Peer und das verflixte Loch ... oder: Wir sparen uns zu Tode
Gerade als sich die Parteien so richtig gemütlich in ihren Wahlkampfstartlöchern zurecht geruckelt hatten, rückte er raus mit seiner Botschaft, unser aller Peer: 316 Milliarden weniger Steuern als noch im letzten Jahr angenommen würde man am Jahresende im Säckel finden. Nix mit Steuergeschenken, die quer durch alle Parteien verheißen wurden.
Und wieder: Sparen, sparen, sparen!
Auf jeden Fall und um jeden Preis.
Das hatte sich vor ein paar Wochen noch ganz anders angehört. Da warfen wir das Geld mit vollen Händen nach jedem, der etwas von Niedergang brabbelte, und sei sein Maul auch ein deutlich sichtbares, gähnend schwarzes Loch. "Was kostet die Welt?", meinten wir und jeder kleine Zuseher konnte dem Irrglauben unterliegen, dass da doch insgesamt reichlich viel da sein müsse, wenn man so freigiebig mit den Millarden werfen könne.
Diesen Eindruck konnte man natürlich nicht stehen lassen, denn wo kämen wir denn da hin, wenn jeder daher gekommene Steuerzahler ab nun die Vorstellung hat, es sei womöglich auch für seine Wünsche genug da, wenn man es denn nur umverteile.
Ahja, Umverteilung ist in diesem Zusammenhang ein netter Hinweis, denn schon blöken die Experten wieder nach einer Mehrwertsteuererhöhung, als ob es kein Morgen gäbe. Ich will ja nicht behaupten, dass ihnen nicht wirklich etwas anderes ein fällt, aber beim letzten Mal wurde ihnen schnell klar gemacht, dass andere Wege ja nun gar nicht gehen.
Das letzte Mal war 2005. Da passierte etwas ganz was Feines, nämlich ... so ein paarSuperReiche, fünfzig oder so warens, schlugen vor, sie könnten doch mehr Steuern zahlen.
Neinein, Sie haben sich nicht verhört! Einer von denen ( 600 Millionen "schwer") meinte, was England könne, könnten wir auch. Die Engländer machen nichts anderes, als dass sie ihre Reichen eine größere Steuerlast tragen lassen, nämlich 4,3 % des Bruttosozialproduktes. Hier in Deutschland sind es nur 0,8 %.
Jetzt frage ich Sie, wenn die Reichen sogar mehr Steuern zahlen wollen, warum lassen sie die dann nicht? Weil die, die solche Angebote machen, dann doch irgendwie noch Mittelständler sind? Na, vielleicht nicht ganz, aber jedenfalls welche, die vordergründig hier im Inland absetzen wollen und sehen, dass das nicht geht, wenn die Leute kein Geld mehr haben?
Ist doch nur logisch, dass der Konsum zurück geht, wenn alle immer weniger Geld haben. Was nur für jene eine Rolle spielt, die den Geldmarkt und den für Produkte in einem Land interessant finden. Wer auf diesem Erdenrund hingehen kann, wohin er will, den juckt das nicht, ob Menschen Arbeitsplätze haben, vernünftig bezahlt werden und am Ende noch etwas übrig haben. Irgendwo wird sich schon wer finden, der den Krams kauft. Und wenn nicht den, dann erfinden wir halt ein paar neue Bedürfnisse.( Ehe China und Indien mit Kühlschränken, CD-Playern und Autos vollgestopft ist, vergeht noch seine Zeit.)
Dass unsere Regierung also regelmässig keine anderen Lösungen sieht, als dem "kleinen Mann" noch einmal und noch einmal in die Taschen zu greifen, hat seine Ursachen demnach nicht in der armen Inlandproduktion. Was schert uns, ob Deutschland Exportweltmeister ist oder eben nicht mehr?
Viel mehr interessiert uns, dass jene, die den großen Weltmarktpoker spielen, auch mal hier ein paar Karten abwerfen und im günstigsten Fall so richtig abzocken.
Ganz stolz stellen wir uns dann hin und brüsten uns damit, dass Weltfirma XY hier eine Niederlassung baut. Und da zahlen wir natürlich gerne noch drauf, wenn sie denn nur eine Zeit lang da sind. Und jedes Mal aufs Neue kriegen wir die großen Kulleraugen, wenn Weltfirma XY ihre Köfferchen wieder packt und zum nächsten Poker weiter gen Osten oder wo auch immer hin zieht. Eine Zeit lang nannte man das Heuschrecken und irgendwie klingt das, betrachtet man es recht, auch heute noch nicht anders, auch wenn der Begriff aus der Mode gekommen ist.
Die anderen, hör doch auf auf!, sind ja sowieso da und bleiben das auch. Um die muss man sich doch nicht weiter kümmern.
