Nachdenken über R.
Wir sprachen bereits in der Vergangenheit darüber, daß alles bestens ist im besten aller Länder, solange wir uns untereinander anfeinden: die Angestellten gegen die Beamten, die Kinderreichen gegen die ohne Kinder, die gesetzlich Versicherten gegen die privat Versicherten usw.usw.usf.
Solange das nämlich so ist und wir uns gegenseitig anfeinden, solange kommen wir nicht auf die Idee, jenen an den Kragen zu gehen, die uns die ganze Sache eingebrockt haben.
Und wenn gar nichts mehr hilft, dann suchen wir uns einen äußeren Feind. Die Terroristen zum Beispiel, seien sie da oder auch nicht, geben immer einen hübschen Grund für allerlei Handlungen und Zusatzinvestitionen ab. Sie haben auch den Vorteil, daß jede Menge Kontrollmaßnahmen (die sich sehr leicht auch gegen alle Nicht-Terroristen richten können, wenn wir sie denn einmal haben) eingeführt und von jederman für gut befunden werden können. Früher hätten wir da ´was von Freiheit und Datenschutz geschwafelt. Jetzt aber, wo unsere Sicherheit in Gefahr ist, nehmen wir Dinge in Kauf, die wir uns dazumal nie und nimmer hätten gefallen lassen.
Wir finden noch nicht einmal etwas dabei, daß neuerdings die Ausarbeitungen unserer Geisteswissenschaftler danach abgesucht werden, ob ihnen terrorträchtige Formulierungen innewohnen. Und es kommt kaum draußen in der Bevölkerung an, daß Gesetze aus den bösen Terrorjahren, die zwischenzeitlich ihre Daseinsberechtigung verloren hatten, noch heute gelten und dafür herhalten, daß ebenjene Geisteswissenschaftler eben ´mal so in Einzelhaft "festgesetzt" werden mit einer Stunde Hofgang am Tag.
Wir reden vielmehr von dem, was so in den Nachrichten kommt und in den Zeitungen steht. Das ist das, worüber wir reden und uns aufregen sollen.
Als da wären die Rechten, als Feinbild immer wieder gern genommen, und zwar besonders, wenn die Rechten im Osten agieren. Denn sehr beliebt ist der rechte Ostdeutsche: ein bißchen primitiv bis strohdoof, glatzköpfig, ausnehmend brutal und - da wir einmal dabei sind - häufig auch arbeitsscheu.
Da geht alles zusammen, was wir uns so an internen Feinden vorstellen können. Und das ist gut so, weil es allerhand Maßnahmen rechtfertigt, die wir sonst nicht mögen würden.
Nun hören wir, daß staatliche Programme gegen Rechts, die erst abgeblasen, dann wieder neu aufgelegt wurden, nun auf dem Prüfstand stehen.
Frau von der Leyen, die - aus welchen Gründen auch immer - für die Sache verantwortlich zeichnet, soll über die Verwendung, respektive Nicht-Verwendung der zur Verfügung gestellten Mittel nicht glücklich sein. Denn, im Gegensatz zu früheren Programmen, wurde die Verteilung in die Hände der Kommunen gelegt. Was ja nicht schlimm wäre, müßte man, um die Mittel bewilligen zu können, nicht erst einmal eine Hürde nehmen: Man muß zugeben, daß man im Kreis/ in der Stadt ein rechtes Problem hat. Das aber zuzugeben bedeutet, daß irgend so ein Politiker (genau der, der über die Mittelvergabe entscheiden muß) seine Arbeit im Kreis nicht richtig gemacht hat.
Weil: Nach rechts, was ich politisch meine, wenden sich meist nur jene, die sich von den amtierenden Politikern nicht wirklich vertreten fühlen. (Womit ich nicht sagen will, daß a l l e Unzufriedenen zwingend nach rechts abdriften. Da gibt´s, zum Glück, noch andere Alternativen.)
Diese Hürde nehmen zu sollen, hat einen Hauch von Selbstkritik: Wir waren nicht gut, und deswegen müssen wir jetzt etwas unternehmen. Was so ein Politiker der Neuzeit nie und nimmer zugeben würde. Weil er ja doch wieder gewählt werden will.
Gar nicht zu reden davon, daß es hie und da ja sogar Kommunalpolitiker geben soll, die die Rechten ganz in Ordnung finden, aus mancherlei Gründen. So ein Nazi-Schulungszentrum könnte z.B. die Region beleben. (Aber wie!)
Und schließlich ist Rechts auch nicht wirklich verboten. Die sitzen sogar mittlerweile im Landtag. Wer weiß, wo die noch sitzen, ganz legal gewählt ...
