Tatsächlich ist die Rechnung aufgegangen: Man redet drüber, mehr als über alles andere.
Stecken in Frau Merkel etwa antikatholische Vorbehalte? Steht es ihr zu, den Papst zu kritisieren? Wie kann man dem Papst antisemitisches Gedankengut vorwerfen? Darf man ihn, den Herrn über alle Katholiken in dieser Welt, überhaupt kritisieren?
Und - seit es in Mode gekommen ist, nicht-Italiener zu Päpsten zu machen - steht da auch die Frage im Raum, ob und wie sehr ein Papst noch Bürger eines Landes sein kann, wenn er doch inzwischen ein eigenes zur Verfügung hat. Kann sein Wirken für oder wider das Land sprechen, aus dem er kommt?
Bei so viel Stoff zum Nachdenken, so viel Empörung auf allen Seiten, ist es garantiert, dass wir noch ein paar Tage beschäftigt sind.
Da gehen die Berichte über die steigende Anzahl von Insolvenzen, Kurzarbeitsanträgen etc. glatt unter. Da denkt auch keiner darüber nach, welche möglicherweise folgenschweren Entscheidungen die Föderalismuskonferenz bezüglich der Neuverschuldung trifft und all der Dinge mehr.
Gut gemacht, Frau Merkel! Die Rechnung ist wieder mal aufgegangen.
Und beim nächsten Mal reden wir über die Berlinale, denn wir lieben die Schönen und Reichen, wie sie über den roten Teppich defilieren. Dabei vergessen wir doch glatt alles Mögliche.
erphschwester - 5. Feb, 06:56