Vielleicht, lieber Peer und Kollegen, sollte man sich mal klar machen, dass wir andern zwar nicht gehen können oder wollen, aber für eine Fahrt nach Berlin reicht es allemal. Und da seid schließlich ihr.
Und wieder: Sparen, sparen, sparen!
Auf jeden Fall und um jeden Preis.
Das hatte sich vor ein paar Wochen noch ganz anders angehört. Da warfen wir das Geld mit vollen Händen nach jedem, der etwas von Niedergang brabbelte, und sei sein Maul auch ein deutlich sichtbares, gähnend schwarzes Loch. "Was kostet die Welt?", meinten wir und jeder kleine Zuseher konnte dem Irrglauben unterliegen, dass da doch insgesamt reichlich viel da sein müsse, wenn man so freigiebig mit den Millarden werfen könne.
Diesen Eindruck konnte man natürlich nicht stehen lassen, denn wo kämen wir denn da hin, wenn jeder daher gekommene Steuerzahler ab nun die Vorstellung hat, es sei womöglich auch für seine Wünsche genug da, wenn man es denn nur umverteile.
Ahja, Umverteilung ist in diesem Zusammenhang ein netter Hinweis, denn schon blöken die Experten wieder nach einer Mehrwertsteuererhöhung, als ob es kein Morgen gäbe. Ich will ja nicht behaupten, dass ihnen nicht wirklich etwas anderes ein fällt, aber beim letzten Mal wurde ihnen schnell klar gemacht, dass andere Wege ja nun gar nicht gehen.
Das letzte Mal war 2005. Da passierte etwas ganz was Feines, nämlich ... so ein paar
Neinein, Sie haben sich nicht verhört! Einer von denen ( 600 Millionen "schwer") meinte, was England könne, könnten wir auch. Die Engländer machen nichts anderes, als dass sie ihre Reichen eine größere Steuerlast tragen lassen, nämlich 4,3 % des Bruttosozialproduktes. Hier in Deutschland sind es nur 0,8 %.
Jetzt frage ich Sie, wenn die Reichen sogar mehr Steuern zahlen wollen, warum lassen sie die dann nicht? Weil die, die solche Angebote machen, dann doch irgendwie noch Mittelständler sind? Na, vielleicht nicht ganz, aber jedenfalls welche, die vordergründig hier im Inland absetzen wollen und sehen, dass das nicht geht, wenn die Leute kein Geld mehr haben?
Ist doch nur logisch, dass der Konsum zurück geht, wenn alle immer weniger Geld haben. Was nur für jene eine Rolle spielt, die den Geldmarkt und den für Produkte in einem Land interessant finden. Wer auf diesem Erdenrund hingehen kann, wohin er will, den juckt das nicht, ob Menschen Arbeitsplätze haben, vernünftig bezahlt werden und am Ende noch etwas übrig haben. Irgendwo wird sich schon wer finden, der den Krams kauft. Und wenn nicht den, dann erfinden wir halt ein paar neue Bedürfnisse.( Ehe China und Indien mit Kühlschränken, CD-Playern und Autos vollgestopft ist, vergeht noch seine Zeit.)
Dass unsere Regierung also regelmässig keine anderen Lösungen sieht, als dem "kleinen Mann" noch einmal und noch einmal in die Taschen zu greifen, hat seine Ursachen demnach nicht in der armen Inlandproduktion. Was schert uns, ob Deutschland Exportweltmeister ist oder eben nicht mehr?
Viel mehr interessiert uns, dass jene, die den großen Weltmarktpoker spielen, auch mal hier ein paar Karten abwerfen und im günstigsten Fall so richtig abzocken.
Ganz stolz stellen wir uns dann hin und brüsten uns damit, dass Weltfirma XY hier eine Niederlassung baut. Und da zahlen wir natürlich gerne noch drauf, wenn sie denn nur eine Zeit lang da sind. Und jedes Mal aufs Neue kriegen wir die großen Kulleraugen, wenn Weltfirma XY ihre Köfferchen wieder packt und zum nächsten Poker weiter gen Osten oder wo auch immer hin zieht. Eine Zeit lang nannte man das Heuschrecken und irgendwie klingt das, betrachtet man es recht, auch heute noch nicht anders, auch wenn der Begriff aus der Mode gekommen ist.
Die anderen, hör doch auf auf!, sind ja sowieso da und bleiben das auch. Um die muss man sich doch nicht weiter kümmern.
Vielleicht, lieber Peer und Kollegen, sollte man sich mal klar machen, dass wir andern zwar nicht gehen können oder wollen, aber für eine Fahrt nach Berlin reicht es allemal. Und da seid schließlich ihr.
erphschwester - 18. Mai, 05:45
so gern