Freitag, 12. Juni 2009

Das Kind im Brunnen

"Jaja, jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist ...", pflegte meine Mutter nicht selten zu sagen. Und meinte damit, dass man hernach leicht behaupten könne, eine Sache müsse nun und jetzt gleich in Ordnung gebracht werden, statt dass man vorher dafür gesorgt hätte, dass sie gar nicht erst passieren.

Nun will ich ja nicht behaupten, dass Herr Middelhoff allein den Karstadt-Konzern in den Ruin geritten hat. Da waren, wie wir früher oder später erfahren werden, sicherlich noch einige andere, ebenso hochkarätige Herrschaften, mit im Spiel. Aber hernach so zu tun, als täte man was ... das ist doch echt blöd!
Nochzumal wir wissen, dass diesen Hochkarätern irgendwie immer nie so wirklich viel passiert. Sie stürzen Tausende und Zehntausende in allerhöchstes Unglück und kommen mit einem blauen Auge davon, über das sie sich dann stets noch schwer beleidigt geben. Weil ... sie sind ja die Leistungsträger in dieser Gesellschaft.

Dabei, machen wir uns doch nichts vor: Wenn ein Herr Middelhoff (oder wie auch immer die Herrschaften noch heissen mögen) mal einen Tag nicht auf Arbeit gegangen ist, hat Karstadt trotzdem aufgemacht. Bei eigentlich sehr vielen Chefs fällt es nicht auf, wenn sie nicht da sind, auch wenns mal ein bisschen länger dauert. Höchstens in der Buchhaltung, weil alles ein bisschen sparsamer vonstatten gegangen ist.

Herr Middelhoff also, um mal zum Eigentlichen zu kommen, war ganz rein zufällig und vollkommen unbeabsichtigt zusammen mit seiner Frau Eigentümer eines Immobilienfonds, der noch viel, viel zufälliger Wahnsinnsmieten von Karstadt einnahm.
Nicht, dass mans nicht gewusst hätte. Da wurde auch schon mal in der Hauptversammlung drüber gesprochen und Middelhoff verkündete, dass Karstadt stets und immer die erste Geige für ihn spiele.

Wers glaubt!
In Wahrheit wird jeder froh gewesen sein, dass der Herr Middelhoff im Middelpunkt stand und nicht er selber. Weil - siehe oben - da werden sich sicherlich noch andere gütlich getan haben. Über die man (noch) nicht spricht.

Nun jedenfalls interessiert sich die Staatsanwaltschaft, wegen Veruntreuung, für Middelhoff.

Und ich frage mich, was das fürn blödes Wort ist. Ich denke mal, der Herr Middelhoff ist sich selbst zu allen Zeiten ganz dolle treu geblieben.

Motto:

Meine Bilder kann man kaufen. Meine Texte und meine Meinung nicht. D-J

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