Milch in Strömen ...
... verheisst uns der Einzelhandel, während die Bauern behaupten, schon morgen dürfte es die ersten Engpässe geben.
Abgesehen davon, dass der drohende Mangel mich allzu sehr dann doch nicht beeindruckt, weil es jede Menge andere Lebens- und Trinkdingens gibt, bin ich doch gleichzeitig auch wiederum tief beeindruckt vom Zusammenhalt der Bauern.
Einstmals, im Arbeiter- und Bauernstaat, galten die Arbeiter als die mächtigere Kraft. "Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will.", hiess es da.
Inzwischen wissen wir, dass die Arbeiterschaft vom bescheidenen Wohlstand, den man mit fleissiger Hände Arbeit erwerben kann, bereits hinreichend korrumpiert ist. Streik? - Nein, Danke! ... Sagt zwar keiner mehr, denken aber viele.
Bauern, so erfahren wir nun, haben diese Skrupel nicht.
Da mag man sagen, was man will. (Die Erinnerungen der Mutter im Hinterkopf, dass damals, in der hungrigen Nachkriegszeit, die Bauern auf ihren Kartoffeln sassen und manch Kind mit aufgeblähtem Bauch scheinbar leichten Gewissens ungefüttert vorbei ziehen liessen, erinnere ich mich auch des Hinweises: Schlimm ist der Hunger nur in der Stadt. Ein Bauer ist noch nie verhungert.--- Lang, lang ist´s her, sage ich mir, und hat eigentlich mit dieser Sache nichts zu tun.)
Die Geschichte des Milchpreises der letzten Jahre ist beinahe undurchschaubar. Erstaunlicherweise streiken die Bauern jetzt und nicht schon im Jahr 2006, wo der Preis bei 27 Cent pro Liter stand. Mag sein, dass Firma Müller ihre Aktie daran trägt. Jedenfalls liegt dieser Gedanke nahe.
Denn als es noch der Markt war, der den Preis bestimmte (und im letzten Jahr wieder nach oben trieb, weil der asiatische Markt sehr nachfragte), beklagte sich kein Bauer. Jetzt aber, wo Müller die Bauern sehr nachhaltig aufgefordert hatte, aus dem Verband auszutreten, und bekannt gab, nurmehr mit denen zusammen arbeiten zu wollen, die aus dem Verband ausgetreten sind, da zeigte sich erster Widerstand.
Zunächst waren´s nur ein paar störrische Bayern, die da meinten, s o liessen sie nicht mit sich umgehen. Inzwischen macht auch Meck-Pom mit.
Wir alle jedoch dürfen uns inzwischen fragen, wer schlimmer ist: Die Bauern, die Milch einfach W E G S CH Ü T T E N? (Denk an die hungernden Kinder in Afrika, China und Indien!) Oder wir, die wir Lebensmittel so gering schätzen, dass wir uns niemals fragen, warum die Milch so billig ist, sondern immer nur: w o sie am Billigsten ist.
Ich jedenfalls, die nach Mutterns überkommenen Erinnerungen eine sonderlich gute Meinung von Bauern nicht hatte, beginne mich zu fragen , ob sie nicht das Selbstbewusstsein haben, das jeder Werktätige in diesem unserem werdenden Billiglohnland haben sollte. Dort, wo der Städter sich in nur wenigen Jahren mit HARTZIV, Ein-Euro-Jobs und 400-Euro-Basis abgefunden hat, beharren diese sturen Bauern darauf, dass ihre Arbeit einträglich genug zum Lebenserhalt sein müsse; andernfalls gäbe man sie auf.
Manchmal, ja, manchmal ist es ganz hilfreich, den einfachen Milchbauern um seine Meinung zu befragen. Der kennt Heuschrecken nur als Ungeziefer in der Landwirtschaft. Der schert sich nicht um Globalisierung, weil Frischmilch auf dem Weg nach Asien am Ende doch nur sauer wird. Der sieht - vielleicht - nur von hier bis zum Horizont, dabei aber sehr viel klarer als all jene, die uns den Blick mit allerhand Nebel verschleiern wollen.
