Damals, als ich in solch heissen Sommernächten wie jetzt noch mein Bett auf dem Balkon aufschlug und vorm Einschlafen den Fledermäusen bei ihrem nächtlichen Flug zusah, damals hatte ich nicht das Gefühl, dass der Mond so nah ist.
In Wahrheit kommt er nicht näher, sondern entfernt sich von der Erde. Jedes Jahr ein paar Zentimeter, hörte ich. Und eines Tages wird er sich aus dem Bannkreis der Erde lösen, was vielleicht eine schlimme Sache sei.
Aber noch scheint er heller denn je und lässt vieles andere Licht am Himmel scheinbar verschwinden, nicht alles. Ein paar Teile von einem der Wagen (die ich nie auseinander halten kann) sind noch da.
Der Polarstern auch, den ich noch am sichersten an seiner Helligkeit erkenne. Alles andere liegt in milchiger Verschwommenheit, und ich kann nicht schlafen.
Was sicherlich am zu spät getrunkenen Kaffee liegt und nicht am Mond. Der ja nicht einmal auf der Schlafzimmerseite scheint.
Damals, als ich in solchen Nächten wie heute mein Bett auf dem Balkon aufschlug, habe ich zugesehen, wie die Fledermäuse über die fahle Scheibe des Vollmondes flogen und gedacht, dass es ist wie in diesen Filmen: ein bisschen kitschig, ein bisschen gruselig und reichlich unecht. Und schlief, die Decke vor der zunehmenden Nachtkühle bis zur Nase gezogen, irgendwann einfach ein.
erphschwester - 7. Aug, 00:15