Gleichgeschaltet, schön geredet

Dass die Presse sich an manchen Tagen einhellig auf den gleichen Knochen stürzt, ist so neu ja nicht. Wenn aber sich etliche Zeitungen auf den gleichen Knochen stürzen und das auch noch mit dem gleichen Titelbild, dann erinnert mich das sehr an damals, wo der Gang zum Zeitungskiosk zuweilen eine recht eintönige Sache war, weil Neues Deutschland, Junge Welt und wie sie alle hießen, nicht nur genau gleich aussahen, sondern mit den gleichen Texten aufwarteten. Die da sehr wohlgefällig anmerkten, dass dieses Land das Beste von allen ... und so fort.

Tatsache ist, dass dieses schöngeredete Konjunkturpaket nicht das Papier wert ist, auf dem es geschrieben steht. Denn ... es wird kaum bis gar nicht hinterfragt, wem es nützt, beim wem es "ankommt" und ob es geeignet ist, die gewünschten Effekte zu erzielen, nämlich die Wirtschaft anzukurbeln durch mehr Konsum.

Die Wirtschaft, so scheint es, eigentlich die Besserverdienenden, kriegen das Geld direkt in die Tasche geschoben, ob nun mehr konsumiert wird oder nicht. Weil Nutznießer von Steuerersparnissen nur der ist, der welche zahlt. Die armen Schweine im Minilohnsektor tun dies in aller Regel nicht und werden also auch künftig keinen Cent mehr in der Tasche haben. Und davon, ein Auto für 2500€ Prämie verschrotten und sich ein neues kaufen zu können, träumen ebendiese Leute nur. Gar nicht zu reden von den vorangegangenen vielfältigen Stützen für mancherlei Banken, die das Geld - natürlich - gern einkassiert haben, aber auch künftig (also dann, wenn sie wieder Gewinne schreiben) vollkommen frei in ihren Entscheidungen sind.

Usw.us.usf ...

Ich werd niemandem sagen, was er von diesem Paket zu halten hat. Aber ich stelle mal die Aufforderung in den Raum, dass jeder für sich mal drüber nachdenken sollte, an welcher Stelle ihm ein Nutzen entsteht oder auch nur eine vage Hoffnung, dass er´s künftig ein kleines bißchen besser haben könnte.

Und nach Abschluss dieser sehr persönlichen Betrachtungen mag jeder sich dann auch gleich noch fragen, wo sie denn geblieben ist, die große, große Verantwortung , die wir für unsere Kinder und Kindeskinder haben. Und auch: Mit wessen Geld unsere Regierung da so großmütig um sich schmeisst. Regierungsgeld? Na, doch eher nicht! Wars nicht das, was wir an jeder Kasse, bei jeder Überweisung mehr zahlen, damit alles besser wird?

Also ich, Pardon!, bin wohl zu sehr gebranntes Kind, um mich noch gleichschalten zu lassen, auch wenn mir etliche Leute immer wieder den Nutzen irgendwelcher fragwürdigen Entscheidungen eindringlich klar zu machen suchen. Ich denke lieber selber nach und brauche weder Abitur, noch Studium, um zu sehen, dass alles noch genauso ist wie immer schon in der besten aller kapitalistischen Welten:
Mein Staat ist nicht MEIN Staat, wenn er sich mit jeder seiner Entscheidung immer wieder aufs Neue gegen mich wendet. Mein Staat ist das, was schon vor allerhand Jahrzehnten geschrieben stand:
das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Wer immer DAS ist.
Ich bins jedenfalls nicht!
pathologe - 14. Jan, 07:36

Und

ich dachte, Sie wollten es sein? Ich hatte doch tatsaechlich die Neujahrsbeluegung des Merkels hier empfangen und mir sind beim Anhoeren ein paar Ideen durch die angestaubten Ganglien geschossen. Ich hoerte naemlich so etwas wie: "...wir werden diejenigen entlasten, die Steuern zahlen..." und dachte im selben Moment an all die Unternehmen, die immer noch Steuern zahlen muessen in diesem Land, weil Guido sich noch nicht bis ganz nach oben geschlafen hat (geht ja nicht, da oben ist ja eine Frau jetzt!).
Auch fand ich die Aussage sehr treffend, als die Dame sagte, "...die Menschen im nahen Osten wuenschen sich Frieden und Deutschland muss sich am Friedensprozess beteiligen..." Im Hintergrund sah man uebrigens den Reichstag. Und die ehemalige Zonengrenze. Kann das passender sein?

Nun, es geht zwar schleichend, wie ich es betrachte, aber ich habe die Befuerchtung, dass Erichs Satz "Den Sozialismus in seinem Lauf haelt weder Koch noch Merkel auf" doch noch an Wahrheitsgehalt gewinnen koenne.

erphschwester - 14. Jan, 19:02

je, nun,

ich wollte tatsächlich aus den bekannten gründen unternehmer werden, allerdings in der hoffnung, dass da ein paar kredite rüberwachsen, quasi als existenzförderung. an steuern dachte ich dabei zunächst nicht.

und übrigens habe ich gestern den gregor, den gysi, ganz in echt gesehen und gewinne den eindruck, der herr pathologe und er hätten sich allerhand zu sagen gehabt ... wäre der eine hier und der andere nicht so schnell wieder weg gewesen. und das ganz ohne erich.

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