Während du schliefst,

Europa, hat Amerika gewählt. Und plötzlich wandelt sich das Interesse am Land der unbegrenzten Möglichkeiten vom einstigen Kopfschütteln wieder zur Euphorie.
Wenigstens bei mir.
Denn wenn man sich vorstellt, daß ein Land, das ich seit einiger Zeit als festgefahren betrachtet habe, sich doch aufrappeln und seine demokratischen Kräfte bündeln kann - dann sollte auch anderswo auf der Welt alles möglich sein.

Noch sind die Ergebnisse nicht klar. Noch steht die bange Frage im Raum, was passieren wird, wenn der Senat in republikanischer Hand bleibt. Noch muß auch befürchtet werden, daß eine solche Situation mehr blockiert, als voranbringt. Aber 3 (Drei!) Senatoren werden doch zusammen zu kriegen sein.

Aber auch, wenn nicht: Das Zeichen ist gesetzt ...

"Gott segne Amerika!"
Ja, Hillary! Diesmal stimmt´s.
tinius - 8. Nov, 09:54

Ich wäre da nicht ganz so euphorisch. Denn erstens wird es vermutlich arg lang dauern, bis man die Stimmen in Virginia ein zweites Mal ausgezählt hat, zum anderen werden die Änderungen eher marginal ausfallen - abhängig davon wie sich Bush geriert und wie es gelingt, die sehr unterschiedlichen Demokraten unter einen Hut zu bekommen. Aber immerhin - es sind Möglichkeiten, wenn auch keine unbegrenzten. Auf die wird man wohl noch zwei Jahre warten müssen (und könnte enttäuscht werden).

synchrono - 8. Nov, 10:53

Euphorie will bei mir auch nicht ausbrechen. Immerhin hat die bald lahme Ente Bush fast alle seine von der ihn bezahlenden Industrie aufgetragenen Aufgaben erfüllt. Und ob die Maßnahmen, die von seiner Regierung getroffen wurden, von den Demokraten wieder aufgehoben werden (können) ist zumindest fraglich.

Was ich gut finde: dass die Wähler der Bush-Politik eine Absage erteiten. Was ich schlecht finde: dass sie es erst taten, nach dem vollbracht war und eingetreten ist, was man hat vorraussehen können...

erphschwester - 8. Nov, 18:07

ihr verkennt ...

... den Ursprung meiner Euphorie. Natürlich sind alle Schandtaten schon getan. Natürlich dürfte dieser Stimmungswandel kaum greifbare Resultate zeigen. Und natürlich haben die Demokraten in den zwei Jahren bis zur Präsidentschaftswahl noch genug Zeit, jeglichen Vertrauensvorschuß in den Schornstein zu schießen.

Aber allein die Tatsache, daß ein in den vergangenen Jahren immer konservativer werdendes Volk wie die Amerikaner w a c h geworden ist, läßt mich hoffen, daß auf dieser Welt doch noch einiges möglich ist.

tinius - 8. Nov, 21:56

Nach der Wiederwahl von Bush waren die USA eher gespalten als eingeschlafen. Diese Spaltung ist jetzt etwas weniger deutlich, da ja auch die bibelfesten Wähler aufgrund mannigfaltiger Skandale der republikanischen Amtsinhaber ihre Wahl überdacht haben. Emails mit sexuellem Inhalt an Botenjungen gehen (auch in deren Verständnis) überhaupt nicht. Und rassistische Ausfälle wie "macaca" haben einiges an Sympathie gekostet.
Die Chance dürfte sein, daß die amerikanische Politik mehr reden muß - untereinander, mit den "Verbündeten" und infolge davon auch in verschiedenen Konfliktszenarien - Iran, Korea, Israel und Nachbarstaaten. Und Rumsfelds Rücktritt war die erste Anpassungsmaßnahme an diese Erfordernisse.

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