Dienstag, 31. Juli 2007

Nanu !?

Nachdem ich bei verschiedenen Bloggerkollegen von der netten Aktion gelesen hatte, den Herrn Schäuble via Übersendung eines Grundgesetzes (das man sinnträchtigerweise aus seinem eigenen Haus, nämlich dem Bundestag, kostenfrei beziehen kann) über ebendessen Inhalt nochmals zu informieren (ein paar Sachen scheint er da vergessen zu haben), ereilte mich ein seltsames Erlebnis:

Mein Besuch auf der Seite des Bundestages nämlich funktionierte nicht. Was nicht wirklich verwunderlich sein müßte. Schließlich kennt man den Effekt ja, daß Webseiten blockiert sind, sobald sie allzu häufig aufgesucht werden.
Aber nein! Da sagte mir keiner, daß diese Seite nicht erreichbar ist. Vielmehr hat es mir, in Wiederholung, mein Internet-Programm zum Absturz gebracht, was immerhin die Anfrage auslöste, ob man einen Fehlerbericht an den Hersteller senden solle.

Also ich erkenne darin einen Akt der Sabotage. Und ich bin mir nicht so sicher, ob da der Herr S. nicht seine Finger im Spiel hat. Denn der will ja schon die ganze Zeit Hand an meinen Computer legen und mich ausspionieren. Vielleicht reicht es neuerdings schon für einen grundlegenden Tatverdacht, wenn man sich für die Aktivitäten seiner Regierung interessiert? Oder aber: Es gibt sie gar nicht mehr, diese Regierung, an die wir alle glauben und auf die wir alle so gern schimpfen. Vielleicht haben die Damen und Herren in Berlin und Bonn ihre Standorte längst in die Wirtschaft verlegt und wir dummes Wählervolk glauben noch immer, "da oben" sei jemand?

Jedenfalls werde ich diese Sache gaaanz genau im Auge behalten ...

Empört!

Heute werden wir auf der Webseite der Tagesschau zum Grad unserer Empörung befragt. Was eine Frage so recht nach Herzen des Deutschen ist. Denn der Deutsche, so als Menschenschlag, empört sich gern, über alles Mögliche, sogar wenn er keine Ahnung hat. Sicher ist sicher, sagt er sich, und lieber einmal zu viel empört als einmal zu wenig.

Gemessen wird jetzt also unsere Empörung in Bezug auf die gestiegenen und steigenden Preise für Milchprodukte. Die Drohung geht von Steigerungen um 50% bis 5 Cent, was entweder auf einen Hörfehler oder aber eine gewisse Unentschlossenheit der Milchproduzenten schließen läßt.

Tatsächlich gibt der Deutsche, so erfahren wir da auch, nurmehr 12% seines Haushaltseinkommens für Lebensmittel aus (nach dem Krieg waren es 50%). Was ja eigentlich ziemlich wenig ist, bedenkt man, daß wir von den Dingen reden, die uns das Leben erst ermöglichen. Bedenkt man weiter, daß viele unter uns sogar viel mehr kaufen, als sie tatsächlich brauchen (nicht anders ist das Übergewicht des Deutschen zu erklären), ist es sogar seeehr wenig. Gar nicht zu reden von all den Lebensmitteln, die allein der Endverbraucher mit einiger Sorglosigkeit wegwirft (von Butter- und anderen Bergen, die wohl bald der Vergangenheit angehören, gar nicht zu reden), weil sie nicht schmecken, jenseits der Haltbarkeit sind, einer Diät im Wege stehen ... und, ja, weil sie so schön billig waren und es nicht darauf ankommt.

Meine Empörung also hält sich in Grenzen. Das habe ich denen von der Tagesschau auch gesagt, welche mich daraufhin wissen ließen, daß immerhin 47% der Befragten ebenso unempört sind wie ich.
Ich gehe nicht davon aus, daß es sich bei den 47% ausschließlich um Bauern handelt, die noch wissen, wie die Milch in unsere Kartons ´reinkommt (Die im übrigen auch wissen, daß Kühe nicht lila sind, jede Menge Pflege und Futter und vor der Zeit beendete Nächte brauchen.), und mit denen ich um keinen Preis tauschen möchte. Weil so ein Bauer sich schwer tut mit Wochenende, Urlaub oder auch Brautschau. (Aber das ist wieder eine andere Geschichte.)

Und weil meine Empörung nur begrenzt ist, finde ich, man sollte mich nächstens zu anderen Dingen befragen, über die man so empört sein kann. Für die Miete, zum Beispiel, gebe ich drei Mal soviel aus wie für Lebensmittel. Gar nicht zu reden von einer Rentenversicherung, von der ich nichts mehr zu erwarten habe. Und ... und ... und ...

Aber vielleicht ist es ja besser, wenn sich die Menschen über die kleinen Dinge empören; dann bleibt für die großen Sachen nicht mehr allzu viel Empörung übrig.

Motto:

Meine Bilder kann man kaufen. Meine Texte und meine Meinung nicht. D-J

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