acht Jahren schon die wesentlichen Dinge in dieser Welt durchschaut hat.
Denn schließlich sind es die Experten, auf die die Welt hört. In allen Bereichen.
Heute zum Beispiel las ich, dass einer von diesen Experten voraussagte (Jaja, der gemeine Experte zeichnet sich durch einen Born an Voraussagen aus, die er stets medienwirksam parat hat.), es würde in Kalifornien bald ein sehr schweres Erdbeben geben.
Und jetzt kommen Sie mir nicht daher, dass Sie das auch voraussagen könnten. Pah! Irgendwas Sinnloses daher schwallen, kann schließlich jeder. Und irgendwie liegt es ja auf der Hand, dass so ein riesiges Erdbeben in Kalifornien mal wieder fällig ist. War ja lange keins mehr. Und dass die da die Andreasspalte haben (was nix mit meinem Ex zu tun hat, obwohl unsere Ehe gegen Ende auch etwas Erdbebenhaftes hatte), weiss ja nun inzwischen jeder, der auch nur hin und wieder mal im Fernsehen was anderes als Big Brother schaut.
Nein, die wahre Leistung bei so einem Experten ist nicht, was er voraussagt, auch nicht wirklich, wie er das tut. Obwohl der Brustston der Überzeugung, eine gewisse Eindringlichkeit und ein angemessener Grad der vorausschauenden Verzweiflung nicht schaden kann (denn es ist nie, aber auch nie etwas Gutes, was sie beim Blick in ihre höchstpersönliche Glaskugel erblicken.).
Nein, die wahre Leistung besteht eigentlich darin, erst einmal Experte zu werden. Wobei ich nun ausnahmsweise mal nicht von der Politik oder Wirtschaft rede, denn da reicht schon die richtige Verwandtschaft.
Ich rede von der Wissenschaft aller Sparten, was zwar eine konkrete Sache sein soll, aber doch ziemlich häufig sehr vage daher kommt. Womit ich noch am Wenigsten die Meteorologen meine. (Mit etwas Glück nimmt meine Blogpartnerin die gerade eben auseinander.) Nein, als da wären Geologen, Astronomen, auch gerne mal Biologen oder Physiker.
Sie alle treffen gern Voraussagen, noch lieber die ganz Langfristigen, am Allerliebsten aber die sowasvon Langfristigen, die kein Mensch je mehr wird überprüfen können. Zum Beispiel die Sache mit den Ausserirdischen, die es zweifellos geben muss, weil alles andere Platzverschwendung wäre, die aber so weit, weit weg sind, dass sie viel zu lange hierher brauchen würden. Was ein Glück!
Oder die Sache mit dem Meteor, der uns zweifelsohne irgendwann auf den Schädel fallen und alles kaputt machen wird, was dann wieder die Biologen auf den Plan ruft, die sich jetzt schon ausgucken, wer von allen Lebewesen das Zeug hat, dieses Desaster zu überleben. Der Mensch jedenfalls isses mal nicht.
Das alles, sagen Sie, ist doch totaler Quatsch. Was interessiert einen denn schon, was in einer Woche, zehn oder aber tausend Jahren zwangsläufig passieren wird, wenn man es denn doch nicht ändern kann?
Irrtum: Hier beginnt sie, die Macht der Experten.
Wenn Sie oder ich ein Erdbeben in Kalifornien voraussagen, dann schert sich kein Mensch drum. Ist das aber so ein Experte, der schöne Bildchen, Diagramme und was weiss ich zum Beweis seiner These vorlegen kann, wird man sehr viel schneller Notfallprogramme etc. locker machen.
Wissen Sie zum Beispiel, dass sich ganze Heerscharen von Wissenschaftlern mit dieser Meteorsache befassen? Wenn der dann in 300 Jahren tatsächlich auf uns zu steuert, gibt es vielleicht eine Lösung. Worüber die Biologen vielleicht nicht glücklich sind, weil dann ihre Voraussagen nicht eintreffen, aber was interessiert uns das Glück der Biologen, solange wir noch leben? (Und wenn wir erst tot sind, isses auch egal.)
Sollte freilich einer von diesen zu spät gesichteten Meteoren schon nächste Woche hier runter kommen, haben wir halt Pech gehabt. Aber den Versuch war es wert.
Dieser Tage sah ich einen Bericht über Sonnenstürme. Sie wissen nicht, was das ist? Die setzen die ganze Technik ausser Betrieb und dann wirds hier aber zappenduster. Sind mal wieder fällig, sagen die Wissenschaftler.
Da werd ich mal schnell diesen Eintrag abschicken, solange das noch geht.
Neulich hörte ich, wie eines von ihnen in einem solchen Gespräch sehr ernsthaft auf die Frage der Mutter antwortete: "Wenn ich groß bin, will ich mal Experte werden."
Ich konnte nicht hören, was die erstaunt-erschrockene Mutter hierauf erwiderte und blieb meinen eigenen Gedanken überlassen, die - ich gebe es zu - die Überraschung der Mutter nicht nachvollziehen konnten. Eigentlich, so sollte man annehmen, hätte ihre ohnedies nicht kleine Brust vor Stolz noch mehr schwellen müssen.
