Politgeplapper ... oder: Ohne Kaffee sach ich gar nüscht!
Herr Dreßler (SPD) war bei Frau Maischberger. Was insofern eine Besonderheit ist, als nur ältere Leser noch den Dreßler kennen. Der nämlich war im (politischen) Asyl, nachdem er sich seinerzeit nicht so gut mit dem Schröder verstanden hatte. Aus gutem Grund, denn Dreßler fand HartzIV wirklich Sch... äääh, nicht so gut. Er selber nennt das heute noch "bedenklich", weil - man ahnt es - er mit seinen 66 Jahren eine andere Vorstellung von Sozialdemokratie hat als die Folgegenereation(en). (Die finden, daß sozialdemokratisch weder sozial, noch demokratisch sein müsse; warum auch immer sie sich dann noch so nennen.)
Nunja, Dreßler mußte, trotz aller sozial-demokratischen Statements, auch heute noch kontra HartzIV, zugeben, daß die Privatisierung der Post richtig war. Was immerhin redlich ist, weil ... er hätte die Sache leicht dem Kohl unterschieben können, unter dessen Regierung das "passierte". Und eigentlich ist das heute, wo alles beinahe ausgestanden ist, ein alter Hut. Wäre da nicht der Tiefensee. Der sich nicht schnell genug damit tun kann, die gleiche Geschichte mit der Bahn durchzuziehen. Tiefensee äußerte sehr bedauernd, daß die Teilprivatisierung nicht vor Ende 2008 stattfinden könne.
Und daß er die Privatisierungsgegner nicht verstehen könne, hat er auch gesagt, denn private Aktionäre sollten an der Sanierung des Schienennetzes beteiligt werden.
Nun wissen wir allerdings, daß die Privaten eher nicht so gern investieren, sondern lieber profitieren. Was ihnen keiner wirklich übel nimmt, weil sie ja dazu da sind, Profit zu machen; das liegt sozusagen in ihrer Natur. Investiert wird nur dort, wo der Profit "maximiert" werden kann. Und irgendwo muß das Geld für die Investitionen ja schließlich herkommen. So ein Privataktionär ist ja kein Wohlfahrtsunternehmen. Sprich: Wer die Ware oder Leistung dann unbedingt haben will, der soll den ganzen Quatsch bezahlen, über die Preise, die bei der Bahn jetzt schon kein Geschenk sind. Gar nicht zu reden von den Strecken, die schon heute nicht gewinnträchtig sind, aber eben betrieben werden, um nicht jede Menge Leute von ihrem Arbeitsplatz abzuschneiden. Ob da in Zukunft noch Rücksicht drauf genommen werden kann?
Herr Dreßler jedenfalls war ein bißchen hin- und her gerissen, weil man sich einerseits den Zeichen der neuen Zeit nicht verschließen kann, aber andererseits viele Sachen, die heute passieren, alles andere als sozial sind (von der Demokratie mal ganz angesehen). Und am Ende hat ihm Frau Maischberger ein Beitrittsformular für die LINKEn angeboten, das er vorsichtshalber auch schon mal genommen hat.
Neee, ja, is klar! Kann ich gut verstehen.
Weil ... diese Woche hat mich so ein Jüngelchen von der Forsa angerufen und wollte meine Meinung wissen. Na, bei mir sind die da goldrichtig! Denn immerhin habe ich eine. Auch, wenn sie der Bursche so recht nicht hat begreifen können. Weil ich ihm nämlich anvertraute, daß die einzige nach meiner Ansicht wählbare Partei eben die LINKE ist.
Natürlich wollte der wissen, ob ich glaube, daß die das alles besser machen könnten. Er selbst hätte neulich die Frau Wagenkecht gehört. So wirklich klug finde er die nicht.
Aber da hab ich ihm erklärt, daß Frau Wagenknecht schließlich ein hübsches Ding ist und deswegen nicht auch noch klug sein müsse. Übrigens w o l l e ich gar nicht, daß die LINKEn eine Chance kriegen, irgendwas besser oder schlechter zu machen. Weil die doch in die Opposition gehören. Und jede Regierung ist ja nur so gut wie das schlechte Gewissen, das ihr die Opposition einredet. (Wer mag, kann jetzt ein bißchen singen:"Oh, wie schön, oh, wie schön, ist´s in der Opposition!")
Aber eigentlich hatte sich das Forsa-Jüngelchen für meine Einstellung zur hessischen Politik interessiert und wollte wissen, wen ich mir in die Regierung wünsche. Den Einwand, daß wünschen eine Sache ist, aber gewählt werden, eine andere, den mochte er nicht gelten lassen. Und also bot er mir an, ich dürfe ein bißchen vor mich hin träumen. (Er ahnte nicht, daß Träumer sozusagen mein zweiter Beruf ist.) Meine Entscheidung für eine Koalition (anders können die alle ja nicht mehr) aus SPD und FDP fand er immerhin erstaunlich. (Er hatte mein taktisches Prinzip noch immer nicht verstanden.)
Ich erläuterte ihm, daß eine gute Opposition die eine Sache ist; eine andere, meiner Ansicht nach bessere noch, sei die, eine oppositionelle Kraft gleich mit im Boot zu haben. Da kriegt Politik gleich wieder einen größeren Unterhaltungswert und irgendwie eine menschliche Komponente ("Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust.")
Oder wie erklären Sie sich das Zustandekommen der derzeitigen Bundesregierung?
