Freitag, 7. September 2007

Bedrohungen

Ich war dieser Tage nicht da und deswegen ein wenig sehr von den Nachrichten abgeschnitten. Nicht, daß man keine hätte haben können, aber irgendwie hat man sich auch nicht so sehr drum gerissen, welche zu kriegen. Is ja irgendwie doch immer das Gleiche, denkt man, und genießt die Ruhe.

Daß es irgendwie nicht so ganz das Gleiche war, merkte ich, als der Halbgare mich bei meiner Rückkehr damit empfing, daß gerade noch so eine Katastrophe verhindert worden war. Und schließlich wohnt man nicht so schrecklich weit von Frankfurt, so daß, wer von hier aus auf Reisen geht, eigentlich fast immer über Frankfurt muß. Ich auch.

Kurzum: Der Halbgare hatte sich Sorgen um mich gemacht, was ja irgendwie niedlich ist angesichts der Tatsache, daß das Leben ansich eines der Gefährlichsten ist und irgendwie immer zum Tode führt. In meinem Alter hat man schon hier und da darüber nachgedacht, während so ein junger Mensch ja noch meint, das Leben wäre unendlich.
Entsprechend gefaßt reagierte ich und unkte bei der ersten Nachrichtensendung, die ich nach meiner Rückkehr zwangszusehen verpflichtet wurde, daß gleich der Herr S. in seinem Stühlchen daher rollen würde, um uns allen zu erklären, wie wichtig die Durchsetzung der von ihm schon länger geforderten Online-Durchsuchungen ... naja, Sie wissen schon. Schließlich weiß der Herr S. seit Monaten kaum ´was anderes zu sagen.

Natürlich kam der Herr S. wirklich und allerhand andere Leute noch dazu. Und natürlich sagte der Herr S., was er die ganze Zeit schon sagte. Und die Anderen sagten die gleichen oder auch andere Sachen. Und jeder rührte in diesem Topf rum und freute sich, daß er mal wieder im Fernsehen war.

Und während die Einen es prima fanden, endlich mal ganz offiziell sagen zu dürfen, daß die bösen Islamisten im Land sich lieber nicht in ihren Moscheen rumdrücken dürfen sollten, fanden die Anderen es ganz klasse zu sagen, daß die bisherige Rasterfahndung kein zweckdienliches Mittel gegen die verhinderten Täter gewesen wäre, weil die ja doch deutsch waren. Und noch andere meinten, daß trotzdem nicht jeder, der zum Islam übertritt, verdächtigt werden dürfe, weil da könnten ja ein paar dabei sein, die einfach nur ihre Religionsfreiheit ausüben. Und eine sagte, daß man den Herrn S. nicht brauche, weil man die Terroristen ja auch ohne Online-Durchsuchung gekriegt hätte.

Und alles war irgendwie wie immer: Sie reden früh, sie reden spät, sie reden, wenn´s vor die Kamera geht. Sie reden, weil es Mode, irgendwie jedes Thema zu Tode.

Motto:

Meine Bilder kann man kaufen. Meine Texte und meine Meinung nicht. D-J

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