Die Sache mit der Moral
DAS ginge in den USA ja gar nicht! Leute mit Mitteln zur Verantwortung zu ziehen, derer man auf unrechtmässigem Wege habhaft geworden ist. Meint auch der Herr Hasler aus Liechtenstein.
Wir erinnern uns: Da hat einer dort (was man nicht darf) Daten von allerhand Steuersündern auf eine CD gebrannt. Diese sind dann auf ominösen und komplizierten Wege und gegen den Austausch mit Geld in die Hände der deutschen Ermittler geraten. Die wiederum sich nicht entblöden, von dem Zeugs Gebrauch zu machen und fremde Häuser zu durchsuchen, nunmehr ganz legal.
Nein, wirklich, d a s ginge in den USA nicht. Da kann man in jemandes Kofferraum eine Leiche finden und den dann doch nicht zur Verantwortung ziehen dürfen, weil man den Kofferraum widerrechtlich öffnete. Oder so ähnlich. Sieht man ja alle Tage in irgendwelchen Krimis.
Der Deutsche hat für solche juristischen Spitzfindigkeiten zu viel Gerechtigkeitssinn. Haben wir ja schon damals beim Daschner gemerkt. Der hat dem Entführer auch mit Schlägen und Schlimmerem gedroht, wenn der nicht bald rausrückt, wo das Entführungsopfer versteckt ist. Da spalteten sich die Nation. Und am Ende hiess es irgendwie: J...ein! Aber so ein Verbrecher darf doch keine Rechte für sich in Anspruch nehmen, die sein Opfer auch nicht hat.
Heute jedoch sind die Meinungen weniger gespalten. Aus allen möglichen Löchern kriechen Moralisten, Bedenkenträger und Fingerhochheber, die unsere Gutverdiener nicht nur nicht nett, sondern echt scheisse finden. Weil sie den Verfall der deutschen Elite als nur allzu offenkundig ansehen.
Das tue ich eigentlich auch, seit allerhand Jahren schon, frage mich allerdings, wie der Begriff ELITE zu definieren ist. Ist Elite nur, was materiell/finanziell erfolgreich ist? Oder ist Elite nicht viel mehr, was uns "Kleinen" eine lobenswerte, über jeden Zweifel erhabene Lebens- und Denkart vorlebt? Und: Sind jene, die zwar einen lobenswerten Lebensstil pflegen, aber finanziell nicht erfolgreich sind, noch Elite oder einfach nur Träumer?
Gar nicht zu reden von der Problematik, wie sich jene aus der noch nicht nicht klar umrissenen Elite fühlen mögen, die aus Ungeschick oder echten Wertvorstellungen heraus nun nicht bei den 1000 Durchsuchten dabei sind. Da jene als verdammenswürdige Elite bezeichnet werden, möchte man ja wohl am liebsten sowieso nicht dazu gehören?
In jedem Fall sind jene, die nun in allerhand Interviews und Talkshows den moralischen Bedenkenzeigefinger heben, eher keine Elite, wie wir das bisher verstanden haben. Die haben gut zum Steinewurf ansetzen, weil sie mit Liechtensteiner Banken wohl eher nichts zu tun haben. Die paar Kröten durch die Gegend zu schaffen, lohnt den Aufwand nicht.
Und die Politiker, die nun allesamt sich bemüssigt fühlen, ihr moralisch-wertendes Statement abzugeben, sind quasi von Berufs wegen hierzu verpflichtet. Wie soll man einem Volk Moral und neue/ alte Werte vermittels Imagekampagnen und dezenten Preisanstiegen nahe bringen, wenn die Leistungs- und Geldträger sich dem "Wir sind Deutschland" selbst hartnäckig entziehen und ihr Geld nach Liechtenstein bringen? Da muss man doch gegensteuern und Zeichen sind. In Worten wie in Taten.
Deswegen ist in Deutschland möglich, was in den USA nie und nimmer ginge.
Und beim nächsten Mal reden wir darüber, warum die Streiks des öffentlichen Dienstes auch in Wochen und Wochen noch durch die Medien geistern, aber über die gefallenen Eliten kein Mensch mehr redet.
