Kampfjahr
Wahlkampf ist in diesem Jahr 2008 ein großes Thema. Wobei man sich fragen darf, ob Koch nicht mehr Aufmerksamkeit bekommt, als er in Wahrheit verdient. Weswegen auch ich mich zu ihm nicht weiter äußern, allenfalls die Hessen daran erinnern will, am Sonntag überhaupt wählen zu gehen. (Ohnedies bleibt dahin gestellt, ob der Bessere oder der mit den markigeren Sprüchen siegen wird.)
Reden wir also über Amerika.
Das Wahlsystem dort ist für den gemeinen Deutschen so undurchschaubar wie nur was, weswegen wir interessiert, aber einigermaßen unverständig über den Teich schauen. Und auch ich werde nicht behaupten, verstanden zu haben, wie all das läuft. Nur so viel habe ich begriffen: Es braucht eine Menge Geld, das sehr viel offensiver zur Schau getragen wird als dies beim deutschen Wahlkampf der Fall ist. Es scheint, als habe derjenige mit den meisten Spenden schon halb gewonnen.
Natürlich ist es so einfach dann doch nicht. Vielmehr spielt in den USA wie anderswo die Leidensfähigkeit der Menschen eine große Rolle bei ihren Entscheidungen. Hat die amtierende Regierung den Bogen überspannt (und dies scheint bei Bush mit Krieg, Wirtschafts- und "Sozial"politik der Fall zu sein), dann ist das Land bereit für einen Wechsel.
Reden wir also über die Demokraten, die heuer interessante Kandidaten anzubieten haben, nämlich eine Frau und einen Farbigen. Beides wäre neu in der Rolle des amerikanischen Präsidenten. Beides stünde für einen Wechsel in sehr viel größerem Umfang als dem von den Republikanern zu den Demokraten. Beides jedoch läuft Gefahr, abseits von allen Inhalten seiner eigenen Symbolik zu unterliegen.
Wäre eine Frau als Präsident(in) nicht ein riesiger Fortschritt für die Frauenbewegung? Wäre ein Farbiger nicht ein riesiger Fortschritt im Sinne der Antidiskriminierung ?(Und behaupte nur keiner, es gäbe in den USA nurmehr die Gleichberechtigung zwischen Schwarzen und Weißen.)
Und dann ist da ja noch der unbedingte Siegeswille beider Kandidaten. Verständlich zwar, aber der Sache nicht so ganz dienlich, wenn zwei Demokraten sich immer wieder gegenseitigseitig mit Schmutzkampagnen überziehen. (Nicht, daß es das in Deutschland nicht auch gäbe. Wir sprachen darüber.) Obama ein heimlicher Islamist? Clinton die Anführerin der Hetzkampagne (deren Gegenstand sich bei genauerer Betrachtung als schlichtweg unwahr erwies) und obendrein "Anhängsel" ihres Ehegatten, welchselber in seiner Amtszeit ja auch nicht alles richtig machte? (Freilich wissen wir immer erst hinterher, was richtig war.)
Obama zumindest beklagte, daß er in seinem Wahlkampf in eine Ecke gerutscht sei, in die er nie habe rutschen wollen: Der farbige Kandidat als Symbol für alle Schwarzen. Es ginge ihm nicht um Äußerlichkeiten, behauptete er, sondern um den Menschen. Egal, wie der aussähe. Ein großzügiges Amerika gebe allen die gleiche Chance.
Sein Wort in aller Wähler Gehörgängen! Denn wenn es jenseits der Inhalte lediglich um Symbolik geht (was insgesamt keine sonderlich gute Voraussetzung für die Regentschaft in einem gerade eben krisengeschüttelten Land ist), muß angemerkt werden, daß es in den USA immernoch mehr Frauen als Farbige gibt. (Welcherstere, wenn sie an der Seite eines wackeren christlich-rechten Mannes leben, vielleicht nicht alle Frau Clinton wählen werden.)
Wünschenswert nicht nur für das Land Amerika, sondern für die ganze Welt wäre jedoch in dieser Zeit, daß der Kandidat siegt, der es schafft, einen Wandel nicht nur in der Landes-, sondern auch in der Weltpolitik herbei zu führen. Nicht nur, weil wir Deutschen, wie so viele andere Nationen auch, uns in unserem Tun nach wie vor viel zu sehr an den USA orientieren, sondern auch weil die Welt, so wie sie heute ist, kein schöner Ort mehr ist.