PS: Ich fürchte nur, daß meine Telefonnummer jetzt bei den Meinungsforschungsinstituten als Horrormeldung ´rumgereicht wird. ("Brauchse nich anrufen. Die Alte hatn Knall, versaut alle Umfragewerte. Was soll man denn damit anfangen?") Und das, wo ich doch so gern meine Meinung sage. Immerhin hab ich eine ...
Nunja, Dreßler mußte, trotz aller sozial-demokratischen Statements, auch heute noch kontra HartzIV, zugeben, daß die Privatisierung der Post richtig war. Was immerhin redlich ist, weil ... er hätte die Sache leicht dem Kohl unterschieben können, unter dessen Regierung das "passierte". Und eigentlich ist das heute, wo alles beinahe ausgestanden ist, ein alter Hut. Wäre da nicht der Tiefensee. Der sich nicht schnell genug damit tun kann, die gleiche Geschichte mit der Bahn durchzuziehen. Tiefensee äußerte sehr bedauernd, daß die Teilprivatisierung nicht vor Ende 2008 stattfinden könne.
Und daß er die Privatisierungsgegner nicht verstehen könne, hat er auch gesagt, denn private Aktionäre sollten an der Sanierung des Schienennetzes beteiligt werden.
Nun wissen wir allerdings, daß die Privaten eher nicht so gern investieren, sondern lieber profitieren. Was ihnen keiner wirklich übel nimmt, weil sie ja dazu da sind, Profit zu machen; das liegt sozusagen in ihrer Natur. Investiert wird nur dort, wo der Profit "maximiert" werden kann. Und irgendwo muß das Geld für die Investitionen ja schließlich herkommen. So ein Privataktionär ist ja kein Wohlfahrtsunternehmen. Sprich: Wer die Ware oder Leistung dann unbedingt haben will, der soll den ganzen Quatsch bezahlen, über die Preise, die bei der Bahn jetzt schon kein Geschenk sind. Gar nicht zu reden von den Strecken, die schon heute nicht gewinnträchtig sind, aber eben betrieben werden, um nicht jede Menge Leute von ihrem Arbeitsplatz abzuschneiden. Ob da in Zukunft noch Rücksicht drauf genommen werden kann?
Herr Dreßler jedenfalls war ein bißchen hin- und her gerissen, weil man sich einerseits den Zeichen der neuen Zeit nicht verschließen kann, aber andererseits viele Sachen, die heute passieren, alles andere als sozial sind (von der Demokratie mal ganz angesehen). Und am Ende hat ihm Frau Maischberger ein Beitrittsformular für die LINKEn angeboten, das er vorsichtshalber auch schon mal genommen hat.
Neee, ja, is klar! Kann ich gut verstehen.
Weil ... diese Woche hat mich so ein Jüngelchen von der Forsa angerufen und wollte meine Meinung wissen. Na, bei mir sind die da goldrichtig! Denn immerhin habe ich eine. Auch, wenn sie der Bursche so recht nicht hat begreifen können. Weil ich ihm nämlich anvertraute, daß die einzige nach meiner Ansicht wählbare Partei eben die LINKE ist.
Natürlich wollte der wissen, ob ich glaube, daß die das alles besser machen könnten. Er selbst hätte neulich die Frau Wagenkecht gehört. So wirklich klug finde er die nicht.
Aber da hab ich ihm erklärt, daß Frau Wagenknecht schließlich ein hübsches Ding ist und deswegen nicht auch noch klug sein müsse. Übrigens w o l l e ich gar nicht, daß die LINKEn eine Chance kriegen, irgendwas besser oder schlechter zu machen. Weil die doch in die Opposition gehören. Und jede Regierung ist ja nur so gut wie das schlechte Gewissen, das ihr die Opposition einredet. (Wer mag, kann jetzt ein bißchen singen:"Oh, wie schön, oh, wie schön, ist´s in der Opposition!")
Aber eigentlich hatte sich das Forsa-Jüngelchen für meine Einstellung zur hessischen Politik interessiert und wollte wissen, wen ich mir in die Regierung wünsche. Den Einwand, daß wünschen eine Sache ist, aber gewählt werden, eine andere, den mochte er nicht gelten lassen. Und also bot er mir an, ich dürfe ein bißchen vor mich hin träumen. (Er ahnte nicht, daß Träumer sozusagen mein zweiter Beruf ist.) Meine Entscheidung für eine Koalition (anders können die alle ja nicht mehr) aus SPD und FDP fand er immerhin erstaunlich. (Er hatte mein taktisches Prinzip noch immer nicht verstanden.)
Ich erläuterte ihm, daß eine gute Opposition die eine Sache ist; eine andere, meiner Ansicht nach bessere noch, sei die, eine oppositionelle Kraft gleich mit im Boot zu haben. Da kriegt Politik gleich wieder einen größeren Unterhaltungswert und irgendwie eine menschliche Komponente ("Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust.")
Oder wie erklären Sie sich das Zustandekommen der derzeitigen Bundesregierung?
PS: Ich fürchte nur, daß meine Telefonnummer jetzt bei den Meinungsforschungsinstituten als Horrormeldung ´rumgereicht wird. ("Brauchse nich anrufen. Die Alte hatn Knall, versaut alle Umfragewerte. Was soll man denn damit anfangen?") Und das, wo ich doch so gern meine Meinung sage. Immerhin hab ich eine ...
erphschwester - 23. Sep, 10:44