"Die Worte veralten einem im Munde."

Dies, gesprochen von Hans-Werner Sinn, den wir immer wieder gern zitieren, erinnert natürlich nur zufällig an Altpolitiker Adenauer, der sehr viel unbeschwerter einst meinte: "Was schert mich mein Geschwätz von gestern."

Es handelt sich hierbei um den gleich Sinn, der die deutschen Manager als die Sündenböcke der Nation bezeichnete und sie mit den Juden gleichsetzte, die einstens diese Rolle inne gehabt hätten.
Diesen Vergleich nahm er noch selbigen Tags zurück, weil ihm ein allzu hoher Schmerzfaktor innewohnte. Und Herr Sinn will ja nicht den Unmut der ganzen Welt erregen, sondern Ordnung schaffen in den konfusen Hirnen, die schon seit eh und je alles verkehrt machen, was zu ändern sich Sinn seit langem schon bemüht.

Weshalb er uns immer mal wieder die Welt erklärte und sagte, wie wir die Dinge richtig zu machen hätten. Als Präsident des Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung scheint er für solche Ansprachen auch prädestiniert.
Zum Beispiel sei es vollkommen verkehrt, immer wieder Löhne zu erhöhen, um der Wirtschaft auf die Beine zu helfen. Das bringe den Wirtschaftsstandort Deutschland in Gefahr.
Und all der Ansagen mehr.

Die kürzere Vergangenheit jedoch hat uns gelehrt, dass es nicht steigende Löhne waren, die Deutschland in Gefahr brachten, sondern eben jene - vermeintlich zu Unrecht gescholtenen - Manager, gerne aus dem Bankenwesen, die es viel zu häufig an der erforderlichen Weitsicht mangeln lassen, weil der Blick zum eigenen Geldbeutel (wer denn auch wird sein Geld in heutig unsicheren Zeiten auf einem Konto anlegen?) natürlich viel näher liegt.

Darüber, wie gesagt, mag Sinn nun nicht mehr sprechen, denn ihm veralten die Worte im Munde. Da ist er ja nicht der Einzige, dem das so geht. Sehr viele möchte in diesen schweren Zeiten nicht oder nur ganz ungern an das erinnert werden, was sie einstens im Brustton der Überzeugung von sich gaben. Z.B. all jene, die früher behaupteten, der Markt solle sich selbst regulieren und Väterchen Staat sich aus diesen Dingen heraus halten. Weil das, welch Zufall!, die gleichen sind, die heute nach der finanziellen Unterstützung durch ebendieses Väterchen verlangen, mit aller Dringlichkeit.
Arbeitsplätze, die früher durch Einsparungsmaßnahmen verloren gingen, waren "gute" verlorene Arbeitsplätze. Wohingegen Insolvenzen, die Vater Staat heute im großen Stile zuzulassen sich anschickt, ungeachtet der wegbrechenden Profite, nun plötzlich ganz fürchterlich sind, weil ja Arbeitsplätze wegfallen.

Vermutlich ist es das, was Herr Sinn meint, wenn ihm die Worte im Mund verfaulen, oder so. Sinn ist übrigens im Aufsichtsrat der Hypovereinsbank. Dass wiederum die HRE, die letzthin in aller Munde ist, nicht mehr zur Hypovereinsbank gehört, ist reiner Zufall.
Wie so vieles in Sinns voraussagengeplagtem Leben.
pathologe - 22. Mär, 13:31

Herr Sinn

sondert sehr viel Sonderbares ab. Ob das allerdings immer absonderbar ist, dem sei einmal die Sinnfrage gestellt.
So wie ihm die Worte im Munde veralten, verhallten sie in seinem Hirn. Ausgebrochen aus einem Wust an wirtschaftsfoerderlichen Phrasen, dier er demm blaugelben Programmen entnommen hat, erdreistet er sich immer wieder, unter dem Deckmaentelchen des "Instituts" Politik zu machen. Und merkt dabei gar nicht, welch Un-Sinn er erzaehlt.

erphschwester - 22. Mär, 14:47

das haben sie aber ...

... fein gesagt, herr pathologe.

die frage ist nur, wer sagt das mal dem herrn sinn?
pathologe - 22. Mär, 15:04

Meinen

Sie, das macht Sinn? Wer so selbstverliebt ist wie dieser Mann, der nimmt nichts von aussen an. Nicht einmal Vernunft.
erphschwester - 22. Mär, 15:21

was macht ...

... bei herrn UN-Sinn schon Sinn?

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