Reden wir also über Amerika.
Das Wahlsystem dort ist für den gemeinen Deutschen so undurchschaubar wie nur was, weswegen wir interessiert, aber einigermaßen unverständig über den Teich schauen. Und auch ich werde nicht behaupten, verstanden zu haben, wie all das läuft. Nur so viel habe ich begriffen: Es braucht eine Menge Geld, das sehr viel offensiver zur Schau getragen wird als dies beim deutschen Wahlkampf der Fall ist. Es scheint, als habe derjenige mit den meisten Spenden schon halb gewonnen.
Natürlich ist es so einfach dann doch nicht. Vielmehr spielt in den USA wie anderswo die Leidensfähigkeit der Menschen eine große Rolle bei ihren Entscheidungen. Hat die amtierende Regierung den Bogen überspannt (und dies scheint bei Bush mit Krieg, Wirtschafts- und "Sozial"politik der Fall zu sein), dann ist das Land bereit für einen Wechsel.
Reden wir also über die Demokraten, die heuer interessante Kandidaten anzubieten haben, nämlich eine Frau und einen Farbigen. Beides wäre neu in der Rolle des amerikanischen Präsidenten. Beides stünde für einen Wechsel in sehr viel größerem Umfang als dem von den Republikanern zu den Demokraten. Beides jedoch läuft Gefahr, abseits von allen Inhalten seiner eigenen Symbolik zu unterliegen.
Wäre eine Frau als Präsident(in) nicht ein riesiger Fortschritt für die Frauenbewegung? Wäre ein Farbiger nicht ein riesiger Fortschritt im Sinne der Antidiskriminierung ?(Und behaupte nur keiner, es gäbe in den USA nurmehr die Gleichberechtigung zwischen Schwarzen und Weißen.)
Und dann ist da ja noch der unbedingte Siegeswille beider Kandidaten. Verständlich zwar, aber der Sache nicht so ganz dienlich, wenn zwei Demokraten sich immer wieder gegenseitigseitig mit Schmutzkampagnen überziehen. (Nicht, daß es das in Deutschland nicht auch gäbe. Wir sprachen darüber.) Obama ein heimlicher Islamist? Clinton die Anführerin der Hetzkampagne (deren Gegenstand sich bei genauerer Betrachtung als schlichtweg unwahr erwies) und obendrein "Anhängsel" ihres Ehegatten, welchselber in seiner Amtszeit ja auch nicht alles richtig machte? (Freilich wissen wir immer erst hinterher, was richtig war.)
Obama zumindest beklagte, daß er in seinem Wahlkampf in eine Ecke gerutscht sei, in die er nie habe rutschen wollen: Der farbige Kandidat als Symbol für alle Schwarzen. Es ginge ihm nicht um Äußerlichkeiten, behauptete er, sondern um den Menschen. Egal, wie der aussähe. Ein großzügiges Amerika gebe allen die gleiche Chance.
Sein Wort in aller Wähler Gehörgängen! Denn wenn es jenseits der Inhalte lediglich um Symbolik geht (was insgesamt keine sonderlich gute Voraussetzung für die Regentschaft in einem gerade eben krisengeschüttelten Land ist), muß angemerkt werden, daß es in den USA immernoch mehr Frauen als Farbige gibt. (Welcherstere, wenn sie an der Seite eines wackeren christlich-rechten Mannes leben, vielleicht nicht alle Frau Clinton wählen werden.)
Wünschenswert nicht nur für das Land Amerika, sondern für die ganze Welt wäre jedoch in dieser Zeit, daß der Kandidat siegt, der es schafft, einen Wandel nicht nur in der Landes-, sondern auch in der Weltpolitik herbei zu führen. Nicht nur, weil wir Deutschen, wie so viele andere Nationen auch, uns in unserem Tun nach wie vor viel zu sehr an den USA orientieren, sondern auch weil die Welt, so wie sie heute ist, kein schöner Ort mehr ist.
erphschwester - 26. Jan, 08:56