Wir erinnern uns: Da hat einer dort (was man nicht darf) Daten von allerhand Steuersündern auf eine CD gebrannt. Diese sind dann auf ominösen und komplizierten Wege und gegen den Austausch mit Geld in die Hände der deutschen Ermittler geraten. Die wiederum sich nicht entblöden, von dem Zeugs Gebrauch zu machen und fremde Häuser zu durchsuchen, nunmehr ganz legal.
Nein, wirklich, d a s ginge in den USA nicht. Da kann man in jemandes Kofferraum eine Leiche finden und den dann doch nicht zur Verantwortung ziehen dürfen, weil man den Kofferraum widerrechtlich öffnete. Oder so ähnlich. Sieht man ja alle Tage in irgendwelchen Krimis.
Der Deutsche hat für solche juristischen Spitzfindigkeiten zu viel Gerechtigkeitssinn. Haben wir ja schon damals beim Daschner gemerkt. Der hat dem Entführer auch mit Schlägen und Schlimmerem gedroht, wenn der nicht bald rausrückt, wo das Entführungsopfer versteckt ist. Da spalteten sich die Nation. Und am Ende hiess es irgendwie: J...ein! Aber so ein Verbrecher darf doch keine Rechte für sich in Anspruch nehmen, die sein Opfer auch nicht hat.
Heute jedoch sind die Meinungen weniger gespalten. Aus allen möglichen Löchern kriechen Moralisten, Bedenkenträger und Fingerhochheber, die unsere Gutverdiener nicht nur nicht nett, sondern echt scheisse finden. Weil sie den Verfall der deutschen Elite als nur allzu offenkundig ansehen.
Das tue ich eigentlich auch, seit allerhand Jahren schon, frage mich allerdings, wie der Begriff ELITE zu definieren ist. Ist Elite nur, was materiell/finanziell erfolgreich ist? Oder ist Elite nicht viel mehr, was uns "Kleinen" eine lobenswerte, über jeden Zweifel erhabene Lebens- und Denkart vorlebt? Und: Sind jene, die zwar einen lobenswerten Lebensstil pflegen, aber finanziell nicht erfolgreich sind, noch Elite oder einfach nur Träumer?
Gar nicht zu reden von der Problematik, wie sich jene aus der noch nicht nicht klar umrissenen Elite fühlen mögen, die aus Ungeschick oder echten Wertvorstellungen heraus nun nicht bei den 1000 Durchsuchten dabei sind. Da jene als verdammenswürdige Elite bezeichnet werden, möchte man ja wohl am liebsten sowieso nicht dazu gehören?
In jedem Fall sind jene, die nun in allerhand Interviews und Talkshows den moralischen Bedenkenzeigefinger heben, eher keine Elite, wie wir das bisher verstanden haben. Die haben gut zum Steinewurf ansetzen, weil sie mit Liechtensteiner Banken wohl eher nichts zu tun haben. Die paar Kröten durch die Gegend zu schaffen, lohnt den Aufwand nicht.
Und die Politiker, die nun allesamt sich bemüssigt fühlen, ihr moralisch-wertendes Statement abzugeben, sind quasi von Berufs wegen hierzu verpflichtet. Wie soll man einem Volk Moral und neue/ alte Werte vermittels Imagekampagnen und dezenten Preisanstiegen nahe bringen, wenn die Leistungs- und Geldträger sich dem "Wir sind Deutschland" selbst hartnäckig entziehen und ihr Geld nach Liechtenstein bringen? Da muss man doch gegensteuern und Zeichen sind. In Worten wie in Taten.
Deswegen ist in Deutschland möglich, was in den USA nie und nimmer ginge.
Und beim nächsten Mal reden wir darüber, warum die Streiks des öffentlichen Dienstes auch in Wochen und Wochen noch durch die Medien geistern, aber über die gefallenen Eliten kein Mensch mehr redet.
erphschwester - 20. Feb, 12:48
Wobei
Aber hier geht sowieso alles etwas anders. So oder so.