Der Bräutigam, der sich nicht traut
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Und weil das so ist, lieben wir Geschichten von großen Reisen. Da muss zwangsläufig etwas passieren. Die Ruhigeren unter uns bescheiden sich dabei durchaus auch damit, anderen - filmisch oder literarisch - bei ihren Reisen zu sich selbst zuzusehen. Dass die, die solche Reisen nach Innen unternehmen, selbst nicht besonders tiefsinnig sein müssen, beweisen allerhand Beispiele aus der Literatur.
(Sehen Sie sich zum Beispiel den Hans im Glück oder Sindhbad an, die wir als Kinder ganz toll fanden. Naja, die Kinder von heute bevorzugen dann mehr so Sachen wie MATRIX oder noch modernere Geschichten, die unsereiner gar nicht mehr kennt. Aber das Prinzip ist immer das selbe.)
Boris Becker schickt sich nun an, seine Reise zu beenden, die einstens anfing bei einem großen Tennistournier, wo er - statt seine hochschwangere Frau zu besuchen - einen kleinen Abstecher in eine Wäschekammer tat.
Das Ergebnis ist bekannt und auch die lange Oddyssee, die hernach für ihn begann und die ganze Zeit über nichts anderes war als die Suche nach den Anfängen.
Da wechselte er eine karamelbraune Frau gegen die andere und es schien, als würde er auf seiner langen, langen Suche alles verlieren.
Wir wissen nicht, was er tatsächlich noch übrig hat von seinem einst erstaunlich großen (weil in sehr jungen Jahren selbst erarbeiteten) Besitz. Wir wissen auch nicht, wieviel er seither wieder dazu bekam. Wir können uns nur an Zeiten erinnern, da er - beginnend beim "Ich bin drin!" - keine Gelegenheit ausließ, uns via Mattscheibe zum Kauf irgendwelcher Produkte zu überreden. Wir wissen darüber hinaus auch nicht, ob (eher nicht) und ggf. was er seither gearbeitet hat.
Aber wir fühlten mit ihm, dem einstigen beinahe-noch-Kind-Star, der so hart in die Welt der Erwachsenen hinein gestoßen wurde und eigentlich bis heute nicht erwachsen sein will.
Denn was, bitteschön, soll man von diesen vielen Beziehungen, Unentschlossenheiten, Untätigkeiten, Umentscheidungen halten?
Aber all das ist nun vorbei. Boris hat sich, nach mancherlei Schwärmerei, heimlicher und öffentlicher Verlobung, viel versprechenden Treffen mit Babs usf. nun endlich zur Hochzeit entschlossen.
Natürlich mit einer karamelbraunen Schönen. Wie konnte es anders sein. Und nur dem ganz, ganz aufmerksamen Beobachter wird klar, dass er - noch immer - ein kleines bisschen Angst vor seiner eigenen Courage hat.
Warum sonst sollte er sich selbst so festnageln mit großen Verkündigungen in großen Fernsehshows, Exclusivverträgen mit Fernsehen und Printmedien und eben auch dieser wahnsinnsteuren Hochzeit selbst:
- 131 Diamanten auf einem einzigen Ring für die Angebetete
- Kaviar, Langusten, Trüffel, Champagner sowieso (auch in der Suppe)
und als Krönung eine begehbare Hochzeitstorte (Ich kenne jemandem, der "Iiihpfui!" schreien wird; "Wer soll die dann noch essen, wenn tausend Leute schon durch gegangen sind?")
Aber vielleicht deute ich all das nur falsch; vielleicht muss all das Brimborium drumherum sein, damit sich Boris diese Hochzeit überhaupt erst leisten kann.
Jedenfalls wünschen wir ihm alles Glück dieser Welt und im allergünstigsten Falle, dass er es schafft, sein Leben künftighin erwachsen und im Stillen und möglichst ohne unser aller Wissen zu verbringen. Denn, Pardon!, eigentlich isser ja ein ziemlich langweiliger Typ.
(Sehen Sie sich zum Beispiel den Hans im Glück oder Sindhbad an, die wir als Kinder ganz toll fanden. Naja, die Kinder von heute bevorzugen dann mehr so Sachen wie MATRIX oder noch modernere Geschichten, die unsereiner gar nicht mehr kennt. Aber das Prinzip ist immer das selbe.)
Boris Becker schickt sich nun an, seine Reise zu beenden, die einstens anfing bei einem großen Tennistournier, wo er - statt seine hochschwangere Frau zu besuchen - einen kleinen Abstecher in eine Wäschekammer tat.
Das Ergebnis ist bekannt und auch die lange Oddyssee, die hernach für ihn begann und die ganze Zeit über nichts anderes war als die Suche nach den Anfängen.
Da wechselte er eine karamelbraune Frau gegen die andere und es schien, als würde er auf seiner langen, langen Suche alles verlieren.
Wir wissen nicht, was er tatsächlich noch übrig hat von seinem einst erstaunlich großen (weil in sehr jungen Jahren selbst erarbeiteten) Besitz. Wir wissen auch nicht, wieviel er seither wieder dazu bekam. Wir können uns nur an Zeiten erinnern, da er - beginnend beim "Ich bin drin!" - keine Gelegenheit ausließ, uns via Mattscheibe zum Kauf irgendwelcher Produkte zu überreden. Wir wissen darüber hinaus auch nicht, ob (eher nicht) und ggf. was er seither gearbeitet hat.
Aber wir fühlten mit ihm, dem einstigen beinahe-noch-Kind-Star, der so hart in die Welt der Erwachsenen hinein gestoßen wurde und eigentlich bis heute nicht erwachsen sein will.
Denn was, bitteschön, soll man von diesen vielen Beziehungen, Unentschlossenheiten, Untätigkeiten, Umentscheidungen halten?
Aber all das ist nun vorbei. Boris hat sich, nach mancherlei Schwärmerei, heimlicher und öffentlicher Verlobung, viel versprechenden Treffen mit Babs usf. nun endlich zur Hochzeit entschlossen.
Natürlich mit einer karamelbraunen Schönen. Wie konnte es anders sein. Und nur dem ganz, ganz aufmerksamen Beobachter wird klar, dass er - noch immer - ein kleines bisschen Angst vor seiner eigenen Courage hat.
Warum sonst sollte er sich selbst so festnageln mit großen Verkündigungen in großen Fernsehshows, Exclusivverträgen mit Fernsehen und Printmedien und eben auch dieser wahnsinnsteuren Hochzeit selbst:
- 131 Diamanten auf einem einzigen Ring für die Angebetete
- Kaviar, Langusten, Trüffel, Champagner sowieso (auch in der Suppe)
und als Krönung eine begehbare Hochzeitstorte (Ich kenne jemandem, der "Iiihpfui!" schreien wird; "Wer soll die dann noch essen, wenn tausend Leute schon durch gegangen sind?")
Aber vielleicht deute ich all das nur falsch; vielleicht muss all das Brimborium drumherum sein, damit sich Boris diese Hochzeit überhaupt erst leisten kann.
Jedenfalls wünschen wir ihm alles Glück dieser Welt und im allergünstigsten Falle, dass er es schafft, sein Leben künftighin erwachsen und im Stillen und möglichst ohne unser aller Wissen zu verbringen. Denn, Pardon!, eigentlich isser ja ein ziemlich langweiliger Typ.
erphschwester - 13. Jun, 19:19