So betrachtet, wird Frau von der Leyen jetzt ganz intensiv darüber nachdenken müssen, wie klug es ist, womöglich den Bock zum Gärtner zu machen.
Solange das nämlich so ist und wir uns gegenseitig anfeinden, solange kommen wir nicht auf die Idee, jenen an den Kragen zu gehen, die uns die ganze Sache eingebrockt haben.
Und wenn gar nichts mehr hilft, dann suchen wir uns einen äußeren Feind. Die Terroristen zum Beispiel, seien sie da oder auch nicht, geben immer einen hübschen Grund für allerlei Handlungen und Zusatzinvestitionen ab. Sie haben auch den Vorteil, daß jede Menge Kontrollmaßnahmen (die sich sehr leicht auch gegen alle Nicht-Terroristen richten können, wenn wir sie denn einmal haben) eingeführt und von jederman für gut befunden werden können. Früher hätten wir da ´was von Freiheit und Datenschutz geschwafelt. Jetzt aber, wo unsere Sicherheit in Gefahr ist, nehmen wir Dinge in Kauf, die wir uns dazumal nie und nimmer hätten gefallen lassen.
Wir finden noch nicht einmal etwas dabei, daß neuerdings die Ausarbeitungen unserer Geisteswissenschaftler danach abgesucht werden, ob ihnen terrorträchtige Formulierungen innewohnen. Und es kommt kaum draußen in der Bevölkerung an, daß Gesetze aus den bösen Terrorjahren, die zwischenzeitlich ihre Daseinsberechtigung verloren hatten, noch heute gelten und dafür herhalten, daß ebenjene Geisteswissenschaftler eben ´mal so in Einzelhaft "festgesetzt" werden mit einer Stunde Hofgang am Tag.
Wir reden vielmehr von dem, was so in den Nachrichten kommt und in den Zeitungen steht. Das ist das, worüber wir reden und uns aufregen sollen.
Als da wären die Rechten, als Feinbild immer wieder gern genommen, und zwar besonders, wenn die Rechten im Osten agieren. Denn sehr beliebt ist der rechte Ostdeutsche: ein bißchen primitiv bis strohdoof, glatzköpfig, ausnehmend brutal und - da wir einmal dabei sind - häufig auch arbeitsscheu.
Da geht alles zusammen, was wir uns so an internen Feinden vorstellen können. Und das ist gut so, weil es allerhand Maßnahmen rechtfertigt, die wir sonst nicht mögen würden.
Nun hören wir, daß staatliche Programme gegen Rechts, die erst abgeblasen, dann wieder neu aufgelegt wurden, nun auf dem Prüfstand stehen.
Frau von der Leyen, die - aus welchen Gründen auch immer - für die Sache verantwortlich zeichnet, soll über die Verwendung, respektive Nicht-Verwendung der zur Verfügung gestellten Mittel nicht glücklich sein. Denn, im Gegensatz zu früheren Programmen, wurde die Verteilung in die Hände der Kommunen gelegt. Was ja nicht schlimm wäre, müßte man, um die Mittel bewilligen zu können, nicht erst einmal eine Hürde nehmen: Man muß zugeben, daß man im Kreis/ in der Stadt ein rechtes Problem hat. Das aber zuzugeben bedeutet, daß irgend so ein Politiker (genau der, der über die Mittelvergabe entscheiden muß) seine Arbeit im Kreis nicht richtig gemacht hat.
Weil: Nach rechts, was ich politisch meine, wenden sich meist nur jene, die sich von den amtierenden Politikern nicht wirklich vertreten fühlen. (Womit ich nicht sagen will, daß a l l e Unzufriedenen zwingend nach rechts abdriften. Da gibt´s, zum Glück, noch andere Alternativen.)
Diese Hürde nehmen zu sollen, hat einen Hauch von Selbstkritik: Wir waren nicht gut, und deswegen müssen wir jetzt etwas unternehmen. Was so ein Politiker der Neuzeit nie und nimmer zugeben würde. Weil er ja doch wieder gewählt werden will.
Gar nicht zu reden davon, daß es hie und da ja sogar Kommunalpolitiker geben soll, die die Rechten ganz in Ordnung finden, aus mancherlei Gründen. So ein Nazi-Schulungszentrum könnte z.B. die Region beleben. (Aber wie!)
Und schließlich ist Rechts auch nicht wirklich verboten. Die sitzen sogar mittlerweile im Landtag. Wer weiß, wo die noch sitzen, ganz legal gewählt ...
So betrachtet, wird Frau von der Leyen jetzt ganz intensiv darüber nachdenken müssen, wie klug es ist, womöglich den Bock zum Gärtner zu machen.
erphschwester - 23. Aug, 10:30