Ziehen, bitte!
Eine Gelegenheit, immer wieder gern genutzt, von den eigenen Problemen abzulenken, ist die, auf andere zu zeigen. Getreu dem biblischen Motto: "Was kümmert mich der Balken in meinem eigenen Auge, solange ich noch den Splitter im Auge des anderen sehen kann?"
Menschenfreund Dabbeljuh erinnerte sich dieser Tage wieder dieser Erkenntnis und wies, nachdem er sich kurz zuvor demonstrativ aus Klimasachen herausgehalten hatte, mit starkem Arm und mächtiger Stimme nach Birma. Wie es amerikanische Präsidenten so oft taten, kündigte auch der Schorsch an, er werde da ganz mächtig ... was auch immer tun, um die Freiheit und ... blahblahblah.
So schlecht es den Birmesen auch gehen mag, und das seit Jahrzehnten schon, so wenig haben wir alle uns in der Vergangenheit dafür interessiert. Bush und Vorgänger sind in dieser Zeit in allerhand andere Länder eingedrungen, haben Macht, Präsenz und am Ende jeweils auch Hilflosigkeit demonstriert und jederman klar gemacht, daß es in Wahrheit nicht um Freiheit, sondern um die Ölquellen und den Einfluß in dieser Welt geht. So daß man getrost davon ausgehen kann, daß er auch künftig Birma Birma sein läßt und das Säbelrasseln schnell wieder verhallen wird.
Asien, so viel haben die amerikanischen Regierungen lernen müssen, ist einfach zu schwierig und letztlich nicht interessant genug, irgend welche Kriege als lohnenswert erscheinen zu lassen. Und sowieso hat Amerika mit dem Irak noch genug Probleme an der Backe, dort und auch im eigenen Land, als daß man sich ein neues "Tätigkeitsfeld" aufbürden würde, solange das alte noch genug Belastung hergibt.
Und was uns andere, Nicht-Amerikaner angeht, zeigt sich nun, nach welchen Gesetzen Politik und auch Berichterstattung funktioniert. Letztere erst einmal gar nicht, wenn die Informationskanäle gesperrt sind, weil ein Land, das sowieso unterentwickelt ist, die paar Drähte auch noch kappt.
Selbst Reporter im Land berichten inzwischen differenziert, weil sie in manchen Orten so gar keine Proteste wahrnehmen können oder aber sogar Gegendemonstrationen aufkommen, die man natürlich für staatlich organisiert hält.
Man mag derlei hier nicht hören. Nicht nur, weil die demonstrierenden buddhistischen Mönche so hübsch aussahen, sondern auch, weil wir die Gerechtigkeit wieder einmal für uns entdeckt haben. Es muß doch ´was passieren, wo es so ungerecht zugeht. Und da muß man doch ´was tun. Und am lautesten schreien die Birmesen, die bereits seit Jahren außer Landes sind und die eigene Haut ins Trockene gebracht haben, während es im Lande nach wie vor an einer organisierten Opposition gebricht. Denn es reicht nicht, auf die Demo zu gehen; man muß es selbst auch besser machen können.
Am Ende wird Birma, wie so viele vermeintliche Großereignisse in der Politik, im Orkus des globalen Vergessens verschwinden. Und das vermutlich schon bald.
Menschenfreund Dabbeljuh erinnerte sich dieser Tage wieder dieser Erkenntnis und wies, nachdem er sich kurz zuvor demonstrativ aus Klimasachen herausgehalten hatte, mit starkem Arm und mächtiger Stimme nach Birma. Wie es amerikanische Präsidenten so oft taten, kündigte auch der Schorsch an, er werde da ganz mächtig ... was auch immer tun, um die Freiheit und ... blahblahblah.
So schlecht es den Birmesen auch gehen mag, und das seit Jahrzehnten schon, so wenig haben wir alle uns in der Vergangenheit dafür interessiert. Bush und Vorgänger sind in dieser Zeit in allerhand andere Länder eingedrungen, haben Macht, Präsenz und am Ende jeweils auch Hilflosigkeit demonstriert und jederman klar gemacht, daß es in Wahrheit nicht um Freiheit, sondern um die Ölquellen und den Einfluß in dieser Welt geht. So daß man getrost davon ausgehen kann, daß er auch künftig Birma Birma sein läßt und das Säbelrasseln schnell wieder verhallen wird.
Asien, so viel haben die amerikanischen Regierungen lernen müssen, ist einfach zu schwierig und letztlich nicht interessant genug, irgend welche Kriege als lohnenswert erscheinen zu lassen. Und sowieso hat Amerika mit dem Irak noch genug Probleme an der Backe, dort und auch im eigenen Land, als daß man sich ein neues "Tätigkeitsfeld" aufbürden würde, solange das alte noch genug Belastung hergibt.
Und was uns andere, Nicht-Amerikaner angeht, zeigt sich nun, nach welchen Gesetzen Politik und auch Berichterstattung funktioniert. Letztere erst einmal gar nicht, wenn die Informationskanäle gesperrt sind, weil ein Land, das sowieso unterentwickelt ist, die paar Drähte auch noch kappt.
Selbst Reporter im Land berichten inzwischen differenziert, weil sie in manchen Orten so gar keine Proteste wahrnehmen können oder aber sogar Gegendemonstrationen aufkommen, die man natürlich für staatlich organisiert hält.
Man mag derlei hier nicht hören. Nicht nur, weil die demonstrierenden buddhistischen Mönche so hübsch aussahen, sondern auch, weil wir die Gerechtigkeit wieder einmal für uns entdeckt haben. Es muß doch ´was passieren, wo es so ungerecht zugeht. Und da muß man doch ´was tun. Und am lautesten schreien die Birmesen, die bereits seit Jahren außer Landes sind und die eigene Haut ins Trockene gebracht haben, während es im Lande nach wie vor an einer organisierten Opposition gebricht. Denn es reicht nicht, auf die Demo zu gehen; man muß es selbst auch besser machen können.
Am Ende wird Birma, wie so viele vermeintliche Großereignisse in der Politik, im Orkus des globalen Vergessens verschwinden. Und das vermutlich schon bald.
erphschwester - 1. Okt, 10:57