Vom Füreinander-Tun

Man erzählt uns neuerdings so gern von den neuen (wieder entdeckten alten) Tugenden: Patriotismus, Altruismus, Ehrenamt, Fleiß und Mut sowieso. Und weil sie so schön klingen, die alten Zitate, zitieren wir auch gern bei jeder sich anbietenden Gelegenheit:

"Frage nicht, was dein Land für dich tun kann ..."

Neee,ja, is klar!

Zumindest die Steuerzahler können sich ganz entspannt zurücklehnen. Sie tun heuer (für die Deutschen in der Mitte und oben: das bedeutet "in diesem Jahr" und nicht "heute") genug für ihr Land.
Sie zahlen nämlich noch ein paar Tage mehr ins Staatssäckel, Genau genommen werden sie bis einschließlich Freitag nur und ausschließlich für Väterchen Staat gearbeitet haben. Erst das, was sie ab Samstag verdienen, ist ihr Geld. Oder: Von jedem verdienten Euro kriegt meinereiner nur noch 47 Cent raus.
Im vergangenen Jahr lag dieser Tag am 5.Juli, was immerhin ein paar Tage früher war.

Nun will ich ja, meine Leser wissen das, um keinen Preis der Welt unbedingt in den USA leben. Nicht nur, weil ich nicht so gut amerikanisch spreche, sondern auch, weil ich so bleiben möchte, wie ich bin und damit dort womöglich unter Verdacht kommen könnte. Auch schätze ich mancherlei soziale Errungenschaften, die zwar leider immer weniger werden, dafür aber wenigstens d a sind. Aber nicht ich bin es ja, die uns so gerne mit dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten verglichen haben möchte. Und da drängt sich ja nun auch folgender Vergleich auf: In den USA hört der gemeine Staatsbürger, je nach Bundesstaat, so zwischen März, zumeist April, und Mai auf, für sein Land zu arbeiten.

Ich stelle mir vor, ich würde das, was ich zwischen April und Juli verdiene, ganz privat für die Wechselfälle des Lebens beiseite packen und hätte die Kontrolle darüber, was mit diesem meinem Geld passiert. Ich stelle mir vor, das könnte gerecht sein angesichts der Tatsache, daß mein Staat immer weniger für mich tun will und gleichzeitig immer mehr gegen mich, und das mit meinem Geld finanziert.
Ich stelle mir vor, daß die viel gepriesene Selbstverantwortung vom Staat vielleicht gar nicht so sehr gewollt ist. Denn woher käme dann die Rechtfertigung für diese große Abzocke?
AiHua - 10. Jul, 14:52

Und für die Überwachung... äh zu unserem Besseren.

Brüllmücke - 11. Jul, 00:53

Jaa, es ist schon toll, wie sich unser durchorganisierter Staat um uns kuemmert...das Problem mit der politischen (herrschenden) Klasse scheinen sie aber ueberall zu haben - auch hier in USA; bestimmt aber auch in Venezuela oder Israel oder demnaehchst dann auf dem Mond...
cuZooN.

AiHua - 11. Jul, 01:07

Ich bin mir ganz sicher, dass es schon gesetze für den Mond gibt, schließlich haben sie sich ja auch schon erstmal die Köpfe eingeschlagen wem der Mond gehört...

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