Montag, 16. Februar 2009

Total erfolgreich

Neinnein, ich rede (dies an meine BX-Leser) nicht von diesem unseligen Wettbewerb, der heute nacht ohne jegliches Tamtam zu Ende gegangen ist, obwohl allerhand User sich in Erwartung von IRGENDWAS die Nacht um die Ohren schlugen.

Nein, ich rede vom Konjunkturpaket, das ja nun von allerhand Seiten als insgesamt, aber eben besonders in einzelnen Teilen sehr unsinnige Sache angesehen wird. Und nun stellt sich heraus, dass gerade die Abwrackprämie, an deren Sinn so keiner recht glauben mochte, ein "voller Erfolg" ist.
Ja, man geht sogar so weit zu behaupten, wegen der Abwrackprämie wäre in den großen Autowerken die Kurzarbeit - die ansonsten unabdingbar gewesen wäre - nicht nötig.

Na, wenn es denn so ist!
Und schließlich ist erst einmal jeder Autokäufer so gut wie der andere. Ob sein Auto nun neun Jahre alt ist, weil er chronisch sparsam ist oder noch einen Zweit- oder Drittwagen in der Garage hat oder er sich eigentlich nur alle 15 Jahre einen Neuen leisten kann. (Manch einer soll sogar noch nie einen richtig Neuen besessen haben!)
Tatsache ist, dass offenbar noch allerhand mehr Geld unter den Leuten kursiert, als man angesichts der Krise hätte annehmen dürfen. Und das will raus aus den Taschen, besonders gerne dann, wenn noch irgendwer was drauf legt. Diejenigen, die da unkten, dass so etwas ein rechter Schwachsinn wäre, unterschätzten offenbar die Gier derer, die noch Geld haben, ein bisschen mehr dazu zu kriegen. Und die Autoverkäufer können ein Lied drüber singen, denn in den letzten Wochen kamen sie gar nicht mehr zur Ruhe und waren damit beschäftigt, Angebote und Kundenwünsche so zu koordinieren, dass jeder zufrieden wurde, also fast jeder.

Nämlich die, die auch gern ein bisschen Konjunktur aus dem Paket gekriegt hätten, weil sie sonst nix haben, die sind auch dieses Mal leer ausgegangen. Weil Konjunktur aus dem Paket kriegten nur die ab, die erst einmal selbst etwas auf den Tisch legen konnten: Bares, und zwar nicht so wenig.

So ist das mit der Marktwirtschaft, wenn sie denn schon lange aufgehört hat, sozial zu sein: Was davon haben tun immer nur die, die selbst noch was draufzahlen können.
Und am Ende wollen wir doch nicht vergessen, dass der Einzelne zwar "nur" 2500 Euro gespart hat, aber die Riesenumsätze bei einem Industriezweig gelandet sind, der - bitteschön! - aus welchen Gründen besser behandelt wird als andere?

Wir sollten, der Fairness halber, rege ich an, über Abwrackprämien für Brillen, Zahnersatz, Hüftgelenke (die ja inzwischen auch nich mehr jeder kriegt) etc. nachdenken. Denn jedenfalls ist Gesundheit doch ein sehr viel wertvolleres Gut als Autos, die immer und in jedem Fall Umweltschmutz erzeugen. Das nur am Rande.


PS: Und beim nächsten Mal denken wir über Abrwackprämien für Politiker nach und darüber, warum manche von ihnen von vornherein lieber nicht ins Amt berufen würden.

Motto:

Meine Bilder kann man kaufen. Meine Texte und meine Meinung nicht. D-J

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