Von Scheinvätern und anderem
Manchmal gibt ein Thema das andere. Und manchmal passt alles zusammen.
Sprach ich doch heute mit einer Freundin über das nicht mehr ganz so neue Recht zur Vaterschaftsfeststellung. Sie wusste von mehreren Fällen zu berichten, in denen Männer von ihrem neuen Recht Gebrauch gemacht und sich selbst damit als Scheinväter identifiziert hatten.
Sie fand es ausnehmend gut, dass der deutsche Scheinvater nunmehr die Möglichkeit hat, seine finanziellen Verpflichtungen für die Kinder fremder Väter hinter sich zu lassen. Dass in dem einen oder anderen Fall die Frauen samt Fremdbrut plötzlich auf der Strasse standen, sei irgendwie nur gerecht und so fort.
Ich hingegen meldete meine Zweifel an hinsichtlich der Gerechtigkeit, weil zumindest die Kinder für den Mutwillen, Betrug oder was auch immer ihrer Mütter ja nichts können. Für die bricht eine Welt zusammen, indem sie nicht nur die finanzielle Basis, sondern auch allgemein den Menschen aus ihrem Leben verlieren, den sie bisher als ihren Vater ansahen.
So weit, so schlecht.
Resümmierend stellten wir fest, dass zumindest die finanzielle Not der Frauen und Kinder nicht so groß sein müsste, hätte man in den vergangenen Jahrzehnten die gesellschaftliche Basis geschaffen, Frauen mit Kindern auch ohne großartige private Netzwerke überlebensfähig zu machen. Denn angesichts einer nunmehr ziemlich genau 40 Jahre währenden umfassenden Frauenbewegung muten die "Erfolge" geradezu lächerlich an. Daran konnte auch Frau von der Leyens Elterngeld nichts ändern. Denn die Kinder in der zivilisierten Welt pflegen das erste Lebensjahr gemeinhin zu überleben. Wo aber "steckt" frau sie dann hin, wenn sie wieder arbeiten gehen will oder muss? Die Betreuungsmisere zieht sich übrigens hin bis zu einem Alter, in dem Kinder eben nicht mehr betreut werden müssen.
Nicht ohne Grund, will mir scheinen, erfuhren die deutschen Scheinväter deshalb so späte Gerechtigkeit. Denn die Manki der Gesellschaft wurden bis dato auf eben deren Rücken ausgetragen. Nun, da im Angesicht der europäischen Rechtssprechung in diesem Zusammenhang und auch der wissenschaftlichen Möglichkeiten eine Rechtsänderung unumgänglich schien, sieht man sich in der Situation, dass - wie so oft - die gesellschaftenlichen den wissenschaftlichen Möglichkeiten hinterherrennen und die Allgemeinheit hierfür aufkommen muss.
So müssen wir jetzt tun, was längst schon fällig war: Die Frauen stärker, unabhängiger und selbständiger machen, damit sie im immer häufiger werdenden Ernstfall ihre Kinder allein durchbringen können.
Nicht, dass man das nicht wüsste. Man müht sich redlich, in kleinen Schritten und auch erst seit ein paar Jahren wirklich. Und eine der Maßnahmen ist der Girls-Day.
Sie wissen nicht, was das ist? Da befinden Sie sich, je nach politischer Grundausrichtung, in guter oder eben nicht so guter Gesellschaft. Ich erlaube mir, das Tagesschau-Blog vom 24.04. zu zitieren:
Ein Nachtrag zum “Girls’ Day” gestern: Linksparteichef Oskar Lafontaine ist zu Gast im Videochat von tagesschau.de im ARD-Hauptstadtstudio. Kommt die Frage von Userseite, ob er den Girls’ Day unterstütze. Antwort Lafontaine: Um antworten zu können, müsse er erst mal wissen, was das sei.
(Bewusst zitiere ich, statt zu verlinken, weil wir doch nicht vom Thema abkommen wollen.)
Der Girls-Day, für die Nichtwisser, wendet sich an die Mädchen in den höheren Schulklassen und stellt ihnen, fernab von den klassischen Geringverdiener-Frauenberufen, technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge und Berufe vor. (Für die Jungs, damit hier Geschrei erst gar nicht aufkommt, gibts inzwischen das Pendant "Wege für Jungs", in denen selbige sich für den Kindergärtner-Beruf o.ä. interessieren dürfen.) Den Girls-Day gibts alle Jahre wieder und das schon seit 2001, übrigens auch im Saarland, wie sich leicht ergoogeln lässt. Dass Herr Lafontaine den nicht kennt, mag daran liegen, dass seine Frau, Christa Müller, die nicht nur den Unterschied zwischen Genitalverstümmelung und Kinderkrippen nicht kennt, sondern auch nicht sonderlich Linken-förderlich in der Öffentlichkeit auftritt, genug Geld für ein Kindermädchen hat.
Auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (das mir zunehmend als Staatsfernsehen erscheint) müht man sich inzwischen redlich um einen Sinneswandel. Da gibt es neuerdings "Eine für alle", womit nicht der älteste Beruf der Welt gemeint ist, sondern eine offenbar wacker und aufrecht und emanzipiert schweißende Darstellerin, die sich krampfhafte bemüht, weg von ihrem bisherigen Kindchenimage zu kommen. Die soll uns wohl klar machen, dass Frauen allerhand können, nämlich zum Beispiel auch schweißen.
Mich kann sie damit nicht schrecken (nur ab-schrecken), denn Frauen in ölverschmierter Arbeitskluft haben die uns schon vor 40 Jahren in der DDR filmisch serviert, ohne dass wir auch nur mit der Wimper gezuckt hätten.
Da kann man mal wieder sehen, wie sehr der Westen doch in all der Zeit dem Osten hinterher gehinkt ist.