Welch weitsichtiges Blag, das im zarten Alter von sagen wir mal acht Jahren schon die wesentlichen Dinge in dieser Welt durchschaut hat.
Denn schließlich sind es die Experten, auf die die Welt hört. In allen Bereichen.
Heute zum Beispiel las ich, dass einer von diesen Experten voraussagte (Jaja, der gemeine Experte zeichnet sich durch einen Born an Voraussagen aus, die er stets medienwirksam parat hat.), es würde in Kalifornien bald ein sehr schweres Erdbeben geben.
Und jetzt kommen Sie mir nicht daher, dass Sie das auch voraussagen könnten. Pah! Irgendwas Sinnloses daher schwallen, kann schließlich jeder. Und irgendwie liegt es ja auf der Hand, dass so ein riesiges Erdbeben in Kalifornien mal wieder fällig ist. War ja lange keins mehr. Und dass die da die Andreasspalte haben (was nix mit meinem Ex zu tun hat, obwohl unsere Ehe gegen Ende auch etwas Erdbebenhaftes hatte), weiss ja nun inzwischen jeder, der auch nur hin und wieder mal im Fernsehen was anderes als Big Brother schaut.
Nein, die wahre Leistung bei so einem Experten ist nicht, was er voraussagt, auch nicht wirklich, wie er das tut. Obwohl der Brustston der Überzeugung, eine gewisse Eindringlichkeit und ein angemessener Grad der vorausschauenden Verzweiflung nicht schaden kann (denn es ist nie, aber auch nie etwas Gutes, was sie beim Blick in ihre höchstpersönliche Glaskugel erblicken.).
Nein, die wahre Leistung besteht eigentlich darin, erst einmal Experte zu werden. Wobei ich nun ausnahmsweise mal nicht von der Politik oder Wirtschaft rede, denn da reicht schon die richtige Verwandtschaft.
Ich rede von der Wissenschaft aller Sparten, was zwar eine konkrete Sache sein soll, aber doch ziemlich häufig sehr vage daher kommt. Womit ich noch am Wenigsten die Meteorologen meine. (Mit etwas Glück nimmt meine Blogpartnerin die gerade eben auseinander.) Nein, als da wären Geologen, Astronomen, auch gerne mal Biologen oder Physiker.
Sie alle treffen gern Voraussagen, noch lieber die ganz Langfristigen, am Allerliebsten aber die sowasvon Langfristigen, die kein Mensch je mehr wird überprüfen können. Zum Beispiel die Sache mit den Ausserirdischen, die es zweifellos geben muss, weil alles andere Platzverschwendung wäre, die aber so weit, weit weg sind, dass sie viel zu lange hierher brauchen würden. Was ein Glück!
Oder die Sache mit dem Meteor, der uns zweifelsohne irgendwann auf den Schädel fallen und alles kaputt machen wird, was dann wieder die Biologen auf den Plan ruft, die sich jetzt schon ausgucken, wer von allen Lebewesen das Zeug hat, dieses Desaster zu überleben. Der Mensch jedenfalls isses mal nicht.
Das alles, sagen Sie, ist doch totaler Quatsch. Was interessiert einen denn schon, was in einer Woche, zehn oder aber tausend Jahren zwangsläufig passieren wird, wenn man es denn doch nicht ändern kann?
Irrtum: Hier beginnt sie, die Macht der Experten.
Wenn Sie oder ich ein Erdbeben in Kalifornien voraussagen, dann schert sich kein Mensch drum. Ist das aber so ein Experte, der schöne Bildchen, Diagramme und was weiss ich zum Beweis seiner These vorlegen kann, wird man sehr viel schneller Notfallprogramme etc. locker machen.
Wissen Sie zum Beispiel, dass sich ganze Heerscharen von Wissenschaftlern mit dieser Meteorsache befassen? Wenn der dann in 300 Jahren tatsächlich auf uns zu steuert, gibt es vielleicht eine Lösung. Worüber die Biologen vielleicht nicht glücklich sind, weil dann ihre Voraussagen nicht eintreffen, aber was interessiert uns das Glück der Biologen, solange wir noch leben? (Und wenn wir erst tot sind, isses auch egal.)
Sollte freilich einer von diesen zu spät gesichteten Meteoren schon nächste Woche hier runter kommen, haben wir halt Pech gehabt. Aber den Versuch war es wert.
Dieser Tage sah ich einen Bericht über Sonnenstürme. Sie wissen nicht, was das ist? Die setzen die ganze Technik ausser Betrieb und dann wirds hier aber zappenduster. Sind mal wieder fällig, sagen die Wissenschaftler.
Da werd ich mal schnell diesen Eintrag abschicken, solange das noch geht.
erphschwester - 10. Jul, 19:19
ich bin ein weltuntergangs-experte!
jaja, da müssen jetzt alle ganz tapfer sein.
ohje!
aber du lügst, denn gestern hörte ich, es seien fünf milliarden jahre. als experte hat man doch gewisse pflichten hinsichtlich der genauigkeit.