Idole
Seit etlichen Tagen schon trauern wir ein weiteres Mal um Diana, die unglückliche, aber gütige Prinzessin, die so ein trauriges, allzu frühes und obendrein dummes Ende fand.
Einer der Reporter sagte, so ziemlich jeder wisse, was er damals getan habe, als er die Nachricht von ihrem Tode erhielt. Er hat Recht; auch ich erinnere mich.
Noch mehr aber erinnere ich mich, daß in dem Tumult über Dianas Tod die Nachricht von Mutter Theresas Tod vollkommen untergegangen ist. Zehn Jahre später reden sie von der Prinzessin, die vielleicht unglücklich war, sich auch zuweilen unter die Elenden begeben hat, aber nicht so viele Opfer auf sich nahm, um den Elenden zu helfen, wie Mutter Theresa das tat.
Die Opfer, die Diana auf sich nahm, galten am Ende doch mehr dem Wunsch, eine Prinzessin sein zu wollen, was eine betrübliche Sache ist, wenn man den Titel nur durch Heirat kriegen kann. Das können auch die anderen Prinzessinnen bestätigen, die allesamt irgendwann nicht sonderlich glücklich waren oder sind.
Umso erstaunlicher, daß dennoch so viele Menschen auf dieser Welt gerade eben dieses Schicksal so toll finden und insgeheim für sich selbst ebenfalls erträumen.
Sie träumen so sehr davon, daß sie - wie mir mein Zeitungshändler berichtete - sogar hierzulande irgendwelche kirchlichen Prozessionen dazu nutzen, Dianas Bild in Großformat durch die Gegend zu tragen.
Es läßt sich trefflich mutmaßen, warum eigentlich wir so sehr nach Idolen suchen, die das Leben leben, das wir selbst nicht leben können.
Meine Mutter hätte noch gewußt, wie das damals war, als Kennedy starb. Das war für sie einfach ein schöner Mann. Den Willy Brandt hingegen fand sie charismatisch. Um beide hat sie geweint.
Mir selbst fallen so viele Leute nicht ein, um die ich weinen würde. Auch bei Diana war ich nur genau so betroffen, wie man es ist, wenn eine(r) zu jung stirbt. Ich weine ja auch nicht um all die Leute, die an jedem normalen Tag sterben, aus welchen Gründen auch immer, und von mir nicht gekannt werden.
Weinen kann ich jedoch über Filme von ausgedachten Menschen, manchmal sogar über die Schicksale richtig normaler Menschen, die ich auch nicht kenne. Besonders ältere Leute, die so eine normale Art haben, mit ihrem Schicksal umzugehen, haben es mir angetan. Ich wünsche mir dann, auch ich könnte dermaleinst so gefaßt sein und in mir ruh´n. Jeden Tag einfach leben und zufrieden sein mit dem, was man noch hat.
Vermutlich bin ich nicht zur Prinzessin geschaffen, nicht ´mal in meinem eigenen Kopf.
Einer der Reporter sagte, so ziemlich jeder wisse, was er damals getan habe, als er die Nachricht von ihrem Tode erhielt. Er hat Recht; auch ich erinnere mich.
Noch mehr aber erinnere ich mich, daß in dem Tumult über Dianas Tod die Nachricht von Mutter Theresas Tod vollkommen untergegangen ist. Zehn Jahre später reden sie von der Prinzessin, die vielleicht unglücklich war, sich auch zuweilen unter die Elenden begeben hat, aber nicht so viele Opfer auf sich nahm, um den Elenden zu helfen, wie Mutter Theresa das tat.
Die Opfer, die Diana auf sich nahm, galten am Ende doch mehr dem Wunsch, eine Prinzessin sein zu wollen, was eine betrübliche Sache ist, wenn man den Titel nur durch Heirat kriegen kann. Das können auch die anderen Prinzessinnen bestätigen, die allesamt irgendwann nicht sonderlich glücklich waren oder sind.
Umso erstaunlicher, daß dennoch so viele Menschen auf dieser Welt gerade eben dieses Schicksal so toll finden und insgeheim für sich selbst ebenfalls erträumen.
Sie träumen so sehr davon, daß sie - wie mir mein Zeitungshändler berichtete - sogar hierzulande irgendwelche kirchlichen Prozessionen dazu nutzen, Dianas Bild in Großformat durch die Gegend zu tragen.
Es läßt sich trefflich mutmaßen, warum eigentlich wir so sehr nach Idolen suchen, die das Leben leben, das wir selbst nicht leben können.
Meine Mutter hätte noch gewußt, wie das damals war, als Kennedy starb. Das war für sie einfach ein schöner Mann. Den Willy Brandt hingegen fand sie charismatisch. Um beide hat sie geweint.
Mir selbst fallen so viele Leute nicht ein, um die ich weinen würde. Auch bei Diana war ich nur genau so betroffen, wie man es ist, wenn eine(r) zu jung stirbt. Ich weine ja auch nicht um all die Leute, die an jedem normalen Tag sterben, aus welchen Gründen auch immer, und von mir nicht gekannt werden.
Weinen kann ich jedoch über Filme von ausgedachten Menschen, manchmal sogar über die Schicksale richtig normaler Menschen, die ich auch nicht kenne. Besonders ältere Leute, die so eine normale Art haben, mit ihrem Schicksal umzugehen, haben es mir angetan. Ich wünsche mir dann, auch ich könnte dermaleinst so gefaßt sein und in mir ruh´n. Jeden Tag einfach leben und zufrieden sein mit dem, was man noch hat.
Vermutlich bin ich nicht zur Prinzessin geschaffen, nicht ´mal in meinem eigenen Kopf.
erphschwester - 2. Sep, 09:53
Es gab einen falschen Prinzen und einen richtigen Prinzen und dem König war nicht klar, welcher nun welcher ist. Also hat er einen Test vorbereitet. Die Details weiss ich nicht mehr so genau. Jedenfalls gab es Zettel mit jeweils zwei Wörtern drauf, aus denen die Prinzen auswählen sollten, die Wörter würden ihren Wunsch für die Zukunft erhalten. Der eine Prinz wählte den Zettel auf dem stand "Reichtum und Ehre", der ander Prinz wählte den auf dem Stand "Weisheit und Frieden". Da war dem König klar, welcher sein Sohn war. Nämlich derjenige, der Weisheit und Frieden wählte. Nur ein Bettler wünsche sich Reichtum und Ehre, ein für ihn fast unerreichbares Ziel. Der echte Prinz hingegen weiss, dass ihn Reichtum und Ehre nicht glücklich macht, Gesundheit und Frieden allerdings schon.
Glaubst Du, Mutter Teresa ist glücklich gestorben? Ich glaube schon. Denn sie war weder Prinzessin, noch Bettlerin. Und nichts kann glücklicher machen, als das Streben nach Weisheit und Frieden.
Danke, für Deine schönen und witzigen Beiträge!
danke ...