Sprach ich doch heute mit einer Freundin über das nicht mehr ganz so neue Recht zur Vaterschaftsfeststellung. Sie wusste von mehreren Fällen zu berichten, in denen Männer von ihrem neuen Recht Gebrauch gemacht und sich selbst damit als Scheinväter identifiziert hatten.
Sie fand es ausnehmend gut, dass der deutsche Scheinvater nunmehr die Möglichkeit hat, seine finanziellen Verpflichtungen für die Kinder fremder Väter hinter sich zu lassen. Dass in dem einen oder anderen Fall die Frauen samt Fremdbrut plötzlich auf der Strasse standen, sei irgendwie nur gerecht und so fort.
Ich hingegen meldete meine Zweifel an hinsichtlich der Gerechtigkeit, weil zumindest die Kinder für den Mutwillen, Betrug oder was auch immer ihrer Mütter ja nichts können. Für die bricht eine Welt zusammen, indem sie nicht nur die finanzielle Basis, sondern auch allgemein den Menschen aus ihrem Leben verlieren, den sie bisher als ihren Vater ansahen.
So weit, so schlecht.
Resümmierend stellten wir fest, dass zumindest die finanzielle Not der Frauen und Kinder nicht so groß sein müsste, hätte man in den vergangenen Jahrzehnten die gesellschaftliche Basis geschaffen, Frauen mit Kindern auch ohne großartige private Netzwerke überlebensfähig zu machen. Denn angesichts einer nunmehr ziemlich genau 40 Jahre währenden umfassenden Frauenbewegung muten die "Erfolge" geradezu lächerlich an. Daran konnte auch Frau von der Leyens Elterngeld nichts ändern. Denn die Kinder in der zivilisierten Welt pflegen das erste Lebensjahr gemeinhin zu überleben. Wo aber "steckt" frau sie dann hin, wenn sie wieder arbeiten gehen will oder muss? Die Betreuungsmisere zieht sich übrigens hin bis zu einem Alter, in dem Kinder eben nicht mehr betreut werden müssen.
Nicht ohne Grund, will mir scheinen, erfuhren die deutschen Scheinväter deshalb so späte Gerechtigkeit. Denn die Manki der Gesellschaft wurden bis dato auf eben deren Rücken ausgetragen. Nun, da im Angesicht der europäischen Rechtssprechung in diesem Zusammenhang und auch der wissenschaftlichen Möglichkeiten eine Rechtsänderung unumgänglich schien, sieht man sich in der Situation, dass - wie so oft - die gesellschaftenlichen den wissenschaftlichen Möglichkeiten hinterherrennen und die Allgemeinheit hierfür aufkommen muss.
So müssen wir jetzt tun, was längst schon fällig war: Die Frauen stärker, unabhängiger und selbständiger machen, damit sie im immer häufiger werdenden Ernstfall ihre Kinder allein durchbringen können.
Nicht, dass man das nicht wüsste. Man müht sich redlich, in kleinen Schritten und auch erst seit ein paar Jahren wirklich. Und eine der Maßnahmen ist der Girls-Day.
Sie wissen nicht, was das ist? Da befinden Sie sich, je nach politischer Grundausrichtung, in guter oder eben nicht so guter Gesellschaft. Ich erlaube mir, das Tagesschau-Blog vom 24.04. zu zitieren:
Ein Nachtrag zum “Girls’ Day” gestern: Linksparteichef Oskar Lafontaine ist zu Gast im Videochat von tagesschau.de im ARD-Hauptstadtstudio. Kommt die Frage von Userseite, ob er den Girls’ Day unterstütze. Antwort Lafontaine: Um antworten zu können, müsse er erst mal wissen, was das sei.
(Bewusst zitiere ich, statt zu verlinken, weil wir doch nicht vom Thema abkommen wollen.)
Der Girls-Day, für die Nichtwisser, wendet sich an die Mädchen in den höheren Schulklassen und stellt ihnen, fernab von den klassischen Geringverdiener-Frauenberufen, technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge und Berufe vor. (Für die Jungs, damit hier Geschrei erst gar nicht aufkommt, gibts inzwischen das Pendant "Wege für Jungs", in denen selbige sich für den Kindergärtner-Beruf o.ä. interessieren dürfen.) Den Girls-Day gibts alle Jahre wieder und das schon seit 2001, übrigens auch im Saarland, wie sich leicht ergoogeln lässt. Dass Herr Lafontaine den nicht kennt, mag daran liegen, dass seine Frau, Christa Müller, die nicht nur den Unterschied zwischen Genitalverstümmelung und Kinderkrippen nicht kennt, sondern auch nicht sonderlich Linken-förderlich in der Öffentlichkeit auftritt, genug Geld für ein Kindermädchen hat.
Auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (das mir zunehmend als Staatsfernsehen erscheint) müht man sich inzwischen redlich um einen Sinneswandel. Da gibt es neuerdings "Eine für alle", womit nicht der älteste Beruf der Welt gemeint ist, sondern eine offenbar wacker und aufrecht und emanzipiert schweißende Darstellerin, die sich krampfhafte bemüht, weg von ihrem bisherigen Kindchenimage zu kommen. Die soll uns wohl klar machen, dass Frauen allerhand können, nämlich zum Beispiel auch schweißen.
Mich kann sie damit nicht schrecken (nur ab-schrecken), denn Frauen in ölverschmierter Arbeitskluft haben die uns schon vor 40 Jahren in der DDR filmisch serviert, ohne dass wir auch nur mit der Wimper gezuckt hätten.
Da kann man mal wieder sehen, wie sehr der Westen doch in all der Zeit dem Osten hinterher gehinkt ist.
erphschwester - 29. Apr, 22:22