Gepriesen sei, was reich macht
Bewegen wir uns, wie so oft, wieder einmal mental nach Amerika. Dort, selbst an den uninteressiertesten Menschen ist das nicht vorbei gegangen, herrscht (immernoch und, wie sich zunehmend herausstellt: schon viel zu lang) der Mr. Bush. Dessen einziges Talent ist es, dumm zu grinsen, dumme Sprüche zu klopfen und unpopuläre Entscheidungen zu treffen.
Die letzte seiner Entscheidungen war die, das Sozialprogramm zur Übernahme der Gesundheitsausgaben für Kinder aus einkommensschwachen Familien zu stoppen. Seine Begründung hierfür ist ausnehmend schwach. Vertritt er doch die Auffassung, daß bei Bewilligung des Programms künftig der Staat für derlei Dinge in die Pflicht genommen würde, obschon sie doch zweifelsfrei in den Bereich der privaten Versicherungen gehören.
Nicht nur, daß Mr. Bush damit - wieder einmal - als amerikanischer Vorreiter für eine Sache gelten kann, die sich im Trend auch hier in Deutschland zu entwickeln beginnt (schließlich wird uns hundert Jahre nach Bismarcks Entscheidung, dies solle anders sein, zunehmend klar gemacht, daß Väterchen Staat mit unserer Gesundheit möglichst wenig zu tun haben möchte), verkennt er mit dieser seiner Entscheidung wesentliche Tatsachen. Nämlich die z.B., daß die (auch hier sehen wir amerikanische Vorreiterschaft) zunehmende Anzahl an Niedriglöhnern sich den Luxus einer Krankheitsvorsorge nicht mehr leisten kann.
Im Kontext mit seiner neulich getroffenen Entscheidung, für den Irak-Krieg weitere 700 Milliarden Dollar geben zu wollen, den Kindern jedoch nicht einmal die auf fünf Jahre verteilten 35 Milliarden, sind damit wieder einmal die Prioritäten klar: Es geht in der heutigen Politik nicht mehr um das, was sozial ist, sondern um das, was einige wenige Reiche noch reicher macht. Mithin ist so ein Staat kein Konstrukt, das dem Gemeinwesen dienen soll, sondern - wie schon der olle Marx zu vermelden wußte - "das Machtinstrument der herrschenden Klasse".
So wird die viel gepriesene Freiheit im kapitalistischen System zunehmend zur Freiheit, arm und bar jeder Fürsorge zu sein. Natürlich ist d a s die Freiheit, die wir alle uns immer schon gewünscht haben!
Übrigens hält Mr.Bush seine Entscheidung für durchaus sinnträchtig. In einer Zeit, da der Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen schon angelaufen ist, möchte er demonstrieren, daß seine Gegner (die schon lange von einem Gesundheitsprogramm reden) ein verschwenderisches Pack sind, während er doch sooo gut sparen kann.
Nana, Mr.Bush: Die 700 Milliarden für den Irak sind nicht nur weitaus höher, sondern auch sehr viel umpopulärer und noch nicht vergessen.
Nicht einmal die Vertreter von Bush´s eigener Partei fühlen sich bei diesem Gedanken sonderlich wohl. Jedenfalls billigt man einer Abstimmung in beiden Häusern, die die Entscheidung des Präsidenten mit einer zwei-Drittel-Mehrheit kippen könnte, einigen Erfolg zu.
Man muß schon seeehr dumm sein, es auf solch eine Abstimmungsniederlage ankommen zu lassen.
Die letzte seiner Entscheidungen war die, das Sozialprogramm zur Übernahme der Gesundheitsausgaben für Kinder aus einkommensschwachen Familien zu stoppen. Seine Begründung hierfür ist ausnehmend schwach. Vertritt er doch die Auffassung, daß bei Bewilligung des Programms künftig der Staat für derlei Dinge in die Pflicht genommen würde, obschon sie doch zweifelsfrei in den Bereich der privaten Versicherungen gehören.
Nicht nur, daß Mr. Bush damit - wieder einmal - als amerikanischer Vorreiter für eine Sache gelten kann, die sich im Trend auch hier in Deutschland zu entwickeln beginnt (schließlich wird uns hundert Jahre nach Bismarcks Entscheidung, dies solle anders sein, zunehmend klar gemacht, daß Väterchen Staat mit unserer Gesundheit möglichst wenig zu tun haben möchte), verkennt er mit dieser seiner Entscheidung wesentliche Tatsachen. Nämlich die z.B., daß die (auch hier sehen wir amerikanische Vorreiterschaft) zunehmende Anzahl an Niedriglöhnern sich den Luxus einer Krankheitsvorsorge nicht mehr leisten kann.
Im Kontext mit seiner neulich getroffenen Entscheidung, für den Irak-Krieg weitere 700 Milliarden Dollar geben zu wollen, den Kindern jedoch nicht einmal die auf fünf Jahre verteilten 35 Milliarden, sind damit wieder einmal die Prioritäten klar: Es geht in der heutigen Politik nicht mehr um das, was sozial ist, sondern um das, was einige wenige Reiche noch reicher macht. Mithin ist so ein Staat kein Konstrukt, das dem Gemeinwesen dienen soll, sondern - wie schon der olle Marx zu vermelden wußte - "das Machtinstrument der herrschenden Klasse".
So wird die viel gepriesene Freiheit im kapitalistischen System zunehmend zur Freiheit, arm und bar jeder Fürsorge zu sein. Natürlich ist d a s die Freiheit, die wir alle uns immer schon gewünscht haben!
Übrigens hält Mr.Bush seine Entscheidung für durchaus sinnträchtig. In einer Zeit, da der Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen schon angelaufen ist, möchte er demonstrieren, daß seine Gegner (die schon lange von einem Gesundheitsprogramm reden) ein verschwenderisches Pack sind, während er doch sooo gut sparen kann.
Nana, Mr.Bush: Die 700 Milliarden für den Irak sind nicht nur weitaus höher, sondern auch sehr viel umpopulärer und noch nicht vergessen.
Nicht einmal die Vertreter von Bush´s eigener Partei fühlen sich bei diesem Gedanken sonderlich wohl. Jedenfalls billigt man einer Abstimmung in beiden Häusern, die die Entscheidung des Präsidenten mit einer zwei-Drittel-Mehrheit kippen könnte, einigen Erfolg zu.
Man muß schon seeehr dumm sein, es auf solch eine Abstimmungsniederlage ankommen zu lassen.
erphschwester - 4. Okt, 14:45