Abgesehen davon, dass der drohende Mangel mich allzu sehr dann doch nicht beeindruckt, weil es jede Menge andere Lebens- und Trinkdingens gibt, bin ich doch gleichzeitig auch wiederum tief beeindruckt vom Zusammenhalt der Bauern.
Einstmals, im Arbeiter- und Bauernstaat, galten die Arbeiter als die mächtigere Kraft. "Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will.", hiess es da.
Inzwischen wissen wir, dass die Arbeiterschaft vom bescheidenen Wohlstand, den man mit fleissiger Hände Arbeit erwerben kann, bereits hinreichend korrumpiert ist. Streik? - Nein, Danke! ... Sagt zwar keiner mehr, denken aber viele.
Bauern, so erfahren wir nun, haben diese Skrupel nicht.
Da mag man sagen, was man will. (Die Erinnerungen der Mutter im Hinterkopf, dass damals, in der hungrigen Nachkriegszeit, die Bauern auf ihren Kartoffeln sassen und manch Kind mit aufgeblähtem Bauch scheinbar leichten Gewissens ungefüttert vorbei ziehen liessen, erinnere ich mich auch des Hinweises: Schlimm ist der Hunger nur in der Stadt. Ein Bauer ist noch nie verhungert.--- Lang, lang ist´s her, sage ich mir, und hat eigentlich mit dieser Sache nichts zu tun.)
Die Geschichte des Milchpreises der letzten Jahre ist beinahe undurchschaubar. Erstaunlicherweise streiken die Bauern jetzt und nicht schon im Jahr 2006, wo der Preis bei 27 Cent pro Liter stand. Mag sein, dass Firma Müller ihre Aktie daran trägt. Jedenfalls liegt dieser Gedanke nahe.
Denn als es noch der Markt war, der den Preis bestimmte (und im letzten Jahr wieder nach oben trieb, weil der asiatische Markt sehr nachfragte), beklagte sich kein Bauer. Jetzt aber, wo Müller die Bauern sehr nachhaltig aufgefordert hatte, aus dem Verband auszutreten, und bekannt gab, nurmehr mit denen zusammen arbeiten zu wollen, die aus dem Verband ausgetreten sind, da zeigte sich erster Widerstand.
Zunächst waren´s nur ein paar störrische Bayern, die da meinten, s o liessen sie nicht mit sich umgehen. Inzwischen macht auch Meck-Pom mit.
Wir alle jedoch dürfen uns inzwischen fragen, wer schlimmer ist: Die Bauern, die Milch einfach W E G S CH Ü T T E N? (Denk an die hungernden Kinder in Afrika, China und Indien!) Oder wir, die wir Lebensmittel so gering schätzen, dass wir uns niemals fragen, warum die Milch so billig ist, sondern immer nur: w o sie am Billigsten ist.
Ich jedenfalls, die nach Mutterns überkommenen Erinnerungen eine sonderlich gute Meinung von Bauern nicht hatte, beginne mich zu fragen , ob sie nicht das Selbstbewusstsein haben, das jeder Werktätige in diesem unserem werdenden Billiglohnland haben sollte. Dort, wo der Städter sich in nur wenigen Jahren mit HARTZIV, Ein-Euro-Jobs und 400-Euro-Basis abgefunden hat, beharren diese sturen Bauern darauf, dass ihre Arbeit einträglich genug zum Lebenserhalt sein müsse; andernfalls gäbe man sie auf.
Manchmal, ja, manchmal ist es ganz hilfreich, den einfachen Milchbauern um seine Meinung zu befragen. Der kennt Heuschrecken nur als Ungeziefer in der Landwirtschaft. Der schert sich nicht um Globalisierung, weil Frischmilch auf dem Weg nach Asien am Ende doch nur sauer wird. Der sieht - vielleicht - nur von hier bis zum Horizont, dabei aber sehr viel klarer als all jene, die uns den Blick mit allerhand Nebel verschleiern wollen.
erphschwester - 29. Mai, 19:07
Trackback URL:
https://erphschwester.twoday.net/stories/4958138